Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall

Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall

Titel: Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne West
Vom Netzwerk:
Drei von vier Frauen warten immer darauf. Ich gehöre zum anderen Teil. Diese Liebelei ist dann keine Affäre mehr, sie wächst sich zu einer Beziehung aus, die geprägt wird von Gemeinsamkeiten, Routine, Alltag. Ein harter Test! Was vorher süße, gestohlene, verbotene Zeit war, ist nun erlaubt, Gewohnheit, fast ein Muß.
Aber zum Glück hat jeder Mensch noch das Recht zur Entscheidung. Ja oder nein, man kann immer noch gehen. Keiner braucht sich verantwortlich zu fühlen für den Menschen, der seine Ehe beendet. Aber gerade bei einem älteren, viel älteren Mann fragt man sich natürlich: Wenn ich nicht mehr da bin, wer dann?
Aber eines kann ich jedem jungen Mädchen oder jeder jungen Frau sagen: Ein Mann mit Erfahrung tut gut. Er streichelt die Seele, und der Sex verliert sein Hauruck-Gebaren, sein gockelhaftes Getue, seinen Mittelpunkt der MachoMännlichkeit; sprich, er wird selbstverständlicher und doch erfüllender. Ihr werdet sehen: Selbst die Sprache ist eine andere. Da wird nicht von Vögeln und Ficken geredet, sondern von bei dir sein, zu dir kommen, dich wollen, verwöhnen, Liebe schaffen und machen. Es ist eine neue, andere Erfahrung. Und nur wer Erfahrungen gemacht hat, kann in Ruhe alt werden.
Ach, noch was: Falls euch, liebe Liebhaberinnen der Seniorengarde, irgendwelche Freunde fragen: »Was willst du denn mit dem alten Mann?«, dann müßt ihr keine Antwort geben. Sondern fragen: »Was willst du denn mit dem jungen Kerl?« Wahrscheinlich kommt die Antwort, daß man mit ihm alt werden möchte oder daß man schließlich jemanden für die schönste Sache der Welt braucht oder daß Jüngere besser aussehen, noch alles vor sich haben. Und dann brauchen Sie nur zu sagen: »Fein, dasselbe habe ich auch vor.«
Inzwischen ging die Sache bei mir so aus, daß der Name, der da vorn auf dem Buch steht, mein Mädchenname ist. Ja, vielen Dank, ich bin auch sehr glücklich. Denn: es geht doch!

21. Kapitel
Frauen wollen Babies, Männer wollen Barbies oder Die magischen drei Monate
    Klar: Frauen wollen feste Beziehungen, geheiratet werden, in die Flitterwochen auf Hawaii geflogen und zur Mutter gemacht werden - es sei denn, sie sind Feministinnen und lesbisch oder Emanzen und häßlich.
    Klar: Männer wollen ficken, saufen, Fußball gucken, Skat kloppen und nicht zu viel für eine Putzfrau ausgeben. Soweit die Klischees.
    Männern wird stets vorgeworfen, sie seien beziehungsunfähig, hätten eine undefinierbare, bereits in der Frühkindheit durch Ödipus festgelegte Angst vor einer sogenannten tiefergehenden Beziehung zu einer - o jemine Frau! Da ist bestimmt die indogermanische Konsonantenverschiebung dran schuld. Die was?
    Und Frauen - ach ja, sie klammern, kreischen, küssen und ketten Männer an sich und ihr Bauchkettchen.
Alles Quark. Es gibt keine repräsentative Umfrage (zu der man übrigens auch nicht mehr als ein paar Tausend Leutchen auf der Straße befragen müßte), die belegt, daß Männer auf die Ehe pfeifen und Frauen sich nichts sehnlicher wünschen. Männer und Frauen haben - obwohl sie eigentlich in verschiedenen Welten leben - tatsächlich Gemeinsamkeiten in ihrem Unwillen, sich nah an das andere Geschlecht zu binden. Instinkt her, Ursinn hin - der Vermehrungstrieb treibt kaum noch jemanden in die Arme (oder Klauen?) des anderen. Sicherheit, Geborgenheit - schön und gut. Aber seien wir doch mal alle ganz ehrlich zueinander: Es wäre schön, wenn wir jemanden hätten, der uns liebt, zufriedenstellt, in Ruhe läßt, nicht zu auffällig in der Wohnung rumstreunt, repräsentativ ist, wenn man ihn braucht, mit dem man sich im Bett ausgelastet fühlt, der aber nicht allzu laut schnarcht. Also eigentlich einen Hund. (Bis auf die Sache mit dem Bett.) Viele haben auch einen, warum wohl?
Nun, aber mit ihrem Single-Dasein sind die meisten auch nicht zufrieden. Sie hassen die Ruhe, die sie mit einem - Achtung, tolles Wort - Lebensabschnittsgefährten so dringlich vermissen werden.
Und so wird das Glück immer wieder herausgefordert. Man flirtet, verführt, ist in der Falle. Verliebt sich für drei magische Monate.
Drei magische Monate.
    Zwölf Wochen des Glücks, des besten Sex, der heißesten Liebesschwüre, der aufregendsten Happenings, der schönsten Unternehmungen.
    Am ersten Tag der dreizehnten Woche wachen viele auf, schauen den Menschen an, der da neben ihnen gerade einen Speichelfaden auf das Kissen absondert, und haben ein unbestimmtes Gefühl; das Gefühl, mal wieder dringend allein sein zu wollen,

Weitere Kostenlose Bücher