Gut zu wissen (German Edition)
hatte die Hand ausgestreckt und auf Davids Schulter gelegt. „Es tut mir nur leid, dass ich so lange gebraucht habe zu verstehen, dass nichts davon wirklich wichtig ist.“ Er hatte sich hingesetzt, nachdem David ihn ins Wohnzimmer gebeten hatte und das Gemälde über dem Sofa bemerkt. „Ich bin glücklich, dass du jemanden gefunden hast, Davey. Glücklich, dass aus dir so ein wunderbarer Mann geworden ist.“ David hatte noch mehr mit den Tränen gekämpft, als ihm klar geworden war, dass sein Vater nicht die ganze Geschichte kannte – und wie sollte er auch? „Ich habe gehört, wozu du bereit warst, um diesen Jungen und seinen Vater zu beschützen.“
„Ich habe es versaut, Dad.“ David hatte mit den Schultern gezuckt und sich in den Sessel neben dem Sofa gesetzt. „Ich habe Jerry enttäuscht, weil ich nicht gegen Bennett gekämpft habe.“ David hatte zynisch gelacht und dann traurig gelächelt. „Ich bin offenbar gut darin, Leute zu enttäuschen.“
„Wenn du ihn wirklich liebst, wird sich alles finden.“ Seine Hand hatte sich in einer kleinen, vertraulichen Geste auf das Knie seines Sohnes gelegt. „Und du warst nie eine Enttäuschung, Davey. Es tut mir so leid, wenn wir dich das haben denken lassen.“
„Aber warum dann?“
„Weil ich ein Narr war, ein alter, in seinen Gewohnheiten festgefahrener Narr.“ Er hatte den Kopf geschüttelt, als ob er versuchte, seine Gedanken zu ordnen. „Es ist schwer für Leute meiner Generation. Wir wurden dazu erzogen, bestimmte Dinge zu glauben, auf eine bestimmte Art zu denken.“ Er hatte seinem Sohn zugelächelt. „Es dauert eine Weile, bis wir alten Leute lernen umzudenken.“
David hatte nichts gesagt, hatte es stattdessen vorgezogen zu lächeln, während seine Augen zu dem Bild über dem Kopf seines Vaters wanderten. „Du hattest recht mit ihm, mit dem Künstler.“ David senkte den Blick wieder zu seinem Vater. „Er ist etwas ganz besonderes, jemand, den es zu beobachten lohnt.“
„Hast du ihm das gesagt?“
„Das spielt jetzt keine Rolle mehr, Dad. Er denkt, dass ich ihn angelogen habe, denkt, dass mir egal ist ...“ David ließ seine Stimme verebben. „Es spielt keine Rolle. Er ist sicher. William ist sicher. Das ist alles, was mir wichtig ist.“
Einige Minuten lang hatte keiner von beiden etwas gesagt. David merkte, dass sein Vater sich beherrschen musste, um ihm nicht den alten Ich-habe-keinen-Schwanzeinzieher-großgezogen -Vortrag zu halten. Wahrscheinlich war ihm im gleichen Moment wie David bewusst geworden, dass die Ironie dahinter die Wirkung seiner Worte zerstören würde. Stattdessen hatten David und sein Vater in freundschaftlichem Schweigen dagesessen und waren froh gewesen, dass sie diese ersten Schritte gemacht hatten.
„Hey, Baby?“ David wurde aus seinem Tagtraum gerissen, als Jerry auf ihn zukam. David merkte, dass sie am See angekommen waren und dass Jerry und William ihre Pferde bereits abgesattelt hatten. David saß immer noch auf seinem und starrte über die schimmernde Oberfläche des Sees hinweg. „Geht es dir gut?“
„Ja, alles bestens.“ David stieg ab und griff nach den Stofftaschen am Sattel. „Aber ich muss dir einiges erzählen. Vielleicht heute Nacht?“
„Aber sicher, Baby.“ Jerrys besorgte Augen mustert Davids Gesicht. „Was Gutes, hoffe ich.“
„Besser als gut, ja.“
Jerry beugte sich zu ihm und küsste mit verständnisvollem Gesichtsausdruck Davids Stirn. „Gut.“ Jerry gab David ein paar Flaschen – Shampoo und Seife – und ein Handtuch und deutete auf den See. „William und ich bauen das Zelt auf, während du dich im See entspannst.“
„Klingt gut.“ David ging zum Wasser und lachte in sich hinein, als er die frustrierten Laute der beiden Männer hörte, die versuchten, herauszufinden, wie man das Zelt aufbaute.
Das Wasser war nicht besonders kalt, aber es war trotzdem das kürzeste Bad, das David je genommen hatte, da war er sich sicher. Er schlang sich das Handtuch um die Hüften und ging zurück zum Zeltplatz, erfreut und stolz, dass seine beiden Männer es geschafft hatten, das Zelt aufzustellen. „Sieht gut aus, Männer!“ David salutierte in nicht ganz ernst gemeinter Anerkennung. „Meine Güte, wie riesig.“
„Danke“, sagte Jerry anzüglich. „Und was sagst du zum Zelt?“
„Hör auf“, flüsterte David, als Jerry ihm ein paar Klamotten gab. „Ich kümmere mich um das Innere, wenn ich mich umgezogen habe.“
„Okay, William.“ Jerry klatschte in die
Weitere Kostenlose Bücher