Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gwen (German Edition)

Gwen (German Edition)

Titel: Gwen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Aidan
Vom Netzwerk:
Tasse von dem Kaffee haben könnte, würde ich mich vor Dankbarkeit gar nicht mehr einkriegen. Das heißt, wenn ich mich dazu aufraffen könnte, von der Couch hier hoch zu kommen.“
    Pat: „Milch? Zucker?“
    Dirk: „Schwarz ohne alles.“
    Der verführerische Duft kam näher. Dirk strengte sich an, um in eine halbwegs sitzende Pos ition zu kommen. Gwennie half ihm und schob ihm noch ein paar Kissen unter die Schultern. Dann bekam er - wahrscheinlich von Pat - eine Tasse in die Hand gedrückt.
    „Danke.“ Er nippte daran , verbrannte sich die Zunge, aber das was egal. Endlich wieder Kaffee und nicht diesen beschissenen Kräutertee, den sie ihm in der Klinik gegeben hatten. In den seltenen Momenten, in denen er nicht zu zugedröhnt war zum Trinken.
    Pat stöhnte. „Das habe ich jetzt gebraucht. Vor dem Morgenkaffee bin ich ein halber Mensch.“ A nscheinend saß sie jetzt in dem Sessel rechts neben der Couch. Weil Dirk Gwennies Wohnung kannte, konnte er sich in etwa orientieren.
    „Also, Statler“, redete Pat weiter, „jetzt, da ich lan gsam wach werde und wieder klar denken kann, interessiert mich doch die Frage, wer dich töten wollte. Denn eins ist klar: Ohne Kreislaufunterstützung wärst du krepiert heute Nacht. Irgendeiner hat dir eine Überdosis Betäubungsmittel verabreicht. Warum?“
    „Frag lieber nicht, Kleine!“
    „Ich frage aber! Schließlich ist es schon am Rande relevant, wer den Mann töten will, der jetzt auf unserer Couch liegt, oder nicht? Womöglich sind Gwen und ich damit auch gefährdet.“
    Dirk schob den Finger unter seinen Verband und kratzte sich diese juckende Stelle an seinem rechten Augenwinkel. „ Ich weiß nicht genau, wer mir diese Überdosis verpasst hat. Aber wer auch immer es ist, wenn er wüsste, dass ich hier bei euch bin, wären wir alle längst tot, schätze ich. Ihr seid also sicher.“ Wenigstens glaubte er das. Irgendwas an der ganzen Sache war zwar nicht stimmig, aber er verschob das Nachdenken lieber bis nach dem Schädeldröhnen.
    Pat : „Na, das beruhigt mich doch gleich ungemein! Wir sollten jetzt die Polizei anrufen. Nicht, dass ich Lust habe, weitere Verhöre über mich ergehen zu lassen, doch wir sollten …“
    „Keine Polizei“, befahl Dirk, „solange ich nicht weiß, wer mich erledigen wollte! Die Bullen könnten mit demjenigen unter einer Decke stecken.“
    Pat klang jetzt noch angepisster: „Na großartig! Oh, Gwen, Gwen, Gwen, Gwen, warum tappen wir immer von einer Katastrophe in die nächste?“
    Gwennie : „Er hat Recht. Wir dürfen niemandem erzählen, dass er hier ist, auch nicht der Polizei. Und du musst Norman von hier fernhalten. Sonst könnten Statlers Feinde …“
    „Statlers Feinde?“, unterbrach Pat. „Ich dachte immer, wir wären Statlers Feinde. Wem außer uns hast du Mistkerl noch so übel mitgespielt, dass derjenige keine andere Möglichkeit sieht, als dich umzubringen?“
    Dirk: „Ich schätze, da kommen mehrere in Frage.“ Zum Beispiel irgendeiner, der den B-Job wollte. Oder A, der es sich doch anders überlegt hatte.
    Pat: „Oh, davon bin ich überzeugt! Einer davon hat dir wohl auch deine Augen verätzt. Oder weißt du auch nicht, wer das war?“
    „ Je weniger du weißt, Süße, desto sicherer ist es für euch beide.“
    „ Untersuche jetzt endlich seine Augen, Pat!“, sagte Gwennie, nahm ihm die Kaffeetasse aus der Hand und zupfte an seinem Augenverband herum. Sie begann, ihn abzuwickeln.
    Als der Verband weg war, machte Dirk die Augen auf.
    Und sah nichts.
    Nur gottverdammte Dunkelheit.
    Warum zum Teufel war er so enttäuscht? Hatte er geglaubt, nur weil er jetzt bei Gwennie war, wäre alles wieder okay? So wie all die anderen Male?
    „Oh, mein Gott!“ Das war Gwennie.
    „Interessant“, flüsterte Pat. Dirk hörte sie ganz nah, dann ging sie weg. Ein Schlüsselbund klimperte, eine Tür wurde geöffnet, Schritte nach draußen.
    „Sieht es so schlimm aus , wie es sich anfühlt?“, fragte Dirk. Er schloss die Augen wieder, weil so die Schmerzen erträglicher waren.
    Gwennie sagte gar nichts.
    Vorsichtig tastete Dirk über seine Augen lider. Seine Finger strichen über Krusten und nässende Stellen und Bläschen, die bei der Berührung aufplatzten. Und einen Geruch nach Zerstörung verströmten. „Ja, das muss echt zombiemäßig aussehen. Findest du mich jetzt abstoßend, Gwennie? Wie ein verdammtes Monster? Verdammt, ich glaube, das könnte ich nicht auch noch ertragen!“
    Sie strich über sein Haar. „Dirk

Weitere Kostenlose Bücher