Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall
einem guten Liebhaber nicht an; es ist das Gefühl, das er bei einer Frau hinterläßt. Und das unterscheidet sich gravierend von dem, was Sie glauben, wie es sein sollte.
Ist die Lust einer Frau nicht befriedigt, ist der Mann kein guter Liebhaber. Aber Lust ist nicht gleich Orgasmus. Sie kann keinen gehabt haben und sich trotzdem phantastisch amüsiert haben. Sie kann zwei gehabt haben und sich immer noch irgendwie leer fühlen, unbehaglich, kalt, in ihrer Lust allein gelassen. Das bedeutet nun wiederum nicht, daß Frauen immer das Bedürfnis haben, mit ihrem Partner zu verschmelzen, eins zu werden. Ein guter Liebhaber muß einfach folgende Qualitäten mitbringen (jetzt ge ht's los - Augen zu und durch):
Einfallsreich - das Bett ist zwar bequem, aber ein Überfall auf dem Teppich ist auch nicht zu verachten. Sie will nicht? Bringen Sie sie dazu, daß sie es will. Mit allen Fasern ihres herrlichen Körpers. Sie hat doch einen herrlichen Körper, diese Frau, die Sie begehren, oder? Und, weiß sie es? Von Ihnen? Nein - also wird es wirklich Zeit. Vertrauen ist wichtig; zu wissen, daß man dem Mann gefällt, daß man ihn als Frau anzieht. Sprüche wie »Du bist wunderschön« sind zwar nett, aber das hört man wirklich überall. Ein Mann könnte versuchen, herauszufinden, auf welche Schmeicheleien (ehrlichen - wenigstens sollten sie ehrlich klingen) sie reagiert.
Romantisch? »Im Schein des Mondlichtes bist du die wildeste Versuchung, der ich bedingungslos erliege.«
Neckisch? »Komm her mit deinem süßen Knackarsch, meine kleine Reiterin!«
Vulgär? »Oh, wie ich es brauche, deine Möse, deinen Mund, der so herrlich gierig ist.«
Finden Sie es heraus, wie es ihr am meisten Freude bereitet, von einem Mann gehuldigt, angebetet, begehrt und gewollt zu werden.
Wild ist er, der gute Liebhaber. Er stöhnt, er windet sich, er genießt es, er ist sich und seiner Männlichkeit voll bewußt. Er setzt seine Hände ein, streichelt sie sanft, bringt eine Gänsehaut zum Erblühen.
Er läßt sie gewähren, wenn sie ihn verwöhnen will, und fuchtelt nicht im Weg rum, wenn sie ihn mit ihrer Zunge, ihren Händen oder Brüsten bearbeitet. Er wartet ab und will nicht alles sofort zurückgeben, was sie mit ihm macht. Er zeigt ihr lieber, wie gut es ihm tut. Wie? Er kann leise murmeln - aber bitte nicht »Oh, Baby, das machst du gut«, das ist zwar eindeutig, aber klingt so, als ob er sich nicht an ihren Namen erinnert. Er beherrscht seinen Körper. Also drückt er ihr nicht die Luft ab, wenn er sich leidenschaftlich auf sie schmeißt, oder stößt mit seinem Becken auch nicht übermäßig fest zu, wenn sie ihn oral stimuliert. Stecken Sie sich als Mann mal einen Löffel in den Rachen, und versuchen Sie, nicht zu würgen. Versuchen Sie es jetzt lieber nicht mit Ihrem Deoroller.
Er will nicht immer alles recht machen. Für eine Frau ist es berauschend, wenn sie weiß, daß sie der pure Genuß für ihn ist. Das heißt, daß er seine Lust voll auslebt, sich ihr hingibt und auch egoistisch seinen Gefühlen nachjagt - aber ohne dabei die Frau zu benutzen. Wenn er zu schnell zum Orgasmus kommt, und sie noch innerlich brennt, dann sollte er etwas dagegen unternehmen. Wozu hat er Hände und Lippen? Um ihr Lust zu verschaffen - und nicht nur, um die Lust zu befriedigen. Das ist das Wesentliche, was einen guten Liebhaber ausmacht. Lust verschaffen. Ob mit Worten, Gesten, Blicken, Handlungen oder der Macht des Geldes. Man muß die Lust wecken wie den schlafenden Wind, der die Schwüle vertreibt und zum Sturm wird, verschlingend, tobend, dahinjagend. Die Begierde entfachen wie eine Flamme; stetig, lodernd, sich ausbreitend, alles andere um sich herum verzehrend. Männer denken, sie müßten eine Frau befriedigen. Dabei gilt es doch zuerst, in ihr überhaupt den Wunsch nach Befriedigung zu wecken. Denken wir noch mal zurück an die eingangs beschriebene Situation der ersten gemeinsamen Nacht. Er hat sich auf sie gestürzt und gleich losgelegt, als ob es ums Überleben ginge. Deswegen hat sie ihn mit einem Bauarbeiter verglichen. Hätte er erst ihre Lust geschürt, hätte sie vielleicht am nächsten Tag mit ihren blauen Flecken geprahlt.
So sind wir schon bei den wichtigsten zwei Eigenschaften, die ein guter Liebhaber in den Liebestanz einbringen muß: Lust erwecken und diese befriedigen. Das eine kann nicht ohne das andere. Und leider haben die meisten Männer Probleme, diese beiden Komponenten zu erfüllen, die wie Yin und Yang zusammengehören.
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