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Gut durch die Krebstherapie

Gut durch die Krebstherapie

Titel: Gut durch die Krebstherapie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josef Beuth
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Maßnahmen darf keinesfalls die notwendige Therapie einer zugrunde liegenden Erkrankung verzögert werden! Entspannungsübungen, Ernährungsoptimierung, Muskeltraining durch gezielte Reize oder Elektrostimulation können individuell wirksam sein, die Datenlage ist allerdings dürftig.
    TIPP
    Linsenlektin
    Bei Mundtrockenheit und Entzündungen im Gefolge von Chemo- oder Strahlentherapien hat sich die schleimhautstabilisierende Wirkung von Eiweiß aus Linsen (Linsenlektin) als lindernd erwiesen. Es aktiviert die Zellen der Schleimhäute, u. a. körpereigene Eiweiße freizusetzen, die einen Schutzfilm auf der Schleimhaut bilden. Das Linsenlektin ist enthalten in Equizym MCA (siehe →  S. 44 ) und Dosierungen von 10–15 mg pro Tag (entspricht 2–3 Tabletten Equizym MCA pro Tag) reichen aus, um die Schleimhäute zu schützen.
    Hilfreich sein können Maßnahmen zur Stabilisierung bzw. zur Feuchthaltung der Schleimhäute, z. B.:
    Kolostrum-Extrakt: Aufgrund seiner antioxidativen Wirkung ist Kolostrum-Extrakt (LacVital, LacRepar oder Repalac) in der Lage, gesundheitsschädliche freie Radikale zu neutralisieren. Freie Radikale spielen u. a. eine Rolle in der Entstehung und Aufrechterhaltung von Schleimhautentzündungen (siehe →  S. 19 ).
    Brottrunk: Das ist ein alkoholfreies Gärgetränk, das Vitamine, Spurenelemente und aktive Enzyme enthält, die zur Neutralisierung von »freien Radikalen« beitragen, die Schleimhautentzündungen auslösen bzw. aufrechterhalten können (siehe →  S. 60 ).
    Probiotika: Bakterien bzw. Bakterienprodukte, z. B. Lactobazillen, Bifidobakterien oder E. coli , können das in der Schleimhaut ansässige Abwehrsystem aktivieren und Entzündungsreaktionen lindern. Sie sind enthalten in Joghurt bzw. Sauermilchprodukten oder als Arzneimittel verfügbar (z. B. Symbiolact, Symbioflor, Mutaflor, Omniflor).
    INFO
Kölner Dysphagiezentrum: →  www.dysphagiezentrum.de

Schmerz
    Schmerz kann als ein Warnsignal des Körpers betrachtet werden. Manchmal reagiert das Warnsystem allerdings falsch und sendet unnötige oder übermäßig starke Warnungen aus. Es kommt auch vor, dass ein Schmerzalarm ausgelöst wird, ohne dass eine Erkrankung oder eine Verletzung vorliegt. Dementsprechend vielfältig sind die Zustände oder Erkrankungen, die mit Schmerzen einhergehen, u. a.: Kopfschmerz (z. B. Migräne, Spannungskopfschmerz), Gesichtsschmerz, Rückenschmerz, Gelenk- und Muskelschmerz, Nervenschmerz, Entzündungsschmerz, Bauchschmerz, Tumorschmerz sowie psychogener Schmerz.
    Tumorschmerz entsteht u. a. durch Einwachsen (Infiltration) oder Verdrängung (Kompression) von schmerzempfindlichen Strukturen (z. B. Nerven), durch Verlegung von Hohlorganen (z. B. Speiseröhre, Magen, Harnleiter), durch Einwachsen in Nervenfasern oder auch durch Krebstherapien (Operation, Chemo-, Strahlentherapie). Psychogener Schmerz hat seinen Ursprung meist in seelischen Konflikten, die Betroffene nicht selbst bewältigen können. Häufig verstecken sich hinter psychogenen Schmerzen u. a. auch schwerwiegende Sorgen um eine diagnostizierte Erkrankung, z. B. Krebs.
Therapie
    Die Behandlung von Schmerzen erfolgt immer ursachenbezogen und kann in Abhängigkeit der Grundkrankheit erheblich variieren. Internationale Basis für die medikamentöse Schmerztherapie ist das WHO-Stufenschema:
nichtopioidhaltige Schmerzmittel (Metamizol, Diclofenac)
schwache Opioide (Codein, Tilidin) nach Bedarf in Kombination mit Stufe 1
starke Opioide (Morphin, Fentanyl) nach Bedarf in Kombination mit Stufe 1 plus Begleitmedikamente z. B. Antidepressiva, Steroide, Spasmolytika
So hilft Ihnen die Komplementärmedizin
    Welche zusätzlichen Verfahren für Sie hilfreich sein könnten, richtet sich ebenfalls nach der Schmerzursache, daher kann man hier keine allgemeingültigen Empfehlungen geben. Die folgende Liste nennt mögliche Therapieformen. Bitte besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Psychoonkologen, welche Unterstützung für Sie geeignet ist.
Physiotherapeutische Maßnahmen , u. a. Krankengymnastik, Massagen (Reflexzonenmassage, Lymphdrainage) wirken entspannend, schmerzlindernd und fördern die Durchblutung.
Physikalische Maßnahmen , Kältetherapie wirkt beispielsweise schmerz- und entzündungshemmend, Wärmetherapie, u. a. durch Rotlicht, Mikrowelle, Bad, Sauna, wirkt entspannend und steigert die Durchblutung.
Sporttherapie hierzu gehören u. a. medizinisches Aufbautraining und Gymnastik.
Elektrotherapie , u. a. TENS (transkutane elektrische

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