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Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help

Titel: Gute Geister - Stockett, K: Gute Geister - The Help Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Stockett
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Garage benutzt hat, dass Aibileen ihren mitgebrachten Lunch nicht im Kühlschrank der Leefolts aufbewahren darf. Kleine Dinge, um die ich jetzt weiß.
    Aibileen bietet mir von einem Silbertablett Gebäck an. Sie gießt mir Eistee ein, als wären wir uns so fremd, wie wir es zu sein haben. Ich war zweimal bei ihr zu Hause, seit ich das Manuskript abgeschickt habe, beide Male, um ihr ihre Bibliotheksbücher zu bringen. Sie trägt immer noch das grüne Kleid mit den schwarzen Paspeln, wenn ich komme. Manchmal streift sie unterm Tisch die Schuhe ab. Das letzte Mal zog sie ein Päckchen Montclair heraus und rauchte in meiner Anwesenheit, und das war wirklich ein Schritt, diese Ungezwungenheit. Ich habe auch eine geraucht. Jetzt entfernt sie meine Krümel mit dem Sterlingsilber-Tischbesen, den ich Elizabeth und Raleigh zur Hochzeit geschenkt habe.
    »Solange wir warten – ich habe Neuigkeiten für euch«, sagt Elizabeth, und ich erkenne es bereits an ihrem Gesichtsausdruck, dem verschwörerischen Nicken, der Hand auf dem Bauch.
    »Ich bin schwanger.« Sie lächelt mit leise zitternden Lippen.
    »Das ist ja toll«, sage ich, lege meine Karten hin und berühre sie am Unterarm. Sie sieht wirklich aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. »Wann ist es so weit?«

    »Oktober.«
    »Na, wird ja auch Zeit«, sagt Hilly und umarmt sie. »Mae Mobley ist ja praktisch schon groß.«
    Elizabeth zündet sich eine Zigarette an, seufzt, senkt den Blick auf ihre Karten. »Wir freuen uns alle sehr.«
    Während wir ein paar Übungsspiele machen, unterhalten sich Hilly und Elizabeth über mögliche Namen für das Baby. Ich versuche auch etwas beizusteuern. »Unbedingt Raleigh, wenn es ein Junge ist«, sage ich. Hilly redet über Williams Wahlkampf. Er kandidiert nächstes Jahr für den Senat von Mississippi, obwohl er keinerlei politische Erfahrung hat. Ich bin froh, als Elizabeth Aibileen anweist, den Lunch zu servieren.
    Als Aibileen mit dem Gemüseaspik wieder hereinkommt, richtet sich Hilly auf. »Aibileen, ich habe einen alten Mantel für Sie und einen Sack Kleider von Missus Walters.« Sie tupft sich den Mund mit der Serviette. »Kommen Sie also nach dem Lunch mit zu meinem Wagen und nehmen Sie die Sachen an sich, ja?«
    »Ja, Ma’am.«
    »Nicht vergessen. Ich kann deswegen nicht noch mal extra vorbeikommen.«
    »Ist das nicht nett von Miss Hilly, Aibileen?« Elizabeth nickt. »Gleich, wenn wir hier fertig sind, gehen Sie mit und holen sich die Sachen.«
    »Ja, Ma’am.«
    Hilly hebt die Stimme um etwa drei Oktaven an, wenn sie mit Farbigen redet. Elizabeth lächelt, als spräche sie mit einem Kind, allerdings nicht mit ihrem eigenen. Allmählich fallen mir solche Dinge auf.
    Als Lou Anne Templeton endlich kommt, haben wir die Maisgrütze mit Garnelen gegessen und machen uns gerade an den Nachtisch. Hilly ist verblüffend großmütig. Immerhin kommt Lou Anne deshalb zu spät, weil sie etwas für die League zu erledigen hatte.

    Nach dem Essen gratuliere ich Elizabeth noch einmal und gehe hinaus zu meinem Wagen. Aibileen ist gerade draußen, um einen leicht abgetragenen Mantel aus dem Jahr 1942 entgegenzunehmen und alte Kleider, die Hilly aus irgendeinem Grund nicht ihrem Mädchen Yule May geben will. Hilly kommt zu mir und reicht mir einen Umschlag.
    »Für den Newsletter von nächster Woche. Du setzt es doch für mich rein?«
    Ich nicke, und Hilly geht wieder zu ihrem Auto. An der Haustür dreht Aibileen sich zu mir um. Ich schüttle den Kopf, forme lautlos das Wort Nichts. Sie nickt und geht hinein.
    An diesem Abend arbeite ich am Newsletter und wünsche mir, es wären die Geschichten. Als ich die Notizen vom letzten League-Treffen durchgehe, stoße ich auf Hillys Umschlag. Ich öffne ihn.
    Er enthält eine Seite in Hillys dicker, kringeliger Handschrift:
    Hilly Holbrook stellt vor: die Initiative für Hauspersonal-Sanitäranlagen. Eine Maßnahme zur Krankheitsvorbeugung. Kostengünstiger Toiletteneinbau in Garage oder Schuppen für Haushalte, die nicht über diese wichtige Einrichtung verfügen.
    Meine Damen, wussten Sie schon, dass
99% aller Farbigenkrankheiten über den Urin übertragen werden
Weiße durch fast alle diese Krankheiten bleibende Gesundheitsschäden davontragen können, weil uns die Abwehrkörper fehlen, die Farbige in ihrer dunkleren Pigmentierung besitzen
Umgekehrt auch einige von Weißen übertragene Krankheitserreger für Farbige schädlich sein können
    Schützen Sie sich. Schützen Sie Ihre Kinder.

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