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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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ihr beide habt es gewusst, und trotz des Kopfgeldes, das auf mich ausgesetzt ist, habt ihr mich nicht verraten. Dafür bin ich euch unendlich dankbar. Wie sehr, kann ich gar nicht ausdrücken.“ Es wunderte sie nicht, dass ihre Stimme zitterte.
    „Dann versuche es erst gar nicht“, erwiderte Alex in ihrer trockenen Art. „Ich habe dich nämlich ve rraten.“
    „Du hast was? “ Cory rief das aus, da Gwen keinen Ton herausbrachte.
    Alex senkte den Blick. „Ich habe dich an Statler verraten. Das heißt, ich wollte. Ich ging hin, um die hunderttausend Dollar zu kassieren. Aber seine Bürotippse hat mich gar nicht zu ihm vorgelassen, sondern zu einer anderen Tussi geschickt. Die hat sich meine Geschichte angehört und ging damit zu Statler. Als sie von ihm zurückkam, warf sie mich höflich aber bestimmt hinaus. Weil Statler die Idee, Gwen O’Connor hätte sich mit Prostituierten zusammengetan, für absoluten Schwachsinn hielt, hat sie gemeint. So bin ich wieder gegangen. Ohne das Geld.“
    „Wow!“ Brendas Augen leuchteten auf. „Auf dich ist Kopfgeld ausgesetzt, Jackie? So wie in diesen alten Western? Tot oder lebendig?“ Keine der Erwachsenen beachtete sie.
    Zunächst konnte Gwen Alex nur anstarren. Dann warf sie den Kopf in den Nacken und lachte los. Es war ein Gutteil Hysterie in ihrem Lachen, das sich jedoch mit Erleichterung mischte. „Das ist großartig, Alex!“
    Nun war es an der Domina, entgeistert dreinzubl icken. „Was ist daran großartig?“
    Gwen fuhr sich durch die Haare, ihre eigenen Haare. „Dass Statler es für unmöglich hält, dass ich bei euch sein könnte, zeigt doch, dass es die richtige Entsche idung war, hier unterzutauchen. Ich bin hier so sicher und beschützt wie ein Kohlenstoffatom in einem Diamanten.“ Ihr Humor schwand schlagartig. „Zumindest bis nächsten Mittwoch.“
    „Wieso?“, fragte Cory. „Was ist nächsten Mit twoch?“
    Gwen wühlte in den Zeitungsschnitzeln, holte einige heraus, schob den Brotkorb zur Seite und ve rsuchte, so gut es ging, die Titelseite zu rekonstruieren. Neugierig beugte sich Brenda vor und entzifferte: „ Gwen O’Sur kneift vor … - wie heißt das?“
    Gwen erzählte es ihnen.
    „Warum gehst du nicht einfach zu diesem Fernsehduell?“ Nachdenklich schwenkte Cory den Kaffee in ihrer Tasse. „Dort vor all den Leuten und den laufenden Fernsehkameras wird Statler sich schon nicht trauen, dich einzukassieren.“
    „Das stimmt vermutlich “, räumte Gwen ein. „Aber nach der Sendung wird ein Heer von Schnüfflern mich verfolgen, und auf dem offenen Fabrikgelände kann ich ihnen nicht entkommen. Da muss mir noch unbedingt eine Lösung einfallen.“ Sogleich versank sie darüber ins Grübeln, während sie langsam ihren Kaffee trank.
    Auch die anderen schienen darüber nachzudenken , sogar Brenda gab Ruhe, bis Alex nach einer Weile das allgemeine Schweigen unterbrach: „Du bist mir gar nicht böse, Gwen?“
    Mit einem matten Lächeln schaute Gwen auf. „Nein. Ich kann es ja verstehen. Hunderttausend Dollar sind eine Menge Geld.“
    „Wow, ist das cool!“ Wenigstens taten Gwens Probleme Brendas Jungmädcheneuphorie keinen Abbruch. „Statler hätte wirklich hundert Riesen für dich ausgespuckt? Nur um dich wieder irgendwo einlochen zu können? Echt hundert Riesen?“
    „Das ist eine Summe“, erklärte Gwen, „die ihm nicht besonders viel ausmachen dürfte. Das fällt unter sein Budget für Briefporto, Bestechungen und anderer steuerlich absetzbarer Kleinkram .“ Ihr Blick schweifte zu Alex. „Was hättest du mit dem Geld gemacht?“
    „Ich hätte damit mein Studium finanziert“, antwo rtete die wie aus der Pistole geschossen. „Ich wäre dann nicht mehr darauf angewiesen, anschaffen zu gehen und meine Semesterferien hier in diesem Drecksnest zu verbringen.“
    Langsam begann eine Idee in Gwens Hirn auszukristallisieren. „Und du, Cory? Was wü rdest du tun mit so viel Geld?“
    Die Augenbrauen der Schwarzen zuckten in die Höhe. „Keine Ahnung. Auf jeden Fall würde ich nicht mehr in diesem Loch hier hausen.“ Nun stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen. „Oh, ja, ich würde in ein tolles Apartment ziehen mit einem Teppich, der so flauschig ist, dass man bis zu den Knien drin versinkt.“
    „Und ich würde mir ein Pferd kaufen“, schwärmte Brenda.
    Cory zog eine Schnute der Missbilligung. „Bullshit! Wenn du so viel Kohle hättest, würde ich dafür sorgen, dass du eine Ausbildung machst. Damit du raus kommst aus der

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