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Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition)

Titel: Gut geküsst ist halb gewonnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Augenhöhlen brannten, und das Atmen fiel ihr schwer. Sie sprang auf und stürzte hinter dem Couchtisch hervor. Sie durchquerte den Raum und starrte aus ihrem großen Aussichtsfenster in die schwarzen Schatten nackter Baumäste, die über den Bürgersteig zu schleichen schienen. Was sollte sie bloß tun? Sie konnte Freunde und Familie nicht einer Gefahr aussetzen, die immer größer wurde.
    »Was soll ich nur tun?« Sie zog ihre weinroten Seidengardinen zu, während sie fieberhaft nach möglichen Lösungen suchte. »Ich könnte in ein Hotel gehen. Ich könnte meinen
Laptop mitnehmen und versuchen zu arbeiten.« Sie atmete tief durch. Ein Hotelzimmer klang beengend. Zwar sicher, aber beengend. »Oder mir einen Revolver besorgen. Ich kann zwar nicht schießen, aber so schwer kann das ja nicht sein. Man zielt einfach und drückt ab.« Ihre Stimme zitterte, als sie hinzufügte: »Oder? Oder … oder ich kann Schnucki ins Auto packen und mich auf den Weg nach Cancun machen.«
    Quinn stellte sich hinter sie und zog sie an seine Brust. »Du brauchst keinen Revolver, und du musst auch nicht nach Mexiko.« Er fühlte sich so solide an. Warm und sicher, und sie ließ seine Nähe zu, weil es besser war als zusammenzubrechen. »Du hast doch mich.«
    Sie wünschte, es wäre so. »Was willst du denn machen?« Sie lachte ironisch. »In mein Gästezimmer ziehen?« Sie machte Witze, auch wenn sie zugeben musste, dass die Vorstellung himmlisch war, einen großen bösen Cop im Haus zu haben.
    »Nein, aber ich kann dir helfen, eine Weile unterzutauchen.« Er ließ die Hände an ihren Armen herabgleiten und umfasste ihre Taille.
    »Wo denn?«
    »Bei mir.«
    Sie drehte sich zu ihm um und sah in seine dunkelbraunen Augen. Er sah ganz normal aus. Er wirkte vollkommen ernst. »Was hast du denn geraucht?«
    »Das ist die perfekte Lösung.« Sie wollte sich ihm entziehen, doch er umfasste sie fester. »Ich hab ein Gästezimmer. Da kannst du unterkommen.«
    »Verstößt das nicht gegen irgendwelche Vorschriften?«
    »Nein. Du bist nicht mehr verdächtig, und außerdem
muss ja keiner wissen, wo du steckst. Für deine Sicherheit wäre es sogar am besten, wenn keiner davon wüsste.«
    Das Angebot klang verlockend, doch mit Quinn in einem Haus zu wohnen, kam überhaupt nicht in die Tüte. Nicht nach dem letzten Mal, als sie plötzlich ohne Klamotten dagestanden und seine Hände an sehr interessanten Stellen gespürt hatte. Nicht, solange sie trotz allem versucht war, ihn vollenden zu lassen, was er an jenem Abend begonnen hatte. »Ich halte das für keine gute Idee.«
    »Da hast du Unrecht.«
    Sie verschränkte trotzig die Arme unter den Brüsten und antwortete nicht. Ihr Schweigen sprach Bände.
    Er neigte den Kopf und sah auf sie herab. »Ach so. Du hast Angst davor, was passieren könnte, wenn du wieder mit mir allein bist. Du glaubst, dass du dich nicht beherrschen kannst.«
    »Du bist echt high.« Sie schlug seine Hände von ihrer Taille und trat mehrere Schritte zurück. »Ich kann mich sehr wohl beherrschen. Ich kann mich super beherrschen. Du bist doch derjenige, der angefangen hat, mich auszuziehen.«
    »Du hast dich nicht gerade beschwert.«
    »Konnte ich ja nicht. Deine Zunge steckte in meinem Hals.«
    Er lächelte. »Bevor oder nachdem du die Hände in meine Hose geschoben hast?«
    Ihre Augen wurden zu Schlitzen, und er dachte, ihr Kopf würde gleich rotieren.
    »Ich weiß nicht, wieso du so sauer bist«, fügte er hinzu und verschränkte die kräftigen Arme vor der breiten Brust. »Das war doch kein großer Akt.«
    Sie hob entrüstet die Hand und fuchtelte mit dem Zeigefinger vor seiner Nase herum. »Du hast mich für eine Serienmörderin gehalten!« Und gesagt, du wolltest eine Beziehung mit mir, obwohl es nicht stimmte. Fuchtel. Fuchtel. »Hätte ich dein wahres Ich gekannt, wäre das nie passiert.« Und du hast mir den Kopf verdreht und bloß deinen Job getan.
    Er stieß ihre Hand weg. »Wenn das so ist, solltest du jetzt, wo du mein wahres Ich kennst, kein Problem damit haben, übers Wochenende bei mir zu bleiben, bis wir dein Haus ausreichend gesichert haben. Bitte lehn mein Angebot nicht aus Wut ab. Es ist die beste Lösung für alle. Du fühlst dich sicherer, und ich mache mir weniger Sorgen, wenn ich dich in Sicherheit weiß.«
    Lucy ließ die Hand kraftlos sinken. Auch wenn ihr völlig schnurz war, ob er sich Sorgen machte oder nicht, musste sie zugeben, dass er Recht hatte. Sie würde sich bei ihm sicherer fühlen und

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