(Gummi-) Baerenstarke Kerle
Lust im Stockfinstern, in diesem wahrscheinlich total versifften Bad nach der bescheuerten Kerze zu angeln!
Genervt tastete ich mich zur Tür und zurück zum Vorhang.
„Wau“, machte L., als wir den Raum wieder betraten.
Greg drehte sich sofort um. Er streckte die Arme aus und sagte mit einem merkwürdigen Strahlen auf dem Gesicht: „Da seid ihr ja wieder. Komm her, ich gebe dir deine erste Lektion .“
Eine Lektion? Wollte er mich übers Knie legen? Nein danke! Da stand ich zwar ab und an drauf, aber in dieser Nacht war mir nicht nach solchen Intimitäten zumute.
„Liebend gern!“ , heuchelte ich zuckersüß, „aber ich bin furchtbar müde“, was auch der Wahrheit entsprach, „und Lohengrin muss dringend raus!“
Er nahm die Arme runter und stierte mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. So sah er nicht bedrohlich, sondern bescheuert aus!
„Ich geh für dich, dann kann Nepomuk dir schon mal dein Zimmer zeigen“, bot sich Madita schnell an.
Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn, ich musste hier raus!
L. fing an zu jaulen.
„Das ist lieb von dir, aber es geht leider nicht“ , log ich, „der Hund geht mit niemand anderem mit. Hat Vor- und Nachteile! Da muss ich eben durch. Wie war noch euer Klopfzeichen?“, fragte ich, Vertrauen erheischend.
Torben trommelte es mir kurz auf dem Tisch vor.
„Okay!“, sagte ich, in ca. einer Viertelstunde bin ich zurück! Sagt Leon Bescheid, nicht dass er mich vermisst!“
Kurz in die Runde winkend ging ich zügig zur Kellertür.
Mein Herz klopfte wie wild, hoffentlich ging die Tür auf!
Lohengrin heulte und jaulte. Praktisch, damit unterstrich er meine These, dringend in die freie Natur zu müssen.
Ich drehte den Knauf und die Tür öffnete sich leise.
„Sarah!“, hörte ich Leon hinter mir rufen.
„Bin gleich wieder da “, entgegnete ich hastig und verschwand eiligst die Stufen hoch ins Freie.
Sobald wir ums Haus herum wa ren, was nicht einfach war aufgrund des fehlenden Lichtes, begann ich zu rennen. Ich rannte als wäre des Teufels liebe Seele persönlich hinter mir her. L. wollte zuerst nicht. Doch dann lieferten wir uns fast einen Wettlauf. Mal übernahm ich die Führung und dann wieder er. Wenn ich nur gewusst hätte, wo wir waren?
Um mein Auto wie derzufinden mussten wir zur Gedächtniskirche zurück. Gedächtniskirche, genau. Die Strahlen müssten doch zu sehen sein. Ich hielt inne und sah gegen den Himmel. Ich traute meinen Augen nicht! Es war nicht der Nordstern der uns zu unserem Ziel führte sondern eine virtuose Lasershow. Nicht weit von uns bündelten sich die Strahlen aus sämtlichen Richtungen. Leon, die Sau musste mich eine halbe Stunde lang im Kreis geführt haben! Die Kirche war keine fünf Minuten von uns entfernt.
Wir ga ben noch mal Hackengas.
Kurze Pause zur Orientierung und dann war auch das Auto schnell gefunden. In Extremsituationen hatte ich einen sechsten Sinn! Den Orientierungssinn! Das Talent kam auch nur sporadisch!
Erst als wir wieder im Wagen saßen und ich auf die Autobahn bog, war mir wohler. L. war auf dem Rücksitz eingeschlafen und schnarchte leise vor sich hin. Er wusste gar nicht, dass er mir gerade das Leben gerettet hatte! Da war morgen ein riesiges Leberwurstbrot als Belohnung fällig!
Traumhafte Zeiten
Da saß ich also wieder! Mit meinem verlassenen Hundeherren, jederzeit damit rechnend, dass Tim vor der Tür stand und auf glü ckliche Familie machte. Es war Donnerstagfrüh, sieben Uhr und ich konnte doch eigentlich mit der Gesamtsituation zufrieden sein. Ich war noch jung, gesund und hatte genügend Kohle unter dem Bett, einen Mann der mich, na ja sagen wir mal „mochte“, gute Freunde und die zwei liebsten, meistens jedenfalls, Haustiere der Welt!
Alibaba hatte sich neben mir auf der Couch eingerollt und schnurrte und Lohengrin, erschöpft von der hektischen Tour, schnarchte zu meinen Füßen. Was wollte ich also noch mehr?
Das wusste ich leider zu genau!
Hemmungslosen Sex mit dem Mann, der die wundervollsten blauen Augen dieses unseres Planeten besaß! – Dabei musste ich unweigerlich an „Hot Shots“ denken: „Du hast die Augen deines Vaters!“ Der Typ sagt: „Ich weiß“, und holt sie aus der Tasche! Ähhh!
Und wie ich wieder einmal feststellen musste, nahm ich für diese Augen jede Menge Ärger in Kauf.
Ich schaltete die Flimmerkiste ein und versuchte mich von der Gegenwart und der drohenden Langeweilezukunft abzulenken.
Es dudelte die Wiederholung einer
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