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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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sie, und dennoch zog sie ihn zu sich herab. „Ich weiß nicht, ob Pat heute heimkommt oder bei i hrem Freund übernachtet.“
    „Ja, ich geh gleich.“ Er schob Gwen zur Seite, legte sich neben sie und zog sie auf sich.
    Willig kuschelte sie sich an ihn und flüsterte: „Haben sie zugehört?“
    „Was?“
    „Deine Privatschnüffler.“ Sie hob den Kopf und sah auf ihn herab. „Haben deine Privatschnüffler uns zugehört?“
    Ernst schaute er zu ihr auf. „Nein. Seit ich bei dir bin, hört ke iner zu.“
    Ihre Stimme wurde noch leiser. „Auch nicht A’s Leute?“
    Er schüttelte den Kopf. „Außer mir lässt dich keiner observieren.“
    „Oh, Dirk!“ Kraftlos sank ihre Wange auf seine Brust. „Müssen wir uns das alles antun?“
    Seine Arme schlossen sich um sie. „Nein, das müssen wir nicht. Gib nach, Gwennie! Gib einfach nach und lass mich das Problem auf meine Art lösen!“
    „Nur wenn du Statler-Tec schließt, wird das Problem wirklich gelöst. Nur so …“
    Sein Zeigefinger verschloss ihren Mund und strich zärtlich da rüber. „Nicht jetzt, Liebes! Lass uns jetzt nicht streiten! Nicht jetzt!“
    Ja, dachte sie, nicht jetzt. Ihre Zungenspitze glitt über seine Fi ngerkuppe.
    Nicht jetzt.
     

Der Rest der Nacht war für Gwen eine einzige S uche nach Trost. Trost in jeder Form. Der heiße Trost der Lust. Der freudige Trost des Begehrtwerdens. Der träge Trost der Zärtlichkeit in der Entspannung nach der Ekstase. Der samtene Trost des schweigsamen gemeinsamen Dösens. Gwen nahm sich das alles von Dirk. Und es war noch immer nicht genug.
    Doch bei Anbruch der Morgendämmerung machte er sich von ihr los und zog sich an. Sie griff nach ihm, um ihn festzuhalten, doch er löste ihre Hände von seinem Rücken, zog sie an seine Lippen und küsste jeden einzelnen Fingerknöchel. „Ich muss gehen, Gwennie.“
    Tapfer nickte sie. „Ja, Pat wird bald kommen.“ Ein Glück, dass Pat bei Norman übernachtet ha tte! Das tat sie in letzter Zeit zwar meistens, aber verlassen konnte man sich darauf nicht.
    „ Deine Pat ist mir egal.“ Dirk strich eine Haarlocke aus ihrem Gesicht. „Aber ich will nicht, dass das hier irgendwie zu A durchsickert. Ich geh hintenrum über die Terrasse.“ Ein letzter Kuss, der mehr Hunger schürte als stillte, und weg war er. Das Dröhnen seines Motorrads verlor sich im Morgengrauen, und Gwen vermisste ihn bereits jetzt.
    Als sie über ihrer dritten Tasse Kaffee brütete, kam Pat zusammen mit Venus von Norman zurück. Sie verbreitete eine so ungewohnt gute Laune - „Guten Morgen, Gwen, und wer auch immer sonst noch zuhört!“ – dass Gwen überrascht aufschaute. „Hallo, Pat! Du bist ja heute so fröhlich.“
    „Ich bin immer fröhlich, wenn ich mit gutem Sex geweckt werde.“ Pats Blick fiel auf die Ka ffeekanne. Sie goss sich eine Tasse ein, setzte sich zu Gwen und unterzog sie einer kurzen Musterung. „Du siehst fertig aus. Schlecht geschlafen?“
    „Fast überhaupt nicht.“
    Mitfühlend nickte Pat. „Mach dir keine Sorgen! Norman meint, die Neupflanzung des Rasens auf dem Sportgelände kostet weniger, als wir veranschlagt haben. Auch wenn man das Bußgeld addiert, unterschreiten wir unser Budget um mindestens zweihundert Dollar. Das reicht locker für eine extra Flugblattaktion.“
    „Schön.“ Das waren gute Nachrichten. Gwen wartete darauf, dass sich die Freude darüber lan gsam bemerkbar machte, doch sie wollte sich nicht einstellen.
    „Die Post kommt .“ Pat ging nach draußen zum Briefkasten.
    Wahrscheinlich war Gwen einfach zu betäubt vom Sex, um noch Freude für etwas anderes zu empfinden.
    Pat kam zurück mit einem Brief, den sie eifrig au friss.
    Freude? Mit Freude hatte sich Gwen heute Nacht einem Mann hingegeben, der sie noch vor kurzem einsperren wollte in einen besseren Kleiderschrank. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Im Fernsehen sah man immer Berichte von diesen Frauen, die gekidnappt, zehn Jahre gefangen gehalten wurden und in ihrem Kerker fünf Kinder geboren hatten.
    „Oh, Gwen, ich habe den Job!“
    Es wäre wirklich vernünftiger, wenn sie Dirk Statler vergessen würde.
    „Ist das nicht toll, Gwen! Ich muss sofort Norman anrufen. Und m eine Eltern.“
    Ja, sie musste ihn vergessen. Wenn dieses bemühte Vergessen nur nicht so wehtäte!
    Stumm vor sich hingrübelnd hielt sie sich an ihrer Tasse Kaffee fest, bis Pat ihre Telefonate b eendet hatte, auf ihren Stuhl sackte und stöhnend den Kopf auf die Hände stützte.
    Verwundert bli

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