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Gute Nacht, Peggy Sue

Gute Nacht, Peggy Sue

Titel: Gute Nacht, Peggy Sue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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eindeutig das Opfer, Lieutenant!« konterte er.
    »Ich weiß, wie Ihnen zumute ist, Mr. Q.«, sagte Beamis. »Ich habe selbst eine kleine Tochter. Ich würde einem Kerl den Hals umdrehen, der so was mit ihr macht. Aber ein Mann ist erschossen worden. Da können wir keine Ausnahmen machen.«
    »Ich kenne Maeve. Sie würde nie …«
    »Haben Sie das von ihr und Esterhaus gewußt?«
    Adam schwieg. »Nein«, gab er schließlich zu. »Hab ich nicht.«
    Beamis schüttelte den Kopf. »Es gibt vieles, was man über einen Menschen nicht weiß. Selbst wenn es sich um ein Familienmitglied handelt. Aber bitte keine Panik deshalb. Vermutlich haben Sie recht, und sie hatte nichts damit zu tun. Nach den Indizien, die wir gefunden haben, bin ich sogar zu neunundneunzig Prozent sicher. Trotzdem …«
    »Welchen Indizien?« wollte M. J. wissen.
    »Dinge, die wir gefunden haben. Im Haus des Opfers.«
    »Abgesehen von den Nacktfotos seiner Exfreundin?«
    »Ja.« Beamis sah Adam an. »Was wußten Sie über Esterhaus, als Sie ihn eingestellt haben?«
    »Nur das, was in seinem Lebenslauf stand. Soweit ich mich erinnere, war er ein hochqualifizierter Mann. Hatte hervorragende Referenzen und eine gut dotierte Stelle in der Forschung … irgendwo in Kalifornien.«
    »Das hätte Sie gleich stutzig machen müssen«, warf Shradick ein und spießte das nächste Würstchen auf. »Welcher vernünftige Mensch verläßt freiwillig das sonnige Kalifornien und zieht nach Albion?«
    »Soll das heißen, daß seine Referenzen gefälscht waren?« fragte M. J.
    Beamis nickte. »Mit Billigung der amerikanischen Regierung.«
    »
Was?
«
    »Der Name Herbert Esterhaus war ein Pseudonym. Wir haben seine alten Ausweispapiere in seinem Haus gefunden. In Wirklichkeit hieß er Dr. Lawrence Hebron. Biochemiker ist er allerdings tatsächlich gewesen. Soviel stimmte. Aber er hat nie für eine Firma in Kalifornien gearbeitet. Er kam aus Miami. Aus einem Labor für Designer-Drogen der Mafia. Soll ein echtes Genie auf seinem Gebiet gewesen sein. Dann ist die ganze Sache aufgeflogen, und er hat sich als Kronzeuge zur Verfügung gestellt. Also kam er ins Kronzeugenschutzprogramm der Regierung. Man hat ihm einen neuen Namen, einen neuen Lebenslauf verpaßt. Und einen neuen Job bei Cygnus. Wo er, wie ich annehme, ausgezeichnete Arbeit geleistet hat.«
    Adam nickte. »Er war einer unserer besten Mitarbeiter.«
    »Und Sie glauben, er ist deshalb umgebracht worden?« fragte M. J. »Wegen alter Verbindungen zur Mafia?«
    »Es gibt Leute in Miami, die nicht glücklich über ihn waren. In dem Moment, da sie ihn in Albion aufgestöbert hatten, war er ein toter Mann.«
    »Wir nehmen an«, sagte Shradick und wischte sich Wurstfett vom Mund, »daß Esterhaus der Schlüssel zu allem war. Vielleicht brauchte er Geld. Deshalb hat er ein paar Kristalle des Zestron-L aus dem Labor gestohlen und es auf der Straße verkauft. Und ein paar Junkies sind prompt daran gestorben. Dann haben ein paar alte Kumpane aus Miami Wind von seinem Aufenthaltsort gekriegt, sind hier aufgetaucht und haben mit einer großkalibrigen Pistole für Gerechtigkeit gesorgt.«
    Es war still im Zimmer, während M. J. und Adam über diese Möglichkeit nachdachten. »Sie wollen uns also glauben machen, daß die Jungs aus Miami in Albion aufgetaucht sind und eure Arbeit erledigt haben?« bemerkte M. J. Sie schüttelte den Kopf. »Zu einfach. Und wer, bitte schön, hat mein Haus in die Luft gesprengt?«
    »Esterhaus war Biochemiker«, erwiderte Shradick. »Er wäre durchaus in der Lage gewesen, eine gut funktionierende Bombe zu basteln.«
    »Warum? Nur um mir das Maul zu stopfen?«
    Beamis lachte. »Es gibt Momente, Novak, da würde ich Sie ebenfalls liebend gern zum Schweigen bringen. Überlegen Sie doch, was dem Mann geblüht hätte, wenn Sie Ihre Ermittlungen weiter vorangetrieben hätten. Eine Anklage wegen Diebstahls und Totschlags. Immerhin sind die Junkies an seinem Stoff krepiert. Außerdem wäre seine Tarnung aufgeflogen, und damit stand auch sein Leben auf dem Spiel.«
    »Und Maeve?« warf M. J. mit einem Blick auf die Nacktfotos ein. »Wie paßt sie zu alledem?«
    »Das wissen wir noch nicht«, antwortete Beamis. »Wir dachten, Mr. Q. könnte uns da weiterhelfen.«
    Adam schüttelte bekümmert den Kopf. »Maeve hat nie ein Wort von alledem gesagt.«
    »Sie hatten also keine Ahnung, daß sie mit Esterhaus zusammen war?«
    »Sie hat ihr eigenes Leben geführt, ihre eigene Wohnung gehabt. Ich hatte zwar den

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