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Guten Abend, Gute Nacht

Guten Abend, Gute Nacht

Titel: Guten Abend, Gute Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremiah Healy
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habe gesagt, vergiß es, Mann! Oder ich höre sofort auf und sage überhaupt nichts mehr.«
    »Okay.« Ich machte mir eine geistige Notiz, später noch einmal darauf zurückzukommen. »Haben Sie ein anderes Mitglied der Gruppe näher kennengelernt?«
    »Wollen Sie mich verarschen? Sie haben doch selbst mit denen geredet, stimmt’s? Die waren ja noch verkorkster als ich. Lainie war eine Nutte, Ramelli war mit einer verheiratet, und Homer, ich glaube, der war nur aus irgendeinem schrägen Trainingsgrund dabei. So als würde der alte Scheißer ein besserer Läufer, wenn er sich anhörte, wie wir Bekloppten einmal die Woche alles aus uns raus ließen.«
    »Was ist mit Marek selbst?«
    »Der hatte auch seine Schramme weg. Mußte ja auch so sein, wenn er mit uns anderen klarkommen wollte.«
    »Welchen Eindruck hat er sonst auf Sie gemacht?«
    »Er ist ein Seelenklempner. Verdient sein Geld wie eine Nutte, läßt sich für seine Zeit bezahlen, damit man sich anschließend besser fühlt.«
    »Glauben Sie, Jennifer und Marek hätten schon mal miteinander geschlafen?«
    Williams Wut flackerte wieder auf. »Weiß der Geier, woher soll ich das wissen?«
    »Sie haben ihr ziemlich nahe gestanden, und Sie müssen sie doch vor, während und nach der Gruppe mit ihm gesehen haben. Das scheint mir eine ausreichende Grundlage für eine Meinungsbildung zu sein.«
    Er wurde wütender. »Wenn Sie es unbedingt hören wollen, okay, also hier haben Sie meine >Meinung<. Meine Meinung ist, daß Sie lieber über den beschissenen Sex Fragen stellen, als es selbst zu machen.«
    Ich holte tief Luft, atmete langsam aus. »Bevor Jennifer ermordet wurde, wie sind Sie da mit ihr ausgekommen?« William senkte den Blick, während seine Wut allmählich abflaute. »Prima, einfach prima.«
    »Kein Streit, kein Gerede von Trennung, nichts in der Richtung?«
    »Ich habe doch nein gesagt. Wir sind prima ausgekommen. Wir haben prima gebumst. Alles klar?«
    »Kennen Sie einen Cop namens Bjorkman?«
    »Oh, ja. Noch so ein großer Freund aller Neger.«
    »Hat er Sie belästigt?«
    »So könnte man es auch nennen.«
    »Irgendwelche besonderen Vorfälle?«
    »Ja, jede Menge. Jenn und ich sind spazierengegangen, und dann ist er mit seinem Partner in ihrer Bullenkarre neben uns aufgetaucht, und sie haben uns Geschichten erzählt.«
    »Geschichten?«
    »Ja, darüber, wie kleine Nigger-Jungs, die sich mit kleinen weißen Mädchen abgeben, irgendwo im Wald als Dünger landen.«
    »Beide, Bjorkman und Clay, haben solche Sachen gesagt?« William dachte einen Moment nach. »Nein, um ehrlich zu sein, ich kann mich nur an ein einziges Mal erinnern, daß sein Partner dabei war, und da hat er sich Bjorkman vorgeknöpft und ihm befohlen weiterzufahren. Bjorkman allerdings, der hat manchmal draußen vor Mareks Gebäude gewartet und mich dann angemacht, oder hat mich einfach nur beobachtet, wenn ich dort ankam.«
    »War er auch an dem Abend dort, als Jennifer ermordet wurde?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wann genau sind Sie an diesem Abend dort angekommen?«
    »Keine Ahnung. Ich kann mich nur noch daran erinneren, geschossen zu haben, das ist alles.«
    »Sie können sich an nichts erinnern, was vorher passiert ist?«
    »Nein, Mann. Wie oft muß ich’s Ihnen denn noch sagen. Nein. Ich erinnere mich, sie erschossen zu haben, und wie ich dann zur Gruppe gegangen bin, und wie ich denen alles erzählt habe. Aber ich erinnere mich an absolut nichts mehr, was vorher passiert ist. An nichts.«
    »William, wenn Sie’s nicht gewesen sind...«
    »He, Jack, was ist mit dir nicht in Ordnung? Lies es mir von den Scheiß-Lippen ab, Mann. Ich... habe... sie... erschossen. Verstanden? Gar keine Frage.«
    »Haben Sie Geduld mit mir, okay? Bitte?«
    »Nicht, wenn Sie weiter so’ne Scheiße quatschen.«
    »Ich brauche bei dieser Sache Ihre Hilfe, William. Wenn Sie es nicht gewesen sind, dann war der wirkliche Täter, ganz egal, wer, clever genug, Sie hübsch als Geschenk verpackt den Bullen zu präsentieren. Ich gehe mal davon aus, daß weder McCatty noch Bjorkman so clever sind. Oder so raffiniert. Gibt es irgendwen, den Sie für...«
    »Mann, das ist es! Das ist es, gottverdammt! Was glauben Sie eigentlich — Sie könnten in meinen Kopf sehen und mir sagen, daß etwas, was da drin ist, gar nicht drin ist?« Er tippte sich an die Schläfe. »Jack, hier drin steckt eine Erinnerung, Mann. Ein Bild, wie ich den Abzug ziehe, wie ich diese beschissene, kleine falsche Nutte abknalle. Ich habe sie umgelegt,

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