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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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gehen.
    Ich folge Stuart nach vorn. Die Eltern Whitworth bleiben innerhalb der schneckenhausförmigen Eingangshalle, und wir drei Phelans treten zur Haustür hinaus. In einem wattigen Koma höre ich, wie alle geloben, das Beisammensein zu wiederholen, das nächste Mal draußen bei den Phelans. Ich sage auf Wiedersehen und Danke schön, und meine eigene Stimme hört sich fremd an. Stuart winkt von den Eingangsstufen und lächelt mir zu, damit unsere Eltern nichts merken.

KAPITEL 21

    Wir stehen im Fernsehzimmer, Mutter, Daddy und ich, und starren den silbernen Kasten im Fenster an. Er ist so groß wie ein Lastwagenmotor, mit Knöpfen bestückt, chromglänzend, eine Verheißung von Moderne. Fedders, steht darauf.
    »Wer sind diese Fedders überhaupt?«, fragt Mutter. »Wo kommt die Familie her?«
    »Jetzt wirf sie schon an, Charlotte.«
    »Nein, ich kann nicht. Das ist zu stillos.«
    »Du gute Güte, Mutter, Doktor Neal hat gesagt, du brauchst sie. Also geh jetzt beiseite.« Meine Eltern funkeln mich empört an. Sie wissen nicht, dass Stuart nach dem Essen bei den Whitworths mit mir Schluss gemacht hat. Wissen nicht, wie sehr ich mich nach Erleichterung durch diese Maschine sehne. Wissen nicht, dass die Verletzung jede einzelne Minute in mir brennt, so heiß, dass ich fürchte, in Flammen aufzugehen.
    Ich drehe den Knopf auf »1«. Die Birnen des Deckenleuchters werden schwächer. Das Rauschen steigt langsam an, als mühte es sich einen Berg hinauf. Ich sehe, wie sich ein paar feine Strähnchen von Mutters Haar sacht heben.
    »Oh …«, sagt Mutter und schließt die Augen. Sie ist in letzter Zeit immer so müde, und ihre Magengeschwüre verschlimmern sich. Doktor Neal hat uns erklärt, wenn es im Haus kühler wäre, hätte sie es wenigstens angenehmer.
    »Sie läuft noch längst nicht auf voller Kraft«, sage ich und
drehe den Knopf weiter auf »2«. Es bläst jetzt etwas stärker, kälter, und wir lächeln alle drei, während der Schweiß auf unseren Gesichtern verdunstet.
    »Ach, zum Teufel, wenn schon, denn schon«, sagt Daddy und dreht den Knopf auf »3«, was die höchste, kälteste, himmlischste Stufe ist, und Mutter kichert. Wir stehen mit offenen Mündern da, als könnten wir die Kühle essen. Das Licht wird wieder hell, das Rauschen lauter, unser Lächeln noch entzückter, und dann, plötzlich – Stille. Dunkel.
    »Was … ist passiert?«, fragt Mutter.
    Daddy schaut an die Decke. Geht hinaus in den Flur.
    »Das verdammte Ding hat die Leitungen überlastet.«
    Mutter fächelt sich den Hals mit dem Taschentuch. »Um Himmels willen, Carlton, dann geh und bring das wieder in Ordnung.«
    Eine Stunde lang höre ich Daddy und Jameso Schalter an-und ausknipsen, mit Werkzeug klirren, auf der Vorderveranda herumpoltern. Als der Strom wieder da ist und Daddy mir einen Vortrag gehalten hat, dass das Ding nie wieder auf »3« gestellt werden darf, weil es sonst das Haus in Schutt und Asche legt, schauen Mutter und ich zu, wie sich ein eisiger Beschlag auf den Fensterscheiben ausbreitet. Mutter döst in ihrem blauen Queen-Anne-Sessel, die grüne Wolldecke über die Brust gezogen. Ich warte, dass sie richtig einschläft, horche auf das leise Schnarchen, beobachte ihre gekrauste Stirn. Auf Zehenspitzen gehe ich herum und knipse alles aus, sämtliche Lampen, den Fernseher, jeden Stromverbraucher im ganzen Erdgeschoss bis auf den Kühlschrank. Ich stelle mich vors Fenster und knöpfe meine Bluse auf. Vorsichtig drehe ich den Knopf auf »3«. Weil ich nichts mehr fühlen will. Ich will innerlich gefrieren. Ich will, dass der Kasten die eisige Luft direkt auf mein Herz bläst.
    Es dauert etwa drei Sekunden, bis es die Sicherung heraushaut.

    Die nächsten zwei Wochen stürze ich mich auf die Interviews. Ich habe die Schreibmaschine auf der hinteren Veranda stehen, arbeite fast den ganzen Tag und bis spät in die Nacht. Durch die Fliegenfenster sehen der grüne Garten und die Felder dunstig-verschwommen aus. Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich zwar dort hinausstarre, aber gar nicht wirklich hier bin. Ich bin in den alten Küchen von Jackson, mit den Dienstmädchen, die in ihren weißen Uniformen schwitzen. Ich fühle die zarten Körper weißer Babys an meinem Körper atmen. Ich fühle, was Constantine gefühlt hat, als Mutter mit mir aus dem Krankenhaus nach Hause kam und mich ihr übergab. Ich lasse mich von diesen Farbigen-Erinnerungen aus meinem eigenen elenden Leben hinaustragen.
    »Skeeter, wir haben seit Wochen

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