Gwen (German Edition)
da erst mal zu bleiben. Aber nur so lange, bis der Raum nicht mehr schaukelte.
„Dirk!“ Gwennie war jetzt wieder bei ihm. Ihre Haare kitzelten auf seiner Brust. „Dirk, was hat du?“ Sie fasste seine Schultern und schüttelte ihn leicht.
Die Ängstlichkeit in ihrer Stimme tat saugut. Komischerweise wurde dadurch das Schwindelg efühl schwächer. Er griff ihre Hände und hielt sie fest. „Ist schon okay, Gwennie.“
„Möchtest du etwas trinken?“ Schon zog sie ihre Hände aus seinen und ging weg. Und kam zurück … nein, das war Pat. Die untersuchte Dirks Brust mit ihrem Stethoskop.
Jetzt kam auch Gwennie und sagte: „ Sollen wir ihm nicht noch etwas von dem Schweinemittel geben? Oder noch eine Infusion?“
Pat: „Sein Kreislauf ist soweit in Ordnung. Ich de nke nicht, dass er noch was braucht. Ein paar Tage Ruhe, und sein Körper hat die Betäubungsmittelrückstände abgebaut.“
Dirk hatte sicher was falsch verstanden: „Habt ihr gerade SCHWEINEMITTEL gesagt?“
Gwennie hob Dirks Kopf an. „Ja. Pat hat dir ein Kreislaufmittel für Schweine gespritzt, und das hat dir geholfen. Hier, trink das!“
Er stieß einen angemessenen Fluch aus. „Ist das auch was für Schweine?“
Gwennie: „Nein, nur Wasser.“
Pat: „Was Schweinen hilft, wird für dich wohl auch gut genug sein, Statler!“
Als Dirk von Gwennie Wasser eingeflößt bekam, merkte er erst, wie durstig er war. Er trank das Glas leer und fühlte sich danach tatsächlich besser. Er versuchte noch mal, aufzustehen. Die be iden Mädels halfen ihm dabei. Er kam sogar wackelig auf die Beine und versuchte ein paar Schritte. Die Frauen dirigierten ihn nach rechts, bis sie ihn fallen ließen. Er plumpste auf was Weiches, einen Sessel offenbar. Nein, die Couch. Er bekam ein paar Kissen unter den Kopf geschoben und wurde zugedeckt. „Warum macht ihr das eigentlich?“, fragte er. „Und wie zum Teufel bin ich überhaupt hierher gekommen? Und noch dazu völlig nackt?“
Eine ging weg und hantierte irgendwo hinten mit Schranktüren, Geschirr und so ’nem Zeug. Die andere setzte sich neben ihn auf die Couch. Dirk griff nach ihr und spürte Gwennie. Sie sagte: „Heute Nacht hat jemand aus der Klinik hier angerufen, anonym, und hat verraten, dass sie dich dort umbringen wollen. Sie haben dir eine Überdosis von was-auch-immer gespritzt, aber Pat hat dich gerettet.“
Dirk: „Mit dem Schweinemittel?“
Gwennie: „Ja, und einer Infusion und …“ Ihre Stimme drehte sich von ihm weg. „Willst du nicht mal seine Augen untersuchen, Pat?“
Pat antwortete von irgendwoher: „Erst brauche ich einen Ka ffee. Lässt du mal Venus raus?“
Gwennie stand auf und öffnete eine Tür, die zur Veranda, wie’s schien. S ie setzte sich wieder zu Dirk und nahm seine Hand.
Er hatte noch Fragen: „Wie zum Teufel habt ihr mich hierher geschafft?“
Gwennie: „Wir sind über einen Seiteneingang ins Krankenhaus eingedrungen und haben dich herausg eholt.“
„Ihr halben Portionen?“
Gwennie verstärkte den Griff um seine Hand: „Wir sind keine halben Portionen! “
Da war noch was, das Dirk beschäftigte: „Ich hab geträumt, dass ich Sex mit zwei Gwennies hatte.“
„Pat meinte, Reibung und Körperwärme würden deinen Kreislauf anregen.“
„ Clever.“ Mit neuem Respekt nickte er in die Richtung, in der er Pat vermutete.
„Bilde dir darauf bloß nichts ein , Statler!“, rief es von dort. „Es war eine rein therapeutische Maßnahme. Wir haben nur unterstützend eingegriffen, damit dein Kreislauf nicht abschmieren konnte.“
„Warum habt ihr Mädels das überhaupt für mic h getan? Von euch hätte ich eher erwartet, dass ihr demjenigen, der mich abservieren will, die SURVIVAL-Ehrenmedaille verleiht. Warum also habt ihr’s getan?“
Pat: „Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit. Aber Gwen hat wegen dir so einen Aufstand gemacht und mich im Halbschlaf aus dem Bett gezerrt, dass ich schon mit ihr in der Klinik war, als ich richtig zu mir gekommen bin.“
„ Sie hat einen Aufstand gemacht?“ Dirk überraschte sich selber mit einem Lächeln. „Wegen mir?“
Gwennie ließ seine Hand los. „Ich kann niemanden einfach so sterben lassen. Nicht einmal dich. Und anstatt so blöd zu grinsen, könntest du ruhig etwas Dankbarkeit zeigen.“
„Ich bin euch dankbar, Gwennie. Wenn irgendwann mein Hirn wieder funktioniert und ich alle Zusamme nhänge kapiere, bin ich sicher mächtig dankbar.“ Dirk schnupperte. „Und wenn ich nur eine
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