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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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war?«
    Verdammt, der Mann erinnerte sich an alles. Aber schließlich war er ein Cop. »Genau.«
    »Erzähl mir von Cynthia Pool und Jan Bright.«
    Lucy zuckte mit den Schultern. »Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Jan ist momentan Vorsitzende der Krimifrauen und bei ›Barnes and Noble‹ für die Organisation von Veranstaltungen zuständig. Ich weiß, dass auch Cynthia bei den Krimifrauen ist, aber ich weiß nicht, wie ernst es den beiden mit der Schreiberei ist oder ob sie nur Dilettantinnen sind. Alles, was ich mit Sicherheit über sie weiß, ist, dass sie sich beide sehr für Autoren aus der Gegend einsetzen.«
    »Wie sehr?«
    »Sie sorgen dafür, dass unsere Bücher stets vorrätig sind. Sowas in der Art.«
    »Was meinst du mit Dilettantinnen?«
    »Leute, die ständig übers Schreiben sprechen, aber nie mehr als ein paar Kapitel zustande bringen.«
    Er wandte sich um und sah ihr in die Augen. Dann sagte er: »Aus den Breathless-Briefen an dich wissen wir, dass sie eine Möchtegern-Autorin ist. Sie liebt Krimis, besonders deine.« Er griff nach dem zweiten Brief und legte ihn oben drauf. »Was bedeutet der Satz: ›Sie wissen ja, wie es so schön heißt: Schreib über das, was du kennst‹? Wer sagt das?«
    »Damit könnte jeder gemeint sein. Jeder im Verlagswesen. Sie könnte es auch in einem Ratgeber übers Schreiben gelesen haben. Das ist der branchenübliche Rat.«
    »Jan wusste, dass du über eine Serienmörderin schreibst, die ihre Opfer im Netz findet.« Er blätterte in seinem Notizbuch und beugte sich vor, um nach etwas zu suchen. Dabei rutschte sein Hemd aus der Hose und ließ sie einen Blick auf seine blauweiß gestreiften Boxer-Shorts erhaschen.
    Lucy beugte sich vor und legte den Brief auf den Tisch. Dabei streifte ihre Schulter versehentlich Quinns, und seine Hände hielten beim Blättern inne. Ein leichtes, verräterisches Kribbeln breitete sich über ihren Arm und ihre Brust aus, und einen kurzen Moment dachte sie an etwas anderes als die Psychopathin, die ihr Briefe schickte. Sie kannte dieses Kribbeln; jedes Prickeln enthielt einen kleinen Funken Verlangen und Sehnsucht und schickte einen heißen Blitz zu ihrem Herzen. Diese Reaktion hatte er bei ihr schon ausgelöst, als sie sich beide als jemand ausgegeben hatten, der sie nicht waren. Sie lehnte sich wieder zurück, weg von der Bedrohung für ihr Herz. »Ich muss mal bei einem ihrer Treffen erwähnt haben, worüber ich schreibe. Oder in einem Live Online-Chat.«
    »Was meinst du damit?« Er blätterte weiter, als würde er nichts empfinden. »Was für ein Online-Chat?«
    »Da bitten mich irgendwelche Gruppen, ihre Online-Gastrednerin zu sein«, antwortete sie und schob ihre Gefühle für Quinn beiseite, damit sie sich ihnen später widmen konnte. Oder auch nicht. »Das ist ganz unterschiedlich. An einem Abend kann das eine Gruppe sein, die Krimis liebt, und an einem anderen eine Gruppe Geschäftsfrauen.« Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht und raffte es im Nacken zusammen. »Ich werde ständig gefragt, woran ich arbeite und wann das nächste Buch erscheint. Diese Frage kommt immer. Ich hab bestimmt Dutzende Male über erotische Asphyxiation gesprochen und dass ich über eine Serienmörderin schreibe, die ihre Opfer im Netz jagt, und weiß es einfach nicht mehr. Glaub mir, ich wünschte, ich wüsste, wer diese Frau sein könnte.« Sie ließ die Hände in den Schoß
sinken, und ihr Blick fiel auf den neuesten Brief. »Es ist klar, dass sie uns zusammen gesehen hat und weiß, wer du bist.«
    »Ja. Ich hab sie wahrscheinlich selbst befragt.«
    »Oder sie könnte dich von einer Pressekonferenz kennen.«
    »Daran hab ich auch schon gedacht. Aber es ist weniger wahrscheinlich, dass sie mein Gesicht aus einer Pressekonferenz kennt, als durch eine Befragung unter vier Augen.«
    »Nicht, wenn sie persönlich von der Pressekonferenz betroffen ist, was definitiv der Fall ist.« Lucy atmete tief durch und stellte die Frage, vor der sie die größte Angst hatte: »Glaubst du, sie ist hinter mir her?«
    Quinn drehte sich zu ihr um. Seine braunen Augen sahen sie direkt an, und sein Mund war ein grimmiger Strich. »Ich wünschte, ich könnte das verneinen, aber das kann ich nicht. Ich halte es durchaus für möglich.«
    Genau das hatte Lucy befürchtet. In den letzten fünf Tagen hatte sie versucht, die Furcht, die sie auffraß, zu kontrollieren. Jetzt ging das nicht mehr. Sie stieg in ihr hoch, bis sie nicht mehr klar denken konnte. Ihre

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