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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Krieglstein
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bemerkte Tim und bemühte sich, sein Grinsen zu verstecken.
    „Quatschkopf“ , sagte ich und bewarf ihn mit meinem Kopfkissen.
    Er wehrte es leicht ab, nur Alibaba schreckte auf und machte einen Satz von der Couch, wobei er sich bei Tim abstieß und dieser aufheulte, weil sich die Katerkrallen durch seine Jeans bohrten.
    „Was ist denn hier los?“ , Karsten saß senkrecht im Bett und sah verwirrt aus seinen verschlafenen Augen, „kleine Sadomaso-Spielchen? Ich will mitmachen!“
    Zonk! Hatte er das Kopfkissen im Gesicht. „Bitteschön!“ , rief Tim.
    So entbrannte eine wilde Kissenschlacht zwischen Tim und Karsten , aus der ich mich eigentlich raushalten wollte, aber keine Chance. Als die beiden merkten, dass ich mich davonstehlen wollte, bekam ich gleich von zwei Seiten die volle Ladung.
    Ursula guck te um die Ecke. „Wie die Kleinkinder! Essen fassen: Gruppe Pappnasen!“ Sie drehte sich gouvernantenhaft um und ein Kissen traf sie gerade noch auf den Hintern. Ein strafender Blick traf uns und wir trabten hinter ihr her in die Küche.
    Der Tisch bog sich unter all der Last , die Ursula ihm aufgebürdet hatte. Kaffee, Orangensaft, belegte Brötchen, Croissants, Milch, Marmelade und Rührei! Wow! Ich war gerührt, so viel Mühe!
    Smokey kam aus dem Bad und wir machten uns über das verspätete Frühstück her, als würden wir nie wieder etwas zu essen bekommen.
     
    Nachdem wir unser Chaos gemeinsam beseitigt hatten, wollte ich unbedingt noch etwas finden, was ich Felix mitbringen konnte.
    Aber was?
    Blumen? Quatsch! Pralinen oder ein Stofftier? Noch bescheuerter!
    Smokey und Karsten waren sich einig! Meine Unterwäsche!
    Die hatten doch ´nen Sockenschuss!
    Na klar, Gummibären! Die passen immer! Ich zog meine Naschlade auf und zog eine Maxi-Tüte heraus.
    Super, es konnte losgehen.
     

Station C
 
    „Verdammt“ , jammerte Karsten, als wir auf dem Weg ins Krankenhaus waren. Wir saßen dicht zusammengepfercht zu dritt auf dem Rücksitz von Tims Wagen.
    Ursula wollte unbedingt mit ins Krankenhaus , und da dort immer Parkplatzmangel herrschte, hatten wir uns entschlossen, nur mit einem Auto zu fahren. Meine Ente und Ursulas R5 schieden eindeutig aus, Smokey fuhr nur Fahrrad und Karsten hatte den Tourbus beim Hotel stehen gelasen, das genauso weit weg war wie das Krankenhaus. Es blieb also nur noch Tims Golf.
    Ursula saß auf dem Beifahrersitz und ich teilte mir mit Smokey und dem Jammerlappen Karsten die Rückbank.
    „Das macht ihr extra!“, meckerte er, als wir in die Kurve gingen und er unsanft an die Tür gedrückt wurde.
    „Nein, niemals!“ , schwor Smokey, die in der Mitte saß, und verzog den Mund zu einem breiten Grinsen. „Das würden wir nicht wagen!“, rief sie und warf sich beim nächsten Schlenker wieder auf Karstens Seite. Er schnaubte nur grummelig und starrte beleidigt aus dem Fenster.
    Die beiden benahmen sich , als wären sie schon ewig zusammen, dabei kannten sie sich doch erst einen Tag, nö, eine Nacht, oder so.
    Aber was dachte ich mir eigentl ich, auf einmal beschlich mich ein merkwürdiges Gefühl. Ich kannte Felix auch nicht länger, was versprach ich mir bloß von dem Besuch? Ich war so aufgeregt aufgewacht und hatte mich darauf gefreut ihn wiederzusehen, aber nach dieser Nacht war er mir plötzlich fremd. Ich hatte doch kaum mit ihm gesprochen, konnte ich überhaupt davon ausgehen, dass er mich sehen wollte? Vor allem nach der Misere letzte Nacht! Vielleicht war er froh, wenn ich ihm nicht mehr unter die Augen kam, vielleicht war er sauer auf mich? Ich hatte ihn ausgelacht, nein das stimmte nicht, er tat mir ja leid, aber er sah so komisch aus mit den Tampons und so. Das Bild kam mir wieder ins Gedächtnis und diesmal fand ich es gar nicht mehr so witzig. Es tat mir weh daran zu denken und ich schämte mich ganz furchtbar. Ich hatte ihm sowieso nur Ärger gemacht und ihn von Anfang an nur verarscht. Er konnte mich bestimmt nicht mehr ausstehen. Die Geschichte mit Stefan kam mir wieder hoch und das Ganze erschien mir so verzwickt, dass mein Magen sich verkrampfte. Wollte ich Felix denn wirklich? Immerhin hatte ich das auch eine ganze Weile von Stefan gedacht, und den kannte ich nun schon etwas länger. Mir war zum Heulen zumute. Ich stierte stumm aus dem Fenster und Smokeys Gealbere ging mir auf die Nerven.
    Tim und Ursula hingegen unterhielten sich rege über Gott und die Welt, sie quetschte ihn über das WildCats aus und er erzählte ihr munter, wie das Kartensystem

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