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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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auf und eilte zur Tür. „Los, komm! Wir müssen sofort zu Pat und Norman.“
    Er trottete hinter ihr her. „Aber wir treffen uns da doch sowieso später zur Bandprobe.“
    „Das duldet keinen Aufschub!“ Schon war sie aus dem Haus. Normans Wohnung lag nur ein paar Häuserblocks entfernt. Gwen schaffte die Strecke in Rekordzeit.
    D avid eilte hinterher. Die Verwirrung schien wie angeklebt auf seinem Gesicht und stand der von Norman in nichts nach, als der die Tür öffnete, nur mit einem Handtuch bekleidet, das er über seinen Hüften zusammenhielt. „Ihr seid zu früh!“
    „Ja, ich weiß .“ Schuldbewusst registrierte Gwen, dass sie wohl sehr ungelegen kam. „Tut mir Leid, aber es ist dringend! Aber wenn wir euch zu sehr stören, können wir auch später …“
    Mit einer abgehackten Bewegung winkte Norman sie herein. „J etzt ist es schon egal!“
    Seine Wohnung bestand aus einem einzigen großen, atelieräh nlichen Raum mit Kochnische und angrenzendem Bad. Pat lag nackt in Normans Bett. Beim Anblick von Davids hochrotem Gesicht zog sie sich die Steppdecke bis unters Kinn. „Oh, nein!“
    „Wir müssen Mike anrufen!“ Gwen setzte sich zu Pat auf das Bett. „Er muss es auch erfahren. Er soll am besten gleich herkommen.“
    Pat sank tiefer in die Kissen. „Nicht er auch noch! Wie dir vielleicht entgangen ist, bin ich nicht passend angezogen für Besuch.“
    Aber David hielt schon sein Handy in der Hand und telefonierte.
    Norman zog sich einen Bademantel über. „Was zum Teufel ist eigentlich los?“
    „Es kam gerade im Radio“, ließ Gwen die Bombe platzen. „Catnecktown soll der Standort für eine Mül lverbrennungsanlage werden!“
    Pat legte den Unterarm über ihre Augen.
    Zu entrüstet, um still zu sitzen, stand Gwen auf und wanderte rastlos zwischen dem Bett und Normans Schlagzeug hin und her. „Das müssen wir unbedingt verhindern!“
    „Und wie?“, knurrte Norman. Er schien nicht in der besten Stimmung zu sein. Doch angesichts jener Hiobsbotschaft war das ja auch kein Wunder.
    „ Mike ist schon fast hier.“ David steckte das Handy in seine Hosentasche zurück. „Weil er auch Neuigkeiten hat, sagt er. Er parkt gerade sein Auto unten.“
    Gwen blieb stehen. „Wir müssen Clarissa Steelridge aktivieren und eine offizielle Beschwerde einreichen. Bestimmt gibt es auch hier so etwas wie eine Einspruchsfrist. Die dürfen wir auf keinen Fall verpassen. Und wir machen eine Großkundgebung vor dem Rathaus. So schnell wie möglich. Noch vor dem Konzert.“
    „Warum stürmen wir nicht gleich das Rathaus?“, brauste Pat auf.
    Die Idee hatte für Gwen durchaus etwas Verl ockendes. „Wenn ich bloß daran denke, dass die Stadtverwaltung unser Müllrecyclingkonzept als zu kostspielig abgelehnt hat und nun auf die viel teurere Müllverbrennung setzt, dann könnte ich einfach nur schreien.“
    Bevor sie weiterreden konnte, schellte die Türglocke. Norman öffnete, und Mike platzte herein mit dem Aufruf: „Wir müssen nach Miami!“
    „Warum das denn?“, fragte David.
    Das kurze Grinsen, das Mike Pat zuwarf, war so schreiend männlich, dass es fast schon ausfallend wirkte. „Das Tonstudio, an das ich unsere Aufnahmen geschickt habe, will unsere CD rausbringen.“
    Normans Gesicht hellte sich auf. „Dann hat ihnen unsere Musik gefallen?“
    Mike schüttelte seine langen, braunen Zottelhaare. „Nein. Der Artikel in der Catneck Gazette über Gwens und Pats Auftritt bei der Statler-Fete hat ihnen gefallen. Der Chef von Blake Records glaubt, die CD lässt sich gut verkaufen, wenn Survival solche spritzigen Aktionen auch überregional durchzieht. Auf jeden Fall müssen wir noch vor dem Konzert die CD fertig kriegen.“
    Pat schnaubte . „Was denn noch alles?“
    „A uf dem Konzert verkauft sie sich sicher am besten“, rechtfertigte sich Mike. „Also los, an die Arbeit! Wir haben noch viel zu üben. Diese Walgesangsnummer sitzt noch nicht.“
    „Aber vorher müssen wir noch unsere Aktion gegen die Müllverbrennungsanlage planen“, beharrte Gwen.
    Pat stöhnte nur.
     
    Dirk genoss es.
    Wie eine Wölfin hatte sie sich gestürzt auf den Köder, den er für sie ausgeworfen hatte. Und jetzt stand sie da vor dem Rathaus auf diesem Podest, das aussah wie notdürftig zusammengebastelt. Wahrscheinlich war es das auch, so affenartig schnell, wie Gwen und ihre Spinner diese Show hier organisiert hatten.
    Nie hätte Dirk gedacht, was für eine große Befriedigung es ihm verschaffen würde, entspannt an

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