Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall
Haushaltskasse übrig. Schalldichte Wände sind deshalb von Vorteil, weil man die schönsten schmutzigen Worte schreien darf, ohne am nächsten Tag zwangsgeräumt zu werden.
Und wozu das Mobiliar? Auf einem Stuhl knien und von hinten genommen zu werden kommt gut, oder sich über ihn auf die Couch zu hocken und an der Lehne festzuklammern ist nicht schlecht; es mal eben auf der Spülmaschine zu treiben oder auf dem Teppich vor dem Flurspiegel - schauen Sie sich sofort in Ihrer Wohnung um, und überlegen Sie, was sich da machen läßt.
Als letztes fragt man sich natürlich: Fein, diese ganzen Ideen. Aber wo bekomme ich diese Dinger her? Man kann sich Spielzeug ins Haus liefern lassen oder in einen der diversen Shops gehen. Ich weiß - leichter gesagt als getan. Manchmal traut man sich einfach nicht. Besonders in einer Kleinstadt befürchtet man, dort seinen Chef zu treffen oder die gar liebe Nachbarin. Aber Sie könnten zum Beispiel in eine Großstadt fahren, wo Sie garantiert keiner kennt. Oder sich verkleiden. Oder einen richtigen Ausflug zusammen mit Ihrem Partner machen. Zusammen ist man stärker. Und wenn Sie erst mal drin sind, wird Sie keiner dort schief anschauen oder pausenlos fragen, ob man Ihnen behilflich sein kann. Schön, und wie findet man solche Läden? Gelbe Seiten zum Beispiel. Kleinanzeigen in der Tageszeitung auch. Oder einfach in der Fußgängerzone. Schauen Sie einfach nach Beate Uhse, Orion, WOS, Ladies First oder einfach unter der Rubrik: Sex-Shops. So heißen die Dinger nun mal, und wenn Sie es geschafft haben, reinzugehen, sich was Nettes auszusuchen, es zu kaufen, in eine neutrale Tüte packen zu lassen und wieder rauszugehen, haben Sie für sich einen persönlichen Erfolg errungen. Ich finde, das ist es wert. Abgesehen davon - sind Sie nicht auch einfach fürchterlich neugierig?
19, Kapitel
Prostitution: Huren, Freier, Bordelle, Spießer, Luden und die Hausfrau
Warum gehen Männer zu Prostituierten? Warum wird man Hure? Was können sie, was andere nicht können? Wer geht dahin? Wann? Wie oft? Ist nicht jede Frau eine Hure? Ist das emanzipiert oder was?
Fragen, die wir alle mal hatten, haben, haben werden oder die jetzt einfach mal gestellt werden. Da ich kein Mann bin, kann ich einige Fragen nur aus der Beobachtung oder aus Interviews mit Männern beantworten, andere nur aus dem eigenen Gefühl.
Für Sex Geld zu bezahlen oder, anders herum, Geld für Sex zu nehmen ist keine neue Geschichte. Manchmal ist es auch eine Art Tauschgeschäft: Gib du mir Sex, und ich sorge dafür, daß es dir an nichts mangelt. Manche nennen es Beziehung. Wenn einem Sex Spaß macht, was spricht eigentlich dagegen, daß man sich diesen Spaß auch noch vergolden läßt? Menschen - ich sage jetzt nicht Männer - sind bereit, dafür Geld auszugeben, andere, es anzunehmen. Wenn sich zwei finden, sollte doch alles bestens sein. Trotzdem werden Huren, Prostituierte, Nutten, Callgirls, Kurtisanen oder Geliebte immer noch scheel angeschaut, als ob es unglaublich verwerflich ist, was sie da tun. Manch einer wird sich jetzt fragen, ob ich an dieser Stelle eine Lanze für das horizontale Gewerbe breche, wie es schon unzählige vor mir getan haben. Nun, es ist tatsächlich so.
Wohin soll man sonst mit seiner Lust?
Dieses Gewerbe trägt einen großen Teil unserer Wirtschaft. Nirgends ist Sex ehrlicher als dort.
Falls Ihnen daran irgend etwas nicht paßt, schreiben Sie dem Verlag.
Es gibt noch ein paar Tatsachen zum Thema Hurerei: Nur weil jemand, ob Mann oder Frau, meist jedoch Frauen, Sex gegen Bezahlung gibt, heißt das noch lange nicht, daß dieser Mensch weniger wert ist oder gar allen zur freien Verfügung steht. Denn nur weil Sie Ihrem Bäcker die Brötchen bezahlen, um Ihren Eßtrieb zu befriedigen, heißt das noch lange nicht, daß Sie mit ihm machen können, was Sie wollen.
Viele Ehefrauen empfinden es als weniger schlimm, wenn ihr Mann regelmäßig zu einer Hure geht, als daß er eine Affäre mit einer Frau ohne diese Ambitionen unterhält. Warum? Weil viele meinen, Sex muß nicht immer was mit Liebe zu tun haben, und wer Geld nimmt, liebt nicht. Also geht auch keine Gefahr von jemandem aus, der nicht liebt.
Daß diese nachsichtigen Gattinnen sich nicht mehr begehrt fühlen, ist eigentlich klar. Sie sehen in einer Hure keine Gefahr für ihre Ehe, auch nicht für die Liebesbeziehung. Aber ganz tief drinnen, da fragen sie sich, was an ihnen dran ist, daß ihr Mann sie nicht (mehr) begehrt. Es geht um ihr
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