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Gute Nacht, Peggy Sue

Gute Nacht, Peggy Sue

Titel: Gute Nacht, Peggy Sue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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»Bist du sicher?« fragte er leise.
    Ihre Antwort ließ keinen Zweifel zu. Sie schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn an sich. Ihre Lippen berührten sich. Ihr Mund suchte seinen Mund – verzweifelt und hungrig. Und er reagierte mit demselben fordernden, heftigen Verlangen.
    Er vergrub die Hände in ihrem Haar. Es fühlte sich wie die Mähne eines wilden Tieres an, knisternd und lebendig. Furcht und Erschöpfung schienen von ihr abzufallen, gingen unter im drängenden Verlangen ihres Körpers. Ihr Haar berührte sein Gesicht, und er roch den warmen Duft einer entfesselten Frau. Und immer wieder suchte ihr Mund den seinen.
    Sie fielen rücklings aufs Bett und rollten über die Matratze. Sie war über ihm, ihr Haar wie ein Seidenvorhang vor seinem Gesicht ausgebreitet. Dann gewann er die Oberhand, begrub sie unter seinem Körper. M. J. war absolut keine passive Partnerin in diesem Spiel. Er spürte, wie sie sich an ihn preßte, den Rücken wölbte, hungrig nach intimerem Kontakt. Die Angst hatte ihr alle Hemmungen genommen.
    Er zwang sich, sich von ihr zu lösen. »M. J.«, sagte er. »Sieh mich an.«
    Sie schlug die Augen auf. Sie glänzten vor Tränen.
    Er nahm ihr Gesicht in seine Hände, hinderte sie so daran, sich von ihm abzuwenden. »Was ist los?«
    »Ich will dich«, war alles, was sie sagte.
    »Aber du weinst ja.«
    »Ich will nur dich …«
    »Und du hast Angst.«
    Die Antwort war ein kaum merkliches Nicken, so als wolle sie nicht aussprechen, was sie bewegte. »Ich habe vor allem Angst«, murmelte sie schließlich. »Vor jedem. Vor der ganzen Welt.«
    »Sogar vor mir?«
    Sie schluckte die Tränen hinunter. »Besonders vor dir«, flüsterte sie.
    Sanft küßte er ihre Stirn. »Ich beweise es dir. Ich bin absolut harmlos.« Er küßte sie erneut, diesmal auf den Mund. Es war ein langer, sehnsuchtsvoller Kuß. Und er erkannte an ihrem Seufzen, an der Art, wie ihre Finger an seiner Kleidung nestelten, daß sie über alle Bedenken längst hinweg war, nur noch ihn wollte. In dieser Nacht wünschte sie nur zu vergessen, sich im Rausch der körperlichen Liebe zu betäuben.
    Das Hemd fiel von seinen Schultern. Ihre Finger glitten verführerisch über seinen Bauch und zum kalten Metall seiner Gürtelschnalle. Und in diesem Moment hatte auch er jeden rationalen Gedanken hinter sich gelassen. Es war zu spät, um zu überlegen, was er tun und was er lassen sollte, zu spät, um über die Reue des nächsten Morgens nachzudenken. Sie zerrten beide an der Kleidung des anderen. Noch ein paar Knöpfe mußten geöffnet, die Bluse abgestreift werden, dann war ihre Brust nackt. Sie schnappte kurz und lustvoll nach Luft, als er ihre Handgelenke umfaßte und ihre Arme über ihrem Kopf in die Kissen drückte. Ihre kurzen Atemzüge gingen in leise, genußvolle Seufzer über, als sein Mund ihren Hals und ihre Brüste für sich entdeckte. Dann begann sie sich mit unterdrücktem Stöhnen gegen seinen herrschsüchtigen Griff zu wehren, wollte süße Qual mit Leidenschaft vergelten. Er verwehrte ihr diese frühe Genugtuung, solange seine Lippen nicht all jene lustvollen, zarten Stellen ihres Körpers erobert, sie nicht an den Rand des Wahnsinns getrieben hatten. Sie preßte sich an ihn, die wilde Mähne ihres Haars an seinem Gesicht, und machte ihn trunken mit ihrem animalischen Duft.
    Dann waren ihre Hände plötzlich frei, ihr Körper nackt, und er drang tief in sie ein. Nicht sanft, wie er es beabsichtigt hatte, wie er es sich vorgestellt hatte, sondern mit wildem, heftigem Verlangen. Er war selbst überrascht, was sie aus ihm gemacht hatte, diese Hexe mit ihrem wilden Haar, ihrem animalischen Hunger und diesen Händen, deren Nägel sich jetzt in seinen Rücken gruben. Sie hatte alle Dämme in ihm niedergerissen, und jetzt erging er sich in den Wogen des Wahnsinns, den sie entfesselt hatte und den sie lustvoll mit ihm teilte. Es bedurfte keiner Worte, es gab weder Raum noch Zeit für Worte. Es war Instinkt, die uralte Sprache des Körpers, der Lust und des Geruchs.
    Und der Ekstase.
    Er fühlte sie jetzt, spürte, wie sie seinen Körper, ihren Körper durchströmte, als seien sie eins.
    Sie erfaßte sie wie eine Woge und schlug über ihnen zusammen, während sie sich aneinanderklammerten, ihrer Macht hilflos ausgeliefert.
    Und dann blieben sie, gestrandet wie Schiffbrüchige, erschöpft in einer weiten, warmen Bucht zurück.
    Langsam löste er sich von ihr und nahm sie in die Arme. Was für ein Fieber hatte sie in ihm entfacht

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