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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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echen?“
    „Ja.“ Di rk steckte sich eine Zigarre an, obwohl er jetzt schon wusste, dass sie nicht schmecken würde.
    Die Kleine hob abwehrend die Hände. „Bevor Sie mich wieder fragen, die Antwort ist nein . Ich habe sie noch nicht gefunden und auch leider keinen Hinweis auf ihr Verbleiben.“ Doris sah müde aus. Als hätte sie die letzten Nächte kaum geschlafen.
    So wie Dirk. Wenigstens einen Stuhl sollte er ihr anbieten. „Setzen Sie sich!“ Er marschierte rauchend vor seinem Schreibtisch auf und ab.
    Doris setzte sich auf den nächsten Sessel. „Gwen ist noch immer nicht in ihrer Wohnung aufgetaucht. Ab und zu ruft sie Pat auf deren Handy an, immer von einer anderen öffentlichen Telefonzelle aus, telefoniert aber nie lange genug, so dass sie immer schon weg ist, wenn ich die Telefonzelle lokalisiert habe. Sie ist schlau.“
    Tief inhalierte Dirk den Zigarrenrauch. „Ja, ve rdammt, das ist sie. Aber ich hab eine Idee, wie wir sie finden können.“
    Die Detektivin war ganz Ohr. „Und wie?“
    Dirk nannte ihr die Summe: „Hunderttausend.“
    „Hunderttausend was?“
    Dirk: „Hundert Riesen für den, der sie aufspürt. Ich möchte, dass Sie das überall bekannt geben. In den Kneipen, in den Geschäften, überall. Aber so, dass man es mir nicht offiziell anhängen kann, nur heimlich, aber deutlich genug, dass jeder Catnecktowner es mitkriegt.“
    Die Kleine sch luckte. „Das ist …“
    Dirk beendete für sie den Satz: „… die einzige Möglichkeit, die ich sehe, Gwen schnell zu finden. Und wenn Sie das mit den hundert Riesen rumerzählen, sagen Sie auch gleich dazu, dass ich jeden persönlich kaltmache, der ihr auch nur ein Haar krümmt. Machen Sie das jedem absolut klar! Noch Fragen? Nein? Okay, dann leiern Sie das Ganze jetzt gleich an!“
    Sie verabschiedete sich kommentarlos, aber ihr Blick zeigte, was sie von Dirks Idee hielt. Nämlich gar nichts.
    Scheißegal! Gwennie musste gefunden werden. Egal wie.
    Als Doris aus dem Büro marschierte, schob sich Krämer mit einem höflichen Gruß an ihr vorbei und fragte: „Darf ich kurz stören, Herr Statler?“
    Dirk brummte Zustimmung, und Krämer sagte: „Ich habe jetzt einen Computerspezialisten g efunden, der Ihren Bedürfnissen genügen könnte.“
    Dirk zwang sich, kein übertriebenes Interesse zu zeigen. „Gut! Machen Sie einen Termin mit ihm aus!“ Er zerquetschte die Zigarre im Aschenbecher. Mal sehen, ob Krämers Computerfreak was Brauchbares aus dem Alphabetslaptop rausholen konnte.
    So was wie eine Spur zu A.
     
    Da kauerte sie nun allein in einer abgewrackten Küche inmitten des verruchtesten Viertels von Catnecktown, wo es nach billigem Bier und billigen Begierden roch und wo die Stille der Nacht nur durch das Surren des Kühlschranks, die Männerschritte auf der Treppe und bemühtes Frauenstöhnen unterbrochen wurde.
    Sie verbrachte die Nächte hier in der Küche, weil sie sich in Corys anrüchigem Outfit nicht auf die Straße traute. Am Küchentisch konnte sie wenigstens in ihrer eigenen Kleidung herumsitzen. Denn außer ihr und den Prostituierten verirrte sich niemand hierher.
    Um sich abzulenken von ihrer gnadenlosen Lang eweile, wollte sie die nächste Survival-Aktion planen. Pat und die anderen konnten die Aktion dann ohne sie durchführen. Oder Gwen würde überraschend dazu stoßen, eine Rede halten und danach sofort wieder untertauchen. Was Mut und eine detaillierte Organisation erforderte. Mit einem von Cory geborgten Kugelschreiber skizzierte sie den groben Ablauf einer Kundgebung auf die leere Rückseite einer Postwurfsendung, deren Vorderseite für die Neueröffnung eines Gebrauchtwagenhandels warb.
    Ein dicklicher Mann mit mexikanischen Gesichtszügen wurde von Cory aus ihrem Zimmer geleitet und überschwänglich verabschiedet, wie Gwen durch die spaltbreit offene Küchentür sehen konnte. Als er mit einem einfältigen Lächeln die Treppe hinabstieg, kam Cory wie jede Nacht nach getaner Arbeit noch kurz in die Küche, um ihren Dienst am Kunden mit einem Glas Orangensaft ausklingen zu lassen. Sie setzte sich Gwen gegenüber auf den braungrünen Stuhl - den Highlander mit dem Schottenkaro - und seufzte: „Ich wünschte, ich hätte mehr Freier wie ihn.“
    „War er so angenehm oder so spendabel?“ Gwen goss auch e twas Orangensaft in ihr Glas, das schon seit Sunden leer und unbeachtet vor ihr auf dem Tisch stand.
    „Beides. Aber wo wir gerade von spendablen Mä nnern reden: Als ich vorhin im Hooley’s war, bevor ich

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