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Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall

Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall

Titel: Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne West
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sexuelles Selbstbewußtsein. Wie einfach müssen es dann Huren haben, könnte man jetzt die Kiste umdrehen. Sie müßten sich kaum retten können vor ihrem strotzenden sexuellen Selbstbewußtsein und zu strahlenden, ausdrucksstarken Persönlichkeiten werden. Und warum kommen uns manche vor wie ein Häufchen Elend? Ganz einfach. Eine Hure sein bedeutet nicht nur, schnelle Kohle auf der Tasche zu haben und etwas zu machen, was einem Fun bringt. Sondern es bedeutet auch ein gefährliches Leben. Sie müssen alles selbst bezahlen. Kein Arbeitgeber dieser Welt zahlt für Prostituierte Sozialversicherung, Kranken- oder gar Pflegeversicherung. Und trotzdem zahlen Huren Steuern! Gäbe es morgen einen Streik aller in Deutschland beschäftigten Prostituierten, dann bekäme nicht nur unser Bruttosozialprodukt einen Knacks, sondern sämtliche nichtbediente Kunden ebenfalls. Wer weiß, wen diese alle anfallen würden, welche Aggressionen da aufgestaut werden, wie unglücklich die Leute tatsächlich wären. Einzig und allein Psychotherapeuten hätten viel zu tun und die bittere Frage zu klären: Warum will meine Stammhure mich nicht mehr?
    Es gibt statistische Erhebungen, die kurz und bündig behaupten, drei von vier Männern gehen zu Huren. Da einige dieses täglich tun, andere es bisher nur einmal ausprobiert haben, braucht niemand vor diesem erschreckend hohen Prozentsatz zurückzuzucken und heimlich die männlichen Kollegen durchzuzählen. Es bedeutet auch nicht, daß vier Männer lügen, wenn sie behaupten, sie wären noch nie bei einer der Damen gewesen. Und wenn schon, was macht es?
    Insgeheim befürchten viele Frauen, daß die Ladies vom Gewerbe gewisse Fähigkeiten besitzen, die sie nicht innehaben, und daß sie ihnen deshalb überlegen sind. Zumindest was die ganze Sexgeschichte angeht. Dabei liegt die Lösung nicht in dem, was die Damen können, das unterscheidet sich auch nicht groß von dem, was in anderen Betten abgeht, sondern in der Grundvoraussetzung. Sex ist dort unkompliziert, ehrlich, direkt, offen. Keine Erwartungen, keine übermächtigen Gefühle, keine Sorgen, etwas falsch zu machen, kein Drang, es besonders gut machen zu müssen. Und außerdem besteht dort die Möglichkeit, sich jemanden, ohne sich wegen seiner Vorlieben zu schämen, auszusuchen. Wenn er auf blond steht, nimmt er blond, wenn klein, dann klein. Niemand wirft ihm vor, daß es ihm nur auf Äußerlichkeiten ankommt, niemand verlangt danach hohe Aufmerksamkeit oder nette Worte. Gut, es gibt sicher die einen oder anderen Praktiken, die aus dem Erfahrungsschatz ausbrechen. Aber irgendwelche geheimen, mündlich überlieferten Kunstgriffe oder Turntechniken findet man weniger. Manche blasen gut, manche haben eine nette Art, sich auszuziehen, andere wiederum legen sich genauso hin wie Hunderte von Frauen, die damit nicht ihre Brötchen verdienen. Was das für Praktiken sind, möchte man schon gern wissen. Durchaus extreme Sachen, wie auf ein Stück Zeitungspapier koten, jemanden ins Gesicht püschern oder geschickt verprügeln, fesseln, beschimpfen, was auch immer. Oder die kleine Täuschung, bei der der Schniedel nur zwischen die Schenkel rutscht und bestimmt nicht hinein. Oder der HautZurückhalte-Griff, bei dem ein Mann schneller kommt. Für Akkordarbeiterinnen sicher von Vorteil.
    Eine Stunde dauert bei den Damen auch meist nur 40 Minuten. Die Tarife sind nach Hamburger Verhältnissen: Auf der Straße am Hafen 50-70-90-120 (Handmassage, Blasen, Blasen und GV, GV in einer Absteige). Manche drogenabhängigen Straßenschwalben lassen sich bei 220 auch dazu bringen, es ohne zu tun. Ohne Gummi. Auf dem Kiez fängt das Ganze bei 70 an und hangelt sich hoch zu 150, in Clubs auf 200, in Bordells auf 250 bis 300. Dafür bekommt man aber noch was zu trinken, eine volle Stunde, wenn man kann, nettes Zimmer und ein bißchen Unterhaltung. Meist russisch, ungarisch oder polnisch, denn diese Damen machen den höchsten Prozentsatz aus. Die Mädchenmafia ist in Deutschland ziemlich stark vertreten, die Dunkelziffer unglaublich hoch. Jeder versucht, junge Dinger aus dem Ostblock abzuschleppen, ihnen eine Modelkarriere ins hübsche Öhrchen zu setzen oder Heiratsabsichten vorzugaukeln, und schwupps, so schnell kommt keiner, sind die zarten Kinder fern der Heimat und machen die Beine für Männer breit, deren Sprache sie nicht verstehen.
    Und schon kommen wir zu den verschiedenen Gruppierungen. Es gibt die Straßenschwalben, die entweder auf eigene Kappe oder für

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