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Gute Nacht, mein Geliebter

Titel: Gute Nacht, mein Geliebter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inger Frimansson
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es zu sehen, er setzte sich auf. Es war blond wie die Haare auf ihrem Kopf. Sein Finger fuhr hinein in das Blonde, sie war nass an den Schenkeln, diesen kräftigen, vollen Schenkeln, sie war üppig und fließend, hatte die wogenden Konturen einer Urfrau, sie glich einem jener Modelle, die er auf den Bildern älterer Meister gesehen hatte. Venus, der Raub der Sabinerinnen, wie sie zwischen den Pferden hingen, ihre Schleier und ihre blasse Haut. Er zog sich die Kleider aus und lag nackt wie sie auf dem Boden. Da setzte sie sich in die Hocke, und er sah ihren Bauch von unten, auf den Füßen hockend senkte sie sich auf ihn herab, er dachte an ihren Fuß, er dachte an Aids, er dachte: zum Teufel damit. Sie war warm und erregt, ihr Inneres presste sich um seine Eichel, massierte sie, der kräftige, glatte Muskel, er sah die fleischige Wand vor sich, wie sie ihn umschloss und an ihm saugte, er packte ihre Hüften und kam in einem Krampf, der ihm die Tränen in die Augen schießen ließ. Irgendwo in weiter Ferne hörte er sie schreien, sie ritt ihn wie ein Tier, sie stemmte die Fersen in seine Seiten und schrie zur Decke hinauf.
     
    Sie hatten sich in ihr Bett gelegt. Justine hatte eine Decke über sie gebreitet, hielt ihn in den Armen, strich ihm unablässig über den Kopf. Der Vogel saß auf seinem Ast, das eine Bein angezogen. Er gab ein paar Geräusche von sich, würdigte sie ansonsten keines Blickes.
    »Hoffentlich ist er nicht eifersüchtig«, flüsterte Hans Peter.
    »Nein, er will, dass es mir gut geht. Wenn ich jemanden mag, mag er ihn auch. Er spürt, was ich ausstrahle.«
    »Und wenn du jemanden nicht magst?«
    Sie lachte glucksend.
    »Ja, da kann es richtig übel ausgehen …«
    »Justine«, sagte er und ertappte sich dabei, ihren Namen aussprechen zu wollen. Immer wieder wollte er ihn aussprechen, ihn zu einem Teil seiner selbst werden lassen.
    Ihre Lippen an seinem Nacken, an seinem Rückgrat.
    »Justine … Du warst eben so schön, du hast es mir so wunderbar gemacht.«
    »Du aber auch.«
    »Wie viel von deinem Leben willst du für dich behalten?«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich möchte dich kennen lernen. Ich sehne mich danach, alles über dich zu erfahren. Ich fühle mich so leicht und heiter, ich kann mich nicht erinnern, so etwas schon einmal gefühlt zu haben.«
    »Doch«, flüsterte sie. »Doch, das hast du bestimmt.«
    Insgeheim hatte er sich gewünscht, sie würde auf die gleiche Art antworten, dass auch sie noch nie für einen anderen Mann das Gleiche empfunden hatte. Er erinnerte sich an ihre Worte, eine Beziehung, die es nicht mehr gab.
    »So ganz am Anfang zu stehen …«, flüsterte er. »All das Schöne noch vor sich zu haben … Wünsche, Hoffnungen.«
    Sie antwortete nicht. Er lag in ihren Armen, aber sie änderte ihre Lage nicht. Er wand sich los und betrachtete sie. Die blonden Augenbrauen, der Streifen aus Sommersprossen auf Wangen und Nasenrücken, die kleinen und kindlichen Brüste. Seine Hand glitt an ihrem Brustbein herab, die Haut war feucht von ihrem und seinem Schweiß.
    »Justine, Liebste … Bin ich zu schnell, nehme ich die Dinge zu sehr als gegeben?«
    »Nein«, murmelte sie. »Nein, ich glaube nicht.«
    Er sprach weiter.
    »Diese Lust, diese Begierde … Aber es ist nicht nur das. Es ist auch etwas anderes, ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, das ich so noch nie bei jemand anderem erlebt habe, nicht einmal bei meiner Exfrau … nein, absolut nicht. Schon als du dort im Schnee saßt, schon damals wusste ich, dass etwas mit dir war, was ich nicht wieder loslassen durfte. Kannst du mich nicht in dich eindringen lassen, in das, was du bist, und das meine ich jetzt nicht nur physisch.«
    Aber noch während er sprach, spürte er, wie sich seine Beckenmuskeln zusammenzogen, wie das Glied, das ermattet auf seinem linken Schenkel gelegen hatte, wieder begann, sich mit Blut zu füllen. Sie merkte es auch, sah zu ihm herab und lächelte vorsichtig. Ihre Hand legte sich dort unten zurecht, er wuchs an der Innenseite ihres Handtellers, tu es, Justine, ja … tu es … noch einmal.
     
    Sie sagte, sie müssten essen. Er lieh sich ihren Morgenrock, sie selbst zog sich ein langes, grünes Kleid über. Sonst nichts. In der Küche briet sie Schinken und Eier.
    »Man bekommt Hunger, wenn man einen Kater hat«, sagte sie. »Ich versuche zwar im Moment, etwas abzunehmen, aber jetzt bin ich so hungrig, dass ich mich leider nicht mehr beherrschen kann.«
    »Nimm bitte nicht ab«, sagte er. »Du

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