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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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Heulen. Ich stöhne.
    »So hab ich’s nicht gemeint. Wir wissen ja nicht, was passiert. Miss Skeeter, Sie müssen den Job annehmen.«
    Ich weiß wirklich nicht, was tun. Ein Teil von mir denkt, ich hätte es Aibileen gar nicht erzählen dürfen, es war doch klar, dass sie sagen würde, ich solle weggehen, aber jemandem musste ich es erzählen. Ich höre sie Minny zuflüstern: »Sie meint, sie nimmt es nicht an.«
    »Miss Skeeter«, sagt Aibileen wieder ins Telefon. »Ich will ja kein Salz in Ihre Wunden streuen, aber … hier in Jackson haben Sie doch kein gutes Leben. Ihrer Mama geht’s besser und …«
    Dann höre ich gedämpfte Worte, undefinierbare Geräusche am anderen Ende, und plötzlich habe ich Minny am Telefon. »Jetzt passen Sie mal auf, Miss Skeeter. Ich werd mich um Aibileen kümmern und sie sich um mich. Aber Sie haben hier nichts mehr, außer Feindinnen in der Junior League und einer Mama, die Sie in den Suff treiben wird. Sie haben alle Brücken hinter sich verbrannt. Und in dieser Stadt finden Sie nie einen neuen Freund, und das weiß jeder. Also verfrachten Sie Ihren weißen Hintern nach New York, aber schnell.«
    Minny hängt einfach ein, und ich sitze da und starre auf den toten Hörer in meiner einen Hand und den Brief in der anderen. Wirklich?, denke ich. Kann ich das wirklich tun?
    Minny hat Recht und Aibileen auch. Ich habe hier nichts mehr außer Mutter und Daddy, und wegen meiner Eltern hierzubleiben, hätte mit Sicherheit verheerende Folgen für unser Verhältnis, aber …
    Ich lehne mich an die Regale, mache die Augen zu. Ich werde gehen. Ich gehe nach New York.

Aibileen

KAPITEL 34

    Miss Leefolts Silber hat heut komische Flecken. Muss dran liegen, dass die Luft so feucht ist. Ich geh um den Bridgetisch rum, polier jedes Stück noch mal, kontrollier, ob noch alles da ist. Li’l Man fängt nämlich an, Sachen zu stibitzen, Löffel und Kleingeld und Haarnadeln. Er steckt sie in seine Windel. Wenn man ihn wickelt, ist es manchmal, wie wenn man eine Schatztruhe aufmacht.
    Das Telefon klingelt, also geh ich in die Küche und nehm ab.
    »Hab eine kleine Neuigkeit«, sagt Minny.
    »Was?«
    »Miss Renfro sagt, sie weiß, dass Miss Hilly die war, die den Kuchen gegessen hat.« Minny kichert, aber mein Herz schlägt zehnmal so schnell wie normal.
    »Gott im Himmel, Miss Hilly wird in fünf Minuten hier sein. Hoffentlich kriegt sie das Feuer schnell ausgetreten.« Es fühlt sich verrückt an, dass wir mit Miss Hilly mitfiebern. Bringt mich ganz durcheinander.
    »Ich hab die einarmige Er…« Aber Minny stoppt mitten im Wort. Miss Celia muss reingekommen sein.
    »Okay, sie ist wieder weg. Also, ich hab die einarmige Ernestine angerufen, und sie sagt, Miss Hilly hat den ganzen Tag ins Telefon geschrien. Und Miss Clara weiß das mit Fanny Amos.«
    »Hat sie sie gefeuert?« Miss Clara hat dafür gesorgt, dass der
Sohn von Fanny Amos aufs College hat gehen können, das ist eine von den guten Geschichten.
    »Na-ah. Hat nur mit offenem Mund dagesessen und auf das Buch gestarrt.«
    »Gott sei Dank. Ruf mich an, wenn du noch was hörst«, sag ich. »Mach dir nichts draus, wenn Miss Leefolt dran ist. Sag einfach, es geht um meine kranke Schwester.« Herr im Himmel, bitte räch dich nicht für die Lüge. Das Letzte, was ich jetzt noch brauch, ist eine kranke Schwester.
    Paar Minuten, nachdem wir eingehängt haben, klingelt’s an der Tür, und ich tu, wie wenn ich’s nicht hör. Ich hab solche Angst, Miss Hilly leibhaftig zu begegnen, nach dem, was sie zu Miss Skeeter gesagt hat. Ich fass es nicht, dass ich so dumm hab sein können, das mit dem L-förmigen Riss zu schreiben. Ich geh raus auf mein Klo und sitz einfach nur da und denk drüber nach, was werden soll, wenn ich nimmer bei Mae Mobley bleiben kann. Herr im Himmel, bet ich, wenn ich sie verlassen muss, schick ihr bitte jemand Gutes. Lass sie nicht allein mit Miss Taylor, die ihr sagt, dass schwarze Haut dreckig ist, und mit ihrer Granmama, die die Bittes und Dankes aus ihr rauszwickt, und mit der kalten Miss Leefolt. Es klingelt wieder an der Haustür, aber ich bleib, wo ich bin. Ich mach’s morgen, sag ich mir. Für alle Fälle werd ich mich morgen von Mae Mobley verabschieden.
     
    Wie ich wieder reinkomm, hör ich die ganzen Bridge-Ladys am Tisch reden. Miss Hillys Stimme ist laut. Ich leg das Ohr an die Küchentür, trau mich nicht, da rauszugehen.
    »… ist nicht Jackson. Dieses Buch ist Schund und Schmutz, das ist es. Ich wette, das Ganze

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