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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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fragte Hillary.
    „Ich werde untertauchen, jetzt gleich.“
    Pat runzelte die Stirn. „Und wo?“
    „Das sage ich dir besser nicht. Dann brauchst du schon nicht aufzupassen, dich nicht zu verplappern. Ich muss sowieso zuerst einmal testen, ob das klappt, was ich vorhabe.“ Sie trat zu Pat und umarmte sie. „Ich melde mich bei dir.“
    „Oh, Gwen, Gwen, Gwen, Gwen. Sei bloß vorsichtig!“
    „Das bin ich.“ Gwen gab der Anwältin die Hand. „Danke für alles, was Sie für uns getan h aben! Bitte sorgen Sie dafür, dass Norman freikommt!“
    Hillary nickte . „Ich tue alles, was ich kann, das verspreche ich.“
    Mit dem filigranen Quäntchen Hoffnung, das ihr rissiger Plan in ihr weckte, verließ Gwen das Gefängnis. Kurz nur ließ sie sich von dem Gefühl der Freiheit durchfluten, das der Anblick des unvergitterten Himmels in ihr auslöste, dann mahnte sie sich zur Eile und lief los.
    Wohlfühlen konnte sie sich später.
    Entschlossen marschierte sie zum nächsten Geldautomaten, wo sie fünfhundert Dollar von ihrem Privatkonto abhob. Sie wagte es nicht, daheim vorbeizuschauen, wo vielleicht schon Statlers Schnüffler ihre Wohnung bespitzelten und ihr dann womöglich folgten. Stattdessen irrte sie eine Stunde lang durch Catnecktown, bis sie sicher war, dass niemand ihr vom Gefängnis aus gefolgt war, kaufte sich schließlich ein paar Lebensmittel und in einem Discountladen mehrere Garnituren billiger Unterwäsche, T-Shirts und Leggins.
    Ohne weitere Verzögerung erreichte sie schließlich ihren Zielort.
     
    „Was soll das heißen, sie ist nicht aufzufinden?“, schnauzte Dirk in den Hörer. Er war gerade von einer Pharma-Messe in New York zurückgekommen, wo er vier neue Großabnehmer für Triustat aufgerissen hatte, und war erst jetzt darüber informiert worden, dass die Bullen gezwungen gewesen waren, Gwen und ihre Freundin freizulassen. Und dass sie seit zwei Stunden auf freiem Fuß war.
    Doris antwortete: „Survival gibt um 20 Uhr ein Interview. Es wird aus der Wohnung von Gwen O’Connor und Pat Zinnberg aus live übertragen werden. Dort werden die beiden mit Sicherheit erscheinen, und dann nehme ich Gwens Beschattung wieder auf.“
    Das war ein sinnvoller Vorschlag.
    Kurz vor 20 Uhr steckte sich Dirk eine Zigarre an und schaltete die Glotze ein. Als das Interview dann kam, war nur Pat Zinnberg zu sehen. Sie wirkte blasser als sonst. Und magerer. Dirk unterdrückte dämliche Schuldgefühle und konzentrierte sich auf das, was die Kleine von sich gab: Dass sie und Gwen genauso wie Norman Clint unschuldig wären und dass nur Statler dahinter steckte, um Survival auszuschalten und so weiter.
    Auf die Frage des Reporters nach Gwen O’Connor sagte sie: „Um sich vor weiteren Angriffen durch Statler zu schützen, ist sie fürs erste untergetaucht.“
    Der Reporter: „Heißt das, sie hat ihre Aktivitäten gegen Statler-Tec eingestellt?“
    Die kleine Pat zeigte das zynische Lächeln der geborenen Zicke. „Garantiert nicht.“
    Ja, verd ammt, da hatte sie sicher Recht.
    Die Sendung ging zu Ende, ohne dass Gwen sich blicken ließ. Fluchend drückte Dirk seine halb gerauchte Zigarre in den Aschenbecher.
    Wo zum Teufel steckte Gwennie bloß? Dirk musste sie finden, bevor A auf die Idee kam, selber nach ihr suchen zu lassen.
    Aber vorher musste er veranlassen, dass man Norman Clint fre iließ, dessen einziger Fehler es war, verrückt nach der kleinen Pat zu sein. Verrückt genug, um sich für sie einlochen zu lassen.
    Das arme Schwein.
     
    „Is ja ’n Ding!“ So a nmutig wie die Königin von Saba schlug Cory ihre Hand vor ihr weißzahniges Lächeln, nachdem Gwen ihr die Geschichte von Statlers diversen Einsperrversuchen erzählt hatte.
    Unschlüssig biss Gwen auf ihre Unterlippe . „Ich weiß nicht, ob ich von dir verlangen kann, mich …“
    Cory unterbrach gleich: „Natürlich kannst du! Ich bin ein Fan von dir und finde es echt abgefahren, wenn ich dir helfen kann. Und Survival.“
    „Die Miete werde ich übernehmen, solange ich hier bin.“ Gwen schaute sich in der kleinen, aber schäbigen Küche um, an deren wackeligem Tisch sie mit Cory saß und Kaffee trank. Hoch konnte die Miete hier unmöglich sein.
    Cory winkte ab. „Nicht nötig.“
    „Ich bestehe darauf.“
    „Wir müssen nur ’n paar Dinge klarstellen .“ Elegant warf Cory ihr langes, blauschwarzes Haar zurück. „Du musst dich meinem Terminplan anpassen, fürchte ich, also tagsüber schlafen. Nachts muss ich anschaffen, da brauche

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