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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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Nick.
    Allerdin gs durfte in einem richtigen Alptraum Carmen nicht fehlen.
    Sie drohte mir mit ihren langen, roten, messerscharfen Fingernägeln die Kehle durchzuschneiden oder mich im Bett damit zu erstechen.
    Nick seinerseits tänzelte neben ihr auf und ab und zerrte mit einem irren Grinsen im Gesicht seine Höschenwäscheleine aus seiner Manteltasche.
    Er tat so als würde er sich damit erhängen, ließ seine Zunge baumeln und lief blau an. Das konnte er wirklich gut, das mit dem Blauanlaufen meine ich. Wie machte er das, fragte ich mich während ich versuchte, Carmen mit meiner Nachttischlampe zu erschlagen.
    Jason und Freddy waren ein Scheißdreck dagegen!
    „Hast du Lust auf Spaghetti oder vielleicht Lasagne?“, grinste er mich an mit seinem inzwischen brombeerfarbenen Gesicht. Dann klappte sein Kiefer runter und lange weiße Würmer krochen über seine Zähne und hingen schaukelnd aus seinen Mundwinkeln. Mit blutigem Sabberschleim tropfte der Erste auf den Boden, ihm folgte ein ganzes Dutzend und landete präzise auf meiner Nase. Panisch zuckte ich zurück und fuhr von der Couch hoch. Ein harter Schlag traf mich auf der Stirn und mit weit aufgerissenen Augen rang ich nach Luft. Tim saß vor mir auf dem Boden und hielt sich ebenfalls den Kopf.
    „Danke für die stürmische Begrüßung“ , meinte er zähneknirschend.
    Lohengrin knurrte leise, ob er auch schlecht träumte?
    „Ich wollte für uns kochen!“, erklärte Tim, „aber Spaghetti scheinen heute nicht dein Fall zu sein, musstest du mir deshalb gleich eine Kopfnuss verpassen?“
    „Tschuldigung. Aber statt wie Dornröschen aus dem Schlaf geküsst zu werden, dachte ich, ich werde mit blutigen Bandwürmern begossen!“, verteidigte ich mich.
    „Dann wären Nudeln für mich auch erstmal gestorben“, pflichtete er mir bei. Tim rappelte sich auf und kam zu mir auf die Couch.
    „Du kannst Träume haben. Gib es zu, dir graut vor morgen!“ Er drückte meine Schulter.
    „Ja, hast wohl recht“, druckste ich rum.
    „Deshalb hast du dich gestern auch nicht mehr gemeldet, ich dachte schon du wärst ohne mich unterwegs .“
    „War ich auch“ , gab ich zu, ohne zu wissen was ich ihm erzählen sollte.
    „Brauchtest Zeit zum Nachdenken“, sagte er verständnisvoll.
    Oh, warum war er nur so nett?
    „So kann man das auch sagen“, murmelte ich und holte tief Luft.
    „Ich war in Berlin“ , brach ich hervor.
    Tim legte den Kopf schief und rückte ein Stück von mir weg.
    „Du warst bei Felix?“
    „Nein, das heißt ja, ich wollte, ich wollte nur Elsa besuchen“ , stammelte ich. „Aber sie war nicht da, nur Carmen, und Elsa ist wahrscheinlich im Tierheim oder bei sonstwem. Kannst du dir das vorstellen, er hat Elsa einfach weggegeben, wegen dieser Carmen…!“ Ich fing an zu heulen.
    „Dir geht es doch nun wirklich nicht um den Hund“ , sagte Tim kalt.
    Was dachte der sich eigentlich, natürlich machte ich mir Sorgen um den Hund!
    „Du bist doch nur gekränkt und eifersüchtig, weil Felix sich so schnell getröstet hat! Aber mir die Ohren volljammern. Such dir ´nen anderen Idioten!“, schnauzte er.
    „Aber…“ , versuchte ich einzuwenden, aber ich fand keine passende Ausrede.
    „Wir sehen uns morgen.“ Er stand auf und ging.
    „Hmm“ , machte ich nur und schluchzte weiter vor mich hin.
    Das war jetzt bestimmt ein e Drohung! Wie von einem Mafioso, der einen am nächsten Tag mit Betonschuhen „in die kalte Fluuuss“ werfen will.
    Blödmann, Blödmann, Blödmann! Wütend warf ich ein Kissen nach Tim, der längst schon nicht mehr im Zimmer war.
    „Keiner mag mich!“, jaulte ich und drückte Lohengrin. Der stand auf, machte „Wuff“ und rannte in die Küche.
    „Und ihr bleibt auch nur bei mir , weil ihr hier was zu fressen bekommt!“, schimpfte ich den zurückgebliebenen Alibaba an. „Mau“, kam als Antwort und er folgte L. Ich gab mich geschlagen und spielte den Dosenöffner.
    Was jetzt, hatte ich es mir mit Tim verscherzt oder war morgen wieder alles in Butter? Irgendwie deprimierte mich der Gedanke noch nicht mal, Tim als was auch immer verloren zu haben. Im Gegenteil, ich war fast erleichtert. Eine aufgelöste Zweckgemeinschaft. Und so wie ich es beurteilen konnte , war die Auflösung in gegenseitigem Einverständnis.
    Als ich die beiden Süßen schmatzen sah merkte ich , wie spät es geworden war und dass mein Magen knurrte. Gerade appetitanregend war das Katzenfutter nicht, in diesem Moment hätte ich es aber eher gegessen als

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