(Gummi-) Baerenstarke Kerle
verhindern kann “, sagte ich und blickte ihn mit einem zerknirschten Augenaufschlag an.
Bei Luigi war es brechend voll, die Schlange ging an mindestens drei weiteren Geschäften vorbei. Wir stellten uns brav an und ich versuchte desinteressiert zu wirken.
Er sah an mir herunter und meinte: „Na, da hat Karsten ja ganze Arbeit geleistet! Gut, dass man sich an der Stelle nix brechen kann.“
„Ach , dann hast du mir das gar nicht angetan? Wenn es keine plumpe Anmache von dir war, werd ich mir die Sache mit dem Kind noch mal überlegen, und dass ich einen dicken Hintern habe brauchst du nicht so zu betonen, ich weiß es bereits!“ Ich war wohl ein wenig gereizt, der kennt mich kaum und schon gibt’s Kommentare über mein Hinterteil, da war ich empfindlich.
„Die Weiber sind hier genauso kratzbürstig wie in Berlin! So war det doch nich gemeint. Außerdem hast du es nich nötig nach Komplimenten zu angeln bei deinem Fahrgestell! Drei Tüten à zwei Kugeln bitte, zweimal Zitrone, dann Himbeer und Waldmeister und ick nehm Schokolade und Marzipan. Bitte sehr die Dame.“
Er reichte mir mein Eis und ich hatte keine Zeit mehr , etwas zu erwidern. Der sollte mich nicht so ärgern, ich wusste schon gar nicht mehr, warum ich rot wurde – aus Scham, aus Ärger oder hatte ich mich gerade verliebt?
Wir schlenderten zurück zum Strand, ich schleckte verträumt an meinem Eis und sah dabei beiläufig an meinem Begleiter hoch und runter. Er hatte mich gerade handzahm, mal seh en wie lange es anhielt.
„Du bist von hier , stimmt’s?“, fragte er.
„Aus der Nähe, ja“ , erwiderte ich.
„Wir sind nur für vier Tage hier, ein bisschen relaxen, und morgen haben wir einen Gig in Lübeck. Wir, d.h. unsere Band, die Lix. Kennste bestimmt nich, wie du schon mitbekommen hast sind wir aus Berlin. Du und deine Freundin, habt ihr heut Abend schon was vor, wir wollten ein bisschen um die Häuser ziehn, ihr könnt uns doch die Stadt zeigen!?“
„Tut mir leid, keine Zeit, bin heut Abend schon vergeben. Wo seid ihr morgen?“ Es tat mir wirklich leid, aber ich musste doch in diesem Katzenkostüm Tische wischen gehen. Hoffentlich war er morgen für mich erreichbar.
„In so ´nem neuen Club solln wir spielen, Karsten weiß wie der heißt. Aber ich kann euch auf die VIP-Liste setzen lassen, wenn du Lust hast zu kommen.“
Aber klar hatte ich Lust, ich brannte darauf ihn in Klamotten zu sehen (Moment, war das sonst nicht andersherum, egal!) und mich als Groupie hinter die Bühne zu schleichen!
„Warum nicht “, meinte ich, „könnte nett werden.“
Inzwischen waren wir wieder bei den Handtüchern angekommen und Smokey bekam ihr tropfendes Eis.
„Was könnte nett werden?“, erkundigte sich Smokey.
„Ach, Felix hat uns gerade zu seinem Gig am Samstag eingeladen, wo war das jetzt?“
Er rief seinen Kumpel, der mir angeblich den Ball so zielsicher auf den Hintern gesetzt hatte, er kam auch sofort rüber.
„Hallo, ich bin Karsten, sorry noch mal eigentlich hätte ich was ausgeben müssen!“
„Bei der Treffsicherheit auf jeden Fall, aber das können wir ja Samstag nachholen! Wo spielt ihr?“, meinte ich keck.
„Hat Felix schon wieder gebaggert? Eigentlich stehst du ja mir zu, aber da ihr zu zweit seid, bleib ich ja vielleicht auch nicht alleine!“ , feixte er.
„Wenn du nicht endlich sagst , wo wir auftreten, könntest du den Samstag alleine im Sand verbuddelt verbringen“, zeterte Felix.
„Na im WildCats! Soll der Szene-Laden sein“, griente Karsten.
„Ob wir da rein kommen?“, sagte Smokey und zwinkerte mir zu.
„Wir lassen euch auf die VIP-Liste setzen, das dürfte kein Problem sein, wir brauchen doch schließlich ein paar Fans“, sagte Karsten und legte sich voll in die schmale Brust.
„Wir werden es versuchen“ , sagte ich und musste mir das Lachen schwer verkneifen.
Wir erzählten noch ein wenig unnützes Zeug, über Land, Leute und Wetter, dann gaben wir ihnen unsere Namen für die Liste, und dann entschieden wir uns zu gehen wenn es am schönsten ist.
Felix saß im Sand , als ich meine Tasche schulterte, ich sagte tschüs und er meinte: „Dann bis morgen Kratzbürste, und deinen zweiten Wunsch hab ich nich vergessen!“
Da er noch in Reichweite saß , drehte ich mich um und verpasste ihm eins mit meiner Tasche. War wieder ein Fehler, er hielt sie fest und zog mich damit in den Sand, hielt mich mit einem Arm und strich mir mit der anderen Hand die Haare aus dem Gesicht. Dann küsste er
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