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Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Gute Nacht: Thriller (German Edition)

Titel: Gute Nacht: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
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lang herrschte Schweigen. Nur das Gluckern der Kaffeemaschine war zu hören.
    Kim blickte sich in der großen Küche um. »Wirklich nett bei euch. So anheimelnd und warm. Eigentlich perfekt. Das Haus auf dem Land, von dem alle träumen.«
    Nachdem Madeleine Kim den Kaffee hingestellt hatte, ergriff Gurney als Erster das Wort. »Mir ist jetzt klar, dass du mit viel Leidenschaft an dieses Thema herangehst, dass es dir viel bedeutet. Leider ist mir noch nicht so klar, wie ich dir helfen soll.«
    »Hat Connie es dir nicht erklärt?«
    » Schau ihr über die Schulter – ich glaube, so hat sie es ausgedrückt.«
    »Von anderen … Problemen hat sie kein Wort fallen lassen?«
    Gurney war erstaunt über diesen kindlich durchsichtigen Versuch, beiläufig zu klingen. »Zählt zu diesen Problemen auch dein Exfreund?«
    »Sie hat Robby erwähnt?«
    »Einen gewissen Robert Meese … oder Montague.«
    »Meese. Der Name Montague ist …« Kopfschüttelnd verstummte sie. »Connie glaubt, ich brauche Schutz. Ich bin anderer Meinung. Robby ist ein Blödmann und extrem nervig, aber ich werd schon mit ihm fertig.«
    »Steht er in Verbindung mit dem TV -Projekt?«
    »Nicht mehr. Warum?«
    »Nur aus Neugier.«
    Neugier worauf? Worauf lasse ich mich da überhaupt ein, verdammt? Weshalb sitze ich überhaupt hier und höre zu, wie sich eine überspannte Studentin, die einen verrückten Freund am Hals hat, über ihre sentimentalen Vorstellungen von Mord und ihre große Chance auf Ruhm beim größten Schundsender Amerikas verbreitet? Höchste Zeit, dass ich einen Rückzieher mache, sonst lande ich im Treibsand.
    Kim starrte ihn an, als hätte sie seine Gedanken gelesen. »So kompliziert ist es gar nicht. Und da du mir so großzügig deine Hilfe angeboten hast, möchte ich auch ganz offen sein.«
    »Wir kommen immer wieder darauf zurück, dass ich dir helfen soll, aber ich sehe nicht …«
    Madeleine, die nach dem Abwaschen der Omelettteller über der Spüle einen Schwamm ausdrückte, unterbrach ihn sanft: »Warum hören wir uns nicht einfach an, was Kim zu sagen hat?«
    Gurney nickte. »Gute Idee.«
    »Ich hab Robby vor knapp einem Jahr in der Theatergruppe kennengelernt. Er war bestimmt der attraktivste Typ auf dem ganzen Campus. Ein junger Johnny Depp. Vor ungefähr sechs Monaten sind wir zusammengezogen. Eine Zeit lang war ich überglücklich. Als ich mich ganz auf mein Mord-Projekt konzentriert habe, hat er mich unterstützt. Als ich die Familien aussuchte, die ich interviewen wollte, hat er mich sogar begleitet, mitgemacht und sich in das Ganze eingefügt. Und genau da hat er allmählich … sein hässliches Gesicht gezeigt.« Sie trank einen Schluck Kaffee.
    »Je mehr er sich beteiligt hat, desto mehr fing er an, die Sache an sich zu reißen. Er hat mir nicht mehr bei meinem Projekt geholfen, es war auf einmal unser Projekt, und schließlich führte er sich auf, als wäre es sein Projekt. Nach unserem Treffen mit einer Familie hat er den Leuten seine Karte mit seinen Kontaktdaten gegeben und ihnen versichert, dass sie ihn jederzeit erreichen können. Das war auch die Zeit, wo diese lächerliche Montague-Geschichte anfing. Er hat sich neue Karten drucken lassen mit der Aufschrift: Robert Montague, Dokumentarfilmproduktion & Kreativ-Consulting. «
    Gurney blinzelte skeptisch. »Er wollte dich rausbugsieren und das Projekt kapern?«
    »Nein, es war noch viel kränker. Robby Meese sieht aus wie ein junger Gott, aber er stammt aus einem zerrütteten Elternhaus, wo schlimme Dinge passiert sind, und er hat fast seine ganze Kindheit bei genauso verkorksten Pflegefamilien verbracht. Ganz tief drinnen ist er der unsicherste Mensch, den man sich vorstellen kann. Wir haben mit einigen Familien geredet und wollten, dass sie einen Vertrag für offizielle Interviews unterschreiben. Robby hat verzweifelt versucht, sie zu beeindrucken. Ich glaube, er hätte alles getan, um gut bei ihnen anzukommen und von ihnen akzeptiert zu werden. Er wollte ihre Zuneigung. Es war irgendwie widerlich.«
    »Wie hast du dich verhalten?«
    »Zuerst war ich ratlos. Dann hat es sich zugespitzt, als ich rausfand, dass er auf eigene Faust Gespräche mit jemandem aus einer wichtigen Familie geführt hatte, einem Mann, an den ich wirklich rankommen wollte. Ich habe Robby zur Rede gestellt, und das Ganze endete in einem Schreiduell. Daraufhin hab ich ihn aus unserer Wohnung geworfen – aus meiner Wohnung. Und mir außerdem von Connies Anwalt einen netten Drohbrief aufsetzen

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