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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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übel nehmen, dass du mich in ein elendes Loch einsperren und dort verrotten lassen wolltest!“
    Wahrscheinlich war es jetzt taktisch klug, das Thema zu wec hseln und die Idee anzubringen, die er schon seit Tagen mit sich herumtrug. „Ich habe dir ein Angebot zu machen.“
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann sag, was du zu sagen hast, und verschwinde!“
    „Ich will dir ein Geschäft vorschla gen.“ Weil er wusste, dass das seinen Worten mehr Gewicht gab, richtete er sich zu seiner vollen Größe vor der kleinen Frau auf. Trotzdem kam es ihm irgendwie so vor, als würde sie auf ihn runtersehen. Er kam sofort zum Punkt: „Wie viel verlangst du?“
    „ Wie viel ich verlange? Wofür?“
    „Dafür, dass du in Zukunft meine Firma in Ruhe lässt.“
    „Heißt das, du willst mir Geld zahlen dafür, dass ich meinen Kampf um das Leben im Catneck River aufgebe, dass ich meine Prinzipien verrate und meine Freunde von Survival im Stich lasse? Das hast du in Irland schon versucht. Ich bin überrascht, dass du seit damals nichts über mich dazugelernt hast.“
    „Jetzt steht mir auch etwas mehr zur Verfügung als damals, Gwennie. Jetzt kann ich, ohne dass es A oder irgendwen juckt, so auf die Schnelle eine Million Eier locker machen. Die geh ören dir, wenn du vernünftig bist.“
    „Eier?“
    „US-Dollar.“
    „Du kannst dir eine Million Dollar aus dem Ärmel schütteln?“
    Dirk war, was das Bestechen von Leuten anging, längst kein Anfänger mehr. „Eine Million, Gwennie! Kapier doch, was du mit dieser Kohle für die Umwelt tun könntest! Ein neues Schiff für SURVIVAL, um die Wale zu schützen. Oder du könntest ein Stück Regenwald kaufen und zum Naturschutzgebiet machen. Was immer du willst.“
    Sie starrte ihn nur an.
    V erdammt, das würde teuer werden! Dirk gab nach: „Okay, dann lass mir nur ein paar Wochen Zeit! Aber mehr als zwei Millionen kann ich nicht rausrücken. Echt nicht.“
    Gwennie reckte ihr Kinn hoch. „Wann begreifst du endlich, dass ich nicht käuflich bin, Dirk Statler?“ Sie ging an ihm vorbei.
    Er folgte ihr und stellte sich zwischen sie und die Wohnungstür. „Verdammt, Gwennie, ist dir nicht klar, dass A nicht lange fackelt, wenn du so weiter machst und er denkt, dass du Produkt 4 gefährdest?“
    „Doch, ich bin mir dieser Gefahr bewusst.“ Ihr Ton wurde weicher. „Aber wenn ich aus Angst nicht mehr sagen würde, was ich denke, und wenn ich aus Angst nicht mehr tun würde, woran ich glaube, dann wäre ich bereits tot. Toter als tot. So tot, wie mich A ’s Killer gar nicht machen können.“
    Da war noch was, das ihm auf den Nägeln brannte. Und er checkte das erst richtig, als er es aussprach: „Wenn A Ernst macht, wird dich dein kleiner Elektriker nicht schützen können.“
    „Machen deine Privatschnüffler denn vor gar nichts Halt? Was haben sie dir gesagt?“
    „G enug, um zu erkennen, dass diese Pfeife nichts ist für eine Frau wie dich.“
    Ihre Mimik zeigte die für sie typische unvernünftige Sturheit. „So, glaubst du! Immerhin würde er mich nie in ein finsteres Verlies einsperren.“
    „Nein, sicher nicht. Denn um es mit dir aufzunehmen, braucht man etwas mehr Eigeninitiative als die eines ausgekauten Kaugummis.“ Irgendwas Verzweifeltes in ihm weigerte sich zu glauben, dass er sie an diesen blonden Gitarrenwichser verloren hatte. Er machte einen Schritt auf sie zu. Und sie einen zurück. Dann versuchte sie, an Dirk vorbei zu springen. Zur Wohnungstür. Dirk war vor ihr dort.
    Und plötzlich knallten sie in einem wilden Kuss au feinander.
    Und plötzlich fuhren ihre Hände über seinen Rücken und seine Finger wühlten in ihrem Haar.
    Und plötzlich lag seine Jeans auf dem Boden und Gwennie oben drauf. Das Gefühl ihrer nackten Haut auf seiner ließ Dirks Sicherheitsventile durchknallen, bis nur noch Sucht da war. Die Sucht, in Gwennie zu versinken. In ihrem Duft. In ihrer Zartheit. In diesen kleinen Lauten, die sie ausstieß, wenn die Lust sie packte. „Ich will dich Gwennie. Verdammt, ich brauche dich!“
    So heftig, wie sie ihn vorhin angegiftet hatte, so leidenschaftlich gab sie sich ihm jetzt. Sie holte alles aus Dirk raus, was er hatte, und noch mehr. Ließ nichts von ihm übrig außer einem ausgepumpten, schwitzenden Haufen Glück.
    Und dann summte Gwennie ein Lied. Irgendso einen Oldtimersong. Dirk kam nicht auf den Titel.
     
    Gwen spürte, wie er sie sachte vom Boden hochhob und auf das Sofa legte.
    „Du musst jetzt gehen“, hauchte

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