Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
Vom Netzwerk:
meiner Firma zu verhindern.“
    „Und du stehst immer noch auf sie?“
    Dirk sagte nichts. Wally grinste und fragte: „Konntest du inzwischen bei ihr landen?“
    Ohne darauf einzugehen erklärte Dirk: „ Ich kann mich nicht mit ihr treffen. Damit würde ich sie nur gefährden. Ich muss zuerst das Alphabet …“
    „Sag mir nichts !“ Wally hob die Rechte wie zu einem Unterarmblock. „Du kannst mir nicht trauen! Ich würde alles, was du mir anvertraust, sofort dem Alphabet ausplaudern, wenn sie mir drohen, Bettina und den Kindern was anzutun.“
    Dirk klopfte Wally auf die Schulter. „Das weiß ich, Alter. Mach dir nichts draus, ich ve rsteh’s! Aber du bist mein Kumpel, und ich bin froh, dass du da bist.“
    „Oh, Ma nn!“ Wally bestellte noch zwei Bourbon.
     
    In die Peripherie der kleinen Scheibe waren Kügelchen eingelassen. Für jeden Tag eines, dann eine Wochen Pause, dann eine neue Scheibe. Gwen nahm das erste Kügelchen in den Mund, schluckte es ungeschickt und mit viel Würgen hinunter und trank viel Wasser hinterher.
    Es war das erste Mal, dass Gwen die Pille nahm. Damals mit Raphael in der Dubliner Uni hatte sie sich mit Kondomen beholfen. Eine Großpackung hatte bis zum Ende ihrer kurzen Beziehung locker ausgereicht.
    Gestern jedoch war Gwen zu einer Frauenärztin gegangen, auch zum ersten Mal in ihrem Leben. Bisher hatte sie bei medizinischen Problemen nur Dr. McGuigan, den Tierarzt, konsultiert, so nebenbei, während sie ihm half, die Schafe ihres Vaters zu impfen. Oder Abigail O’Donovan, die Schwägerin von Maureens Großtante mütterlicherseits, die sich mit Kräutern auskannte. Oder zur Not auch Séan. Doch nun hatte sie sich einer gynäkologischen Untersuchung unterzogen und erfahren, dass sie nicht schwanger war. Sogleich hatte sie sich die Pille verschreiben lassen. Nur für den Fall, dass Dirk und sie wieder ...
    „Beeil dich doch! Norman wartet schon“, drängte Pats Stimme. Gwen verließ ihr Zimmer und sah Pat schon hektisch an ihr vorbei nach draußen huschen.
    Gwen verabschiedete sich von Venus. Das Tier musste dieses Mal daheim bleiben, was kein Problem darstellte, da es zu einem sehr umgänglichen Hund g eworden war. Natürlich hatte sich auf Pats Annoncen und Aushänge hin kein Besitzer gemeldet.
    Sowohl der Kofferraum als auch der gesamte Rüc ksitz von Normans Wagen war voll gestopft mit Kisten, Schachteln und Tüten, die sie alle für die heutige Aktion brauchten. So quetschte sich Gwen neben Pat auf den Beifahrersitz.
    „Hast du auch nichts vergessen ?“, wandte sich Pat beunruhigt an ihren Freund.
    „Ich denke nicht .“ Wie wohltuend seine Ruhe war angesichts von Pats Panik!
    Denn Pat war überaus nervös, so wie jedes Mal vor einem öffentlichen Auftritt von Survival. Und davon hatte es in den letzten Tagen einige gegeben: Vollversammlung der Mitglieder, Diskussionsrunden mit Kommunalpolitikern zum Thema Energie, Vortrag zur Müllproblematik und natürlich das Verteilen von Flugblättern für den Gewässerschutz und gegen Statler-Tec .
    Und Pat litt jedes Mal wieder unter unkontrollierbarem Lampenfieber, das jedoch in verblüffender Weise von ihr abfiel, wenn es bei Podiumsdiskussionen darum ging, Statlers Sympathisanten und sonstige Idioten mit knallharten Argumenten niederzuwalzen. Dann mutierte Pat zur Kampfmaschine, um vor dem nächsten Survival-Auftritt wieder in eine Krise zu verfallen.
    Natürlich hasste auch Gwen nach wie vor ihre Zu rschaustellung in der Öffentlichkeit, so verstand sie Pat nur allzu gut. Während sich Pats Angst mehr in cholerischen Ausbrüchen äußerte, hatte Gwens dagegen einen mehr dezenten Charakter mit Zittern, Erbleichen, Übelkeit und dem irrationalen Bedürfnis, so zu tun, als würde sie nur zufällig so aussehen wie diese Gwen O’Connor, von der alle redeten.
    Norman parkte das Auto unweit des Hochhauses, in dem der provisorische Firmensitz von Statler-Tec untergebracht war. Vor dem Gebäude hatten die anderen Mitglieder der Survival-Band bereits Tische, Bänke und einen bunten Sonnenschirm aufgestellt, alles Leihgaben von Sam’s Hams .
    Es war ein träger Sonntagnachmittag, den die Bewohner Catnecktowns für Besuche in den umliegenden Coffeebars und Schnellrestaurants nutzten und nun planungsgemäß vom regen Treiben des Survival-Teams angelockt wurden.
    Mike und David waren gerade dabei, ihre Musikinstrumente aufzubauen, während Vanessa und Claire, zwei Highschool-Schülerinnen und neue engagierte Survival-Aktivistinnen, ein

Weitere Kostenlose Bücher