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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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und so. Auf so was steht ihr Frauen doch.“
    Offenbar beruhigt legte sie ihren Kopf auf seine Brust. „Ich bin der Meinung, dass wir überhaupt keinen Sex haben sollten. Immerhin bekämpfen wir einander, schon vergessen? Glaube bloß nicht, dass ich, nur weil ich dich mal wieder vor deinem Verbrecher- ABC gerettet habe, im Kampf gegen deine Firma nachlasse!“
    „ Schon klar.“ Seine Hand strich ihren Rücken entlang. Verdammt, was fühlte sich ihre Haut gut an! Tief inhalierte er Gwennies Duft, der ihm so was wie Frieden schenkte. Ganz automatisch wanderte auch seine zweite Hand an Gwennie hoch. Sie mit beiden Armen spüren, streicheln und einschließen zu können, jagte ein überraschendes Wahnsinns-Glücksgefühl durch Dirks Hirn. Und eine überraschende Wahnsinns-Lustwelle durch seinen Köper.
    Cool bleiben! Wie er ihr schon gesagt hatte, was das hier nicht der richtige Ort. Am besten war es, sie einfach nur ein bisschen entspannt mit seinen Händen zu ertasten. Und sie zu riechen. Und, verdammt noch mal, warum sie nicht auch schmecken? Er schob sie an sich hoch, merkte, wie allein das seinen Puls bis an die Belastungsgrenze anschmiss.
    „Was hast du …“, begann sie, aber bevor sie was Vern unftgesteuertes sagen konnte, fasste er ihren Hinterkopf, drückte ihn auf sein Gesicht zu, bis ihr Mund auf seinem lag. Bis seine Zunge ihre Lippen teilten. Bis er ihr Aufkeuchen verschlucken konnte.
    Sie räkelte sich seiner Hand entgegen, räkelte sich auf ihm. Ihre Arme, ihre Beine, ihr Oberköper, sogar ihre Haare, alles schlang sich um ihn herum. Plötzlich konnte er nicht ertragen, dass ihn etwas von ihr trennte. Daher zerrte er ihr das Jeanshemd vom Leib. Und ihre Hose. Und seine eigene.
    Er genoss den Geschmack der zarten Haut über ihrer Kehle, genoss den kleinen Schrei, den sie ausstieß, als sich seine Zähne sanft in ihre Halsbeuge senkten, g enoss ihr Erzittern, als sich seine Fingerkuppen in ihre Flanken gruben, genoss SIE. Er forderte sie, packte sie, brauchte sie, nahm sie, fraß sie.
    Und sie schenkte ihm alles.
     
    Gwen fühlte etwas Explosives in sich hoch schäumen, das sich anfühlte wie eine Mischung aus flüssigem Stickstoff und solarem Helium. Eine Brandung aus gnadenloser Freude rauschte über sie hinweg und spülte sie mit sich. Dirks Stöhnen elektrisierte ihre Haut und paarte sich mit dem Wahnsinn, der in ihr emporzüngelte. Immer und immer wieder durchdrang dieser Mann sie, mal Welle, mal Pfahl, mal Blitz, er pulsierte mit ihr, durchraste sie, zerbarst in ihr zu tausend funkelnden Sternen, wie auch der Rest des Weltalls.
    Nach und nach verglühten die Strahlen dieses Urknalls.
    Gwen spürte den Stoff des Schlafsacks unter sich und das schwere Gewicht des Mannes auf ihr. Er atmete so heftig wie sie. Noch immer zitterte sie unkontrolliert, noch immer huschten Schwaden köstlicher Schwäche durch ihren Kopf, noch immer umschlang sie Dirk mit Armen und Beinen.
    Er schob sich von ihr herunter, zog sie auf sich und klappte das freigewordene Stück des Schlafsacks über ihren Rücken. Warme Feuchtigkeit rann über ihren Oberschenkel wie ein zärtlicher Nachhall. Der Gefährte ihres Körpers und ihres Herzens strich mit müßiger Sanftheit über ihre Flanke.
    Lange lagen sie so da, eingehüllt vom Schlafsack und von Li ebe, bis die Ehrfurcht in seiner Stimme ihr Haar streichelte: „Das war mein erstes Mal.“
    Ihr Lachen war durchstrahlt von tanzenden Glückshormonen. „Den Eindruck hatte ich nicht.“
    „Doch .“ Seine Arme legten sich enger um sie. „Heute hab ich es zum ersten Mal mit einer Fee getan.“
    Restlos befriedigt strich sie über die Härchen auf seiner Brust, betrachtete die fernen Lichter der Stadt hinter der schwarzen Silhouette einer Mauerruine und summte zu ihrer eigenen Überraschung das Lied „Nights in White Satin“.
     
    Als Gwen erwachte, war er nicht mehr da. Davon enttäuscht setzte sie sich auf und blickte um sich. Reste von Gebäuden mit eingeschlagenen Fensterscheiben, eine verrostete Baggerschaufel inmitten maroder Wellblechcontainer, ein Stapel zersplitterter Bretter neben Abfall undefinierbarer Art, in einiger Entfernung andere Schlafsäcke und Zelte – das Lager der Motorradrocker.
    Noch rührte sich nichts, alles schlief in der morgendlichen Dämmerung. Gwen schlüpfte aus dem Schlafsack und empfing fröstelnd die neblige Frische des Sonnenaufgangs auf ihrer nackten Haut. Sie nahm ihre Kleidung mit sich und ging los, vorsichtig einen Fuß vor den anderen

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