Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall

Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall

Titel: Gute Maedchen tuns im Bett, boese ueberall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne West
Vom Netzwerk:
einen Zuhälter arbeiten. Dann haben wir noch die Damen, die fest in einem bestimmten Betrieb oder Haus arbeiten; Damen des Hauses, Huren oder einfach Bordellhuren. Des weiteren haben wir die Callgirls, deren Rufnummern man oft genug in den einschlägigen Tageszeitungen unter »Hallo« oder »Bekanntschaften« findet. Man kann sie auch über einen Escort-Service ins Hotel oder nach Hause bitten, aber das kostet schon einiges. Des weiteren haben wir die Kurtisanen, die mehr oder weniger in ihre eigene Tasche arbeiten und sich von fünf bis acht Dauerkunden über Wasser halten. Die Gelegenheitsnutten können Hausfrauen sein, Telefonistinnen, Studentinnen, Managerinnen oder sonstwas. Sie tun es hin und wieder mal, mehr auf mündliche Empfehlung hin. Keine Profis in dem Sinne, nur aus Spaß an der Freude und weil es ihnen kein Problem bereitet, sich die Wohnungseinrichtung damit zu finanzieren. Es ist ja auch so einfach: Man legt sich hin, ist vielleicht noch ein bißchen nett, und nach 12 Minuten hat man einen Blauen verdient. Und so schlimm war es auch nicht, derweil an Richard Gere oder Henry Maske zu denken. Und sogar in den Spiegel kann man hinterher gucken, ohne daß der Blitz auf einen herniederfährt. Warum gibt es dann diese Beschaffungskriminalität? Warum wünschen sich viele, aus dem Geschäft auszusteigen? Warum erlebt man viele verhärmte Frauen, die nach drei Jahren Geschäft ihr Leben nicht mehr in den Griff kriegen? Weil man Freiwild ist. Weil einen die falschen Leute benutzt, verbraucht, abgenutzt haben. Weil man sich auch nach Geborgenheit, Liebe, Lust, Partnerschaft sehnt. Weil das Geld allein einem auch nicht die Zärtlichkeit einer Verliebtheit geben kann. Weil man Drogen nimmt, um bestimmte Praktiken durchzustehen. Weil ma n sich wünscht, nicht mehr so verdammt tief auf der gesellschaftlichen Leiter zu stehen. Weil man endlich mal wieder nach Hause gehen möchte, ohne Angst zu haben, der Vater würde der nächste Freier sein, der seine Tochter nicht erkennt. Weil man nicht mehr die Mutter anlügen will.
    Es gibt ja sicher viele aufregende, spannende, erotische Geschichten über Callgirls. Frische, begabte, junge, gutaussehende Frauen mit Grips und Charme, die drei Jahre lang in der Welt rumjetten, den tollsten Männern Liebesdienste erweisen, dabei noch selbst ihren Spaß haben, jede Menge Mäuse machen und hinterher vom Millionär geheiratet werden. Schön wäre es, dann würden wir das alle machen. Aber im Winter kann es verdammt kalt sein auf der Straße. Und Weihnachten verdammt einsam, wenn alle Stammkunden brav Familienvater spielen. Doch wer hat noch nicht mit dem Gedanken gespielt, Edelhure zu sein? Eine, die begehrt wird, für die man Preise zahlt, die über dem eigenen Nettogehalt liegen? Einfach so mal, nebenbei, einmal die Woche vielleicht. Vorher nett ins Theater, was Schickes essen, herrlich angetippert ins Bett steigen und morgens allein aufwachen mit nichts als jede Menge Scheine auf nackter Haut? Dieses gepflegte Metier ist aber nur wenigen vergönnt, und selbst die arbeiten selten selbständig, sondern irgendein mehr oder weniger mieser Typ hat sich an sie herangemacht, erpreßt sie charmant, droht ihr weniger charmant oder half ihr schon mal aus einer mißlichen Lage - in der er sie vorher hineingebracht hat.
    Und was soll eine Ehe frau tun, die weiß, ihr Mann geht zu einer Hure, vielleicht regelmäßig - sich etwa scheiden lassen? Für ihn die Hure spielen? Auf Distanz gehen, sich einen Liebhaber nehmen?
    Es kommt darauf an, wie der Sex mit ihm bisher war. War er unbefriedigend, langweilig, brutal, beschämend? Dann stimmte auch was mit der Beziehung nicht mehr. Aber war es schön, erfüllend, geil, dann muß man mit ihm sprechen. Ob er sich selbst etwas beweisen will - vielleicht kann er bei der eigenen Frau nicht, weil er nicht weiß, wie er ihr ihre Wünsche erfüllen kann? Und wollte einfach wissen, ob er ihn überhaupt noch hoch bekommt?
    Huren wird es immer geben. Überall. Keine Religion, kein Gesetz, keine Staatsgewalt wird die Prostitution jemals ausrotten können. Denn solange Männer Lust haben, werden sie sich Huren hingeben.

20. Kapitel
Ich bin die Geliebte eines verheirateten Mannes
    Wie können Sie nur, Ma'm, schämen Sie sich nicht?« Doch, manchmal schon. Denn seine Frau hat mir doch nichts getan. Sie hat ihre Stärken, ihre Schwächen, sie ist ihm seit fast drei Jahrzehnten treu.
    Ich hatte mal ein Prinzip: Fange nie etwas mit den Freunden deiner Freundinnen

Weitere Kostenlose Bücher