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Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
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Scheiße hier.“
    Da Gwen nun endlich Appetit verspürte, schmierte sie sich e inen Marmeladentoast. „Welchen Beruf würdest du wählen, Brenda, wenn es keine Beschränkungen gäbe, wenn du wählen könntest, was du wolltest.“
    „Weiß nicht, vielleicht Geheimagentin oder Stewa rdess.“
    „F ür beides braucht man einen Schulabschluss“, spannte Gwen den Bogen zu Corys Worten.
    Der volle Mädchenmund verzog sich in pubertärer Verdrießlichkeit. „Und wie soll ich den machen, wenn ich nachts anschaffen gehe? Das steh ich tagsüber nicht durch.“
    Gwens Augen fixierten Brenda eindringlich. „Und wenn ich dir das Geld gäbe? Würdest du dann zur Schule gehen?“
    „Hast du so viel Kohle?“
    „Nehmen wir mal an, ich könnte es beschaffen, sagen wir mal etwa dreißigtausend Dollar. Würdest du dann zur Schule gehen und deinen Abschluss machen?“
    „Klar! Für dreißig Riesen würde ich alles tun!“
    Abwehrend erhob Cory ihre Hände. „Gwen, du denkst doch nicht daran, dich Statler auszuliefern und dein Kopfgeld zu kassieren?“ Als Gwen nicht widersprach, platzte sie heraus: „Das kannst du doch nicht machen! Nach der Scheiße, die der dir angetan hat. Soll er dich wieder in den Knast werfen lassen? Wofür hab ich dich dann hier versteckt?“
    Doch Gwens Idee war bereits so gut wie ausgereift. „Nein, Cory, ich beabsichtige nicht, mich von ihm wieder einsperren zu lassen. Ich tue nur so als ob, in Wirklichkeit aber liefert er sich mir aus.“
    „D as ist mir zu hoch.“ Cory schnaubte. „Aber es klingt nicht gut. Gar nicht gut.“
    Aber Gwen befand sich schon in der Endphase der Planung. „Hat jemand einen Stift und ein Blatt Papier für mich?“
    Die Domina ging in ihr Zimmer und brachte das Gewünschte. „ Okay, okay, es ist kein Recyclingpapier! Aber ob du’s glaubst oder nicht, so was gibt’s in Catnecktown nicht zu kaufen.“
    „Ich weiß, danke, Alex!“ Konzentriert schrieb Gwen ein paar Zeilen, zerknüllte das Blatt und strich es sogleich wieder einigermaßen glatt.
    Brenda beugte sich vor. „Was machst du da?“
    „Das ist ein Brief an meine Freundin Pat, in dem ich ihrem Vorschlag zustimme, dass sie an meiner Stelle an dem Fernsehduell teilnimmt. Gleichzeitig lege ich eine falsche Spur zu meinem vermeintlichen Versteck. Diesen Brief müssen wir Statler zuspielen. Solange er glaubt, mich zu dieser Talkshow auf sein Fabrikgelände locken zu können, ist er mit Sicherheit nicht bereit, hunderttausend Dollar für etwas zu bezahlen, das er umsonst haben kann. Er ist nicht dumm.“
    Corys heute signalrot lackierte Nägel trommelten auf der Tisc hplatte herum. „Das alles gefällt mir nicht.“
    „ Es ist ganz einfach.“ Gwen schenkte sich noch einen Kaffee ein. „Eine von euch liefert mich Statler aus, und ihr teilt euch das Geld. Für jede von euch sind das gut dreißigtausend Dollar. Alex kann ihr Studium finanzieren, Brenda geht auf die Schule und du, Cory, kannst damit machen, was du willst. So kann ich meine Schuld euch gegenüber zumindest teilweise begleichen.“
    „Du hast keine Schuld bei uns.“ Corys Nägel tro mmelten noch immer.
    „Und du selber willst nichts von der Kohle?“ In der Stimme der Domina schwang Skepsis mit.
    „Nein. Lieber würde ich mich in den Abwässern seiner Dreck sfirma ertränken, als auch nur einen Cent von ihm anzunehmen. Was mich jetzt vielmehr bewegt, ist die Frage, welche von euch mich ihm ausliefern soll. Nach dem Fernsehduell möchte ich nämlich wieder bei euch untertauchen. Das kann ich aber nur, wenn Statler meine Spur nicht zu euch zurückverfolgen kann.“
    Abwesend biss Gwen in ihr en Toast. Cory schied aus, denn vielleicht wusste Statler, dass Gwen mit ihr in einer Zelle gesessen hatte. Alex war in seinem Büro schon vorstellig geworden. Und Brenda war zu jung für so eine Aufgabe. Andererseits … „Kannst du das übernehmen, Brenda? Mich Statler auszuliefern?“
    „Klar!“ Das Mädchen strahlte. „Oh, cool!“
    „Aber es muss alles exakt nach Plan gehen, sonst bin ich verloren. Habt ihr Massageöl?“
    „Das fragst du uns ?“, feixte Cory. „Wir haben das Zeug literweise.“
    „Gut. Was ich noch brauche , sind Handschellen. Alex, ich denke, du hast so etwas.“
    Die Angesprochene nickte. „Davon kannst du ausgehen. Was hast du damit vor?“
    „Statler überlisten.“ Genüsslich leckte sich Gwen die Marmel ade von ihrem Daumen.
    Cory schüttelte den Kopf. „Das gefällt mir nicht.“
    „Ich find’s geil!“

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