Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
Vom Netzwerk:
Stechpalmenbeeren, den Tischschmuck aus roten Rosen und getrockneten Magnolienblättern. Dann landet ihr Blick auf Elizabeth, die ein paar Meter weiter in ihrer Handtasche kramt. Sie wirkt erschöpft, hat ja erst vor einem Monat ihr Baby bekommen. Skeeter sieht von der anderen Seite Celia Foote auf Elizabeth zukommen. Als Elizabeth aufblickt und merkt, von wem sie da umzingelt ist, hustet sie und fasst sich an den Hals, als wollte sie sich vor irgendeinem Angriff schützen.
    »Weißt du nicht, wen du zuerst begrüßen sollst, Elizabeth?«, fragt Skeeter.
    »Was? Oh, Skeeter, hallo.« Elizabeth lässt ein kurzes Lächeln
aufblitzen. »Ich … mir ist so warm hier drin. Ich glaube, ich brauche ein bisschen frische Luft.«
    Skeeter sieht zu, wie Elizabeth davoneilt und Celia Foote in ihrem schrecklichen Kleid hinter ihr herrasselt. Das ist die wahre Story, denkt Skeeter. Nicht, wie die Blumenarrangements aussehen oder wie viele Falten das Kleid um Hillys Hinterteil hat. Dieses Jahr dreht sich alles um Celia Footes Garderoben-Eklat.
    Sekunden später wird das Essen angekündigt, und alle setzen sich auf die ihnen zugewiesenen Plätze. Celia und Johnny sind bei einer Handvoll auswärtiger Paare platziert, Freunden von Freunden, die in Wahrheit niemanden hier kennen. Skeeter sitzt bei einigen Ehepaaren aus der Stadt, dieses Jahr nicht bei Präsidentin Hilly oder auch nur bei Schriftführerin Elizabeth. Den Saal erfüllt munteres Geplauder, man lobt das Fest, lobt das Chateaubriand. Nach dem Hauptgang erhebt sich Hilly und tritt ans Rednerpult. Es wird geklatscht, und sie lächelt in die Menge.
    »Guten Abend. Ich danke Ihnen allen für Ihr Kommen. Hat es geschmeckt?«
    Allgemeines Nicken und zustimmendes Gemurmel.
    »Ehe wir zu den Ansagen kommen, möchte ich denjenigen danken, die so viel zum Gelingen dieses Abends beitragen.« Ohne den Blick von den Zuhörern zu wenden, deutet Hilly nach links, wo sich zwei Dutzend farbige Frauen in ihren weißen Uniformen in einer Reihe aufgestellt haben. Hinter ihnen steht ein Dutzend farbiger Männer im grau-weißen Dienerfrack.
    »Ich bitte um einen Sonderapplaus für die Helfer und Helferinnen, für das wunderbare Essen, das sie gekocht und serviert haben, und für die Desserts, die sie für die Auktion zubereitet haben.« Jetzt nimmt Hilly eine Karte in die Hand und liest ab. »Sie alle tragen auf ihre Art dazu bei, dass die League ihr Ziel verwirklichen kann, das da heißt, Nahrung für die armen hungernden Kinder Afrikas, eine Sache, die gewiss auch Ihnen am Herzen liegt.«

    Die Weißen an den Tischen applaudieren dem Hilfspersonal. Einige Farbige lächeln zurück, aber die meisten starren einfach nur in die Luft über den Köpfen der Festgäste.
    »Und wir danken auch denjenigen Nichtmitgliedern in diesem Saal, die uns ihre Zeit und Unterstützung zur Verfügung gestellt haben, denn sie sind es, die uns unseren Job so beträchtlich erleichtern.«
    Mäßiger Applaus, das eine oder andere kühle Lächeln und Nicken von Mitgliedern zu Nichtmitgliedern. Schade, scheinen die Mitglieder zu denken. Wirklich ein Jammer, dass ihr Mädels nicht den vornehmen Hintergrund habt, um in unseren Club aufgenommen zu werden. Hilly fährt fort, spricht mit klingender, patriotischer Stimme Dank und Anerkennung aus. Kaffee wird serviert, und die Ehemänner trinken ihren, aber die meisten Frauen hängen gebannt an Hillys Lippen. »… danken wir Boone-Haushaltswaren … nicht zu vergessen, dem Ben-Franklin-Kaufhaus …« Sie schließt die Liste mit: »Und natürlich danken wir der anonymen Spenderin der, ähem, Sachmittel für die Initiative Hauspersonal-Sanitäranlagen.«
    Ein paar Leute lachen nervös, aber die meisten drehen die Köpfe, um festzustellen, ob Skeeter die Stirn hatte zu erscheinen.
    »Ich wollte nur, statt so schüchtern zu sein, würde diese Person vortreten und unseren Dank entgegennehmen. Ohne sie hätten wir wahrhaftig nicht schon so viele Anlagen installieren können.«
    Skeeter blickt unverwandt und mit stoischer Miene aufs Rednerpult. Hilly streut ein kurzes, strahlendes Lächeln ein. »Und schließlich ganz besonderen Dank meinem Ehemann William Holbrook, dessen Spende darin bestand, auf ein Wochenende in seinem Jagdcamp zu verzichten.« Sie lächelt zu ihrem Ehemann herab und setzt leiser hinzu: »Und nicht vergessen, Wähler und Wählerinnen: Holbrook in den Senat von Mississippi!«

    Die Gäste lachen gutwillig über Hillys Werbeeinlage.
    »Was sagst du, Virginia?« Hilly

Weitere Kostenlose Bücher