(Gummi-) Baerenstarke Kerle
gehen!“
„Tim hat bestimmt Lust auf Swing!“ Smokeys Stimme vibrierte . „Dann besorg ich mal sechs Karten!“, rief sie fröhlich.
„Wieso sechs?“ , wollte ich wissen. „Hast du Ursula und Jasper aus ihrem Liebesnest gelockt?“
„Gott bewah re! Je öller, je döller! Nein, Karsten kommt übers Wochenende und bringt Teds Schwester mitsamt Freund mit!“
„Mandy hat einen Freund? “, fragte ich ungläubig. „Sie hat doch immer so an den Jungs von der Band rumgegraben!“
„Und was meinst du , wen von denen es erwischt hat?“, freute sich Smokey.
Felix!!! Bei mir schrillten alle Alarmglocken!
„Ähm, ähm“, stammelte ich, „Herbie?“
„Quatsch!“ , gluckste Smokey, „da kannst du ja gleich Ted sagen. Meise natürlich!! Oder hast du etwa gedacht, Felix hätte was mit ihr?“, bohrte sie.
„ Oh!“, entfuhr es mir und meine Kehle ließ langsam wieder Luft durch. „Nein, nein, natürlich nicht!“, verteidigte ich mich.
„Genau!“ , meinte Smokey, „und im Himmel ist Jahrmarkt! Du bist ein Trottel sondergleichen! Treffen wir uns um acht dort?“, schlug sie vor, „ich hol dann heute schon mal die Karten. Tim wird sich freuen!“
„Okay, wenn du meinst! Dann bis Freitag!“ , gab ich nach.
„Dann lass dir bei der Verhandlung mal nicht die Stimmung vermiesen! Ich hätte gerne deine beste Laune und L. kannst du auch mitbringen!“, es klackte in der Leitung und Smokey hatte aufgelegt.
Wieso sollte ich den Hund mitbringen?
Egal, Swing-Abend ist schon okay. Nach der Verhandlung konnte etwas Spaß nicht schaden.
Allein der Gedanke daran, Nick wieder zu Gesicht zu bekommen, trieb mir den Ekel in den Nacken.
Musste ich allein in den Gerichtssaal?
Vermutlich nichts mit Händchenhalten!
Ich saß ja schließlich nicht auf der Anklagebank!
In Gedanken versunken stand ich in meiner wiederhergestellten Küche und starrte aus dem Fenster in den Garten.
Lohengrin jagte eifrig einen Schmetterling und Alibaba lag entspannt im Schatten der Hecke und sah ihm dabei zu.
Lohengrin im Garten?!?
Ich hatte die Tür offengelassen! Also stürmte ich raus, schnappte mir auf halbem Weg die Hundeleine, zog hinter mir die Tür zu und wollte den Hund einfangen. Das wiederum wollte der Hund nicht und machte sich ein Späßchen daraus, mich immer auf zwei Schritte herankommen zu lassen, und sauste dann in einem Affenzahn davon.
Dann senkte er den Kopf und drückte die Vorderpforten auf den Boden, dabei reckte er sein Hinterteil nach oben und wackelte angriffslustig mit dem Schwanz.
Meiner Meinung nach konnte dieser Hund grinsen! Er grinste fast im Kreis! Wenn ich mich nicht schnell genug in Bewegung setzte, gab er ein aufforderndes Bellen von sich. Also gut, ich tollte mit L. durch meinen kleinen Vorgarten bis uns beiden die Puste ausging.
Dann ließ ich mich auf dem Rücken im Gras nieder und L. gesellte sich zu mir, eine Pfote auf meinem Bauch platzierend.
Gut, der Hund hatte gewonnen. Die Leine hatte er zu Hause nicht mehr nötig. Wie sich Elsa wohl machte?
Ob sie Felix auch manchmal zur Verzweiflung brachte , weil sie beim Fressen den ganzen Fußboden einsaute oder weil sie zu den Nachbarn ausriss und das Blumenbeet umgrub?
Ob ich einfach mal nach Berlin fahren sollte? Nur um mich nach Elsa zu erkundigen und ganz zufällig zu erwähnen, dass mein Chef mir K.o.-Tropfen in den Sekt gemischt hatte!
„Ja, ja!“ , schrie mein Herz!
Und mein Hirn sagte nur: „ Vergiss es! Der Drops ist gelutscht!“
„Nichts ist gelutscht!“ , sagte ich laut, womit ich L. in seinem Schlummer störte und er fragend den Kopf hob.
„Wir fahren jetzt zu deiner Schwester!“ , sagte ich zu ihm und zog ihm dabei an den Ohren. „Wau!“, machte er und sprang auf. Ich tat es ihm gleich und wir hüpften vergnügt zur Haustür. Schlüssel?
Die Schlüssel hingen, wo sollten sie auch anders sein, in der Küche am Schlüsselbrett. Mein Handy, lag daneben!
Die Einzige mit Nachschlüssel war Ursula! Tolle Wolle!
Wenn Ursula zu Hause war, wäre es ein Wunder! Aber was sollte ich machen, ich musste auf Schusters Rappen zu Ursula. Ich hatt e noch nicht mal Kleingeld zum Telefonieren. Ich hoffte also und legte Lohengrin endlich an die Leine. I’m walking!
Eine Dreiviertelstunde später standen wir vor Ursulas Auffahrt.
Gut gelaunt rollte gerade Jaspers Cabrio ein mit Ursula auf dem Beifahrersitz. Bingo!
„Süße, sieht man dich auch mal wieder!“ , rief sie mir entgegen, stieg aus dem Wagen und drückte
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