Gwen (German Edition)
sich gerade geändert. Denn eigentlich wollte ich noch den Abschluss meiner Doktorarbeit erleben.“ Ihre Stimme verschärfte sich. „Natürlich nur, wenn das nicht zu viel verlangt ist! Also Statler, mach, was die sagen, damit die Gwen und mich in Ruhe lassen!“
„Das versuche ich ja, aber ein paar durchgeknallte Umweltschützerinnen behindern mich immer dabei. Jetzt wisst ihr also, warum ich immer das böse Umwelt-Arschloch spiele. Nicht wegen der Kohle oder weil ich Bock drauf habe.“
„ Ich habe einen Plan“, versprach Gwen.
„Ach ja?“ Pat klang beleidigend skeptisch. „Und welchen?“
„Ich werde diese Verbrecher vernichten.“
„Na, wenn das so ist!“ Der Sarkasmus in Pats To nfall hätte Glas schneiden können.
„Da kan nst du mit deinen Ökomüsli-Methoden nichts ausrichten, Gwennie“, meinte Dirk schleppend.
Gwen atmete tief durch. „Das ist mir bewusst.“
„Verdammt, Gwennie!“
„Ja, verdammt, Gwen!“ , stieß Pat in ungewohntem Einklang mit ihrem erklärten Feind hervor. „Bisher dachte ich immer, wir kämpfen gegen die Umweltverschmutzung. Von Kriminellen, die auch vor Mord nicht zurückschrecken, hat keiner was gesagt. Warum wollen die eigentlich diesen komischen Stoff, der nur auf dem konventionellen Syntheseweg von Triustat entsteht?“ Erneut riss sie die Arme hoch. „Halt nein, ich will es gar nicht wissen! Ich will einfach da herausgehalten werden.“
Entschieden nickte Gwen. „ Ich werde dich da heraushalten, Pat, wenn ich dieses Problem beseitige.“
„Verdammt, Gwennie, lass mich das erledigen!“
„Ja, verdammt, Gwen, lass ihn das erledigen!“
„Patty , du scheinst eine vernünftige Frau zu sein. Rede du Gwen Vernunft ein! Ich hab’s schon so oft erfolglos versucht. Und wenn du meine Augen reparieren kannst, dann TU ES! Dann kann ich nämlich bei diesen Typen aufräumen, die mir das Licht ausblasen wollen und auch euch bedrohen.“
„Aufräumen?“ Nun teilte Pat ihre Skepsis gerecht zwischen Gwen und Dirk auf.
„Ja “, bestätigte er. „Auf meine Art.“
„Okay, okay!“ Abwehrend fuhren Pats gespreizte Hände hin und her. „Ich will gar nicht wissen, wie! Lasst mich da raus! Ich habe auch so schon genug eigene Probleme, vielen Dank! Du versprichst also, dass du diese Kriminellen unschädlich machst, Statler, wenn ich deine Augen heile?“
„Darauf kannst du deinen kleinen, knackigen Arsch wetten, Patty!“
„Nenn mich nicht Patty! “ Das Telefon klingelte.
„Wenn es Norman ist“, sagte Gwen, „dann sorge dafür, dass er bloß nicht hierher kommt!“
Mit einem Seufzer ging Pat zum Telefon. Erleichtert registrierte Gwen, dass Mrs. Zinnberg am anderen Ende der Leitung war, bevor sich Pat mit dem Telefon in ihr Zimmer zurückzog.
„Gwennie, um noch mal auf das zurückzukommen, was du gesagt hast, dass du es dem Alph abet besorgen willst …“
Gwen unterbrach ihn: „Darüber diskutiere ich nicht. Seit dieses Baby gestorben ist, ist es en tschieden.“
„Das Baby von dieser toten Schwarzen?“
„Ja.“ Gwens Erinnerung war durchtränkt von Trauer. „Es war so schwach, so hilflos, so winzig. Es verfolgt mich in meinen Alpträumen, es fuchtelt mit seinen Ärmchen, es greift nach mir, es will, dass ich ihm helfe. Und dann ist es tot. Der Sarg, in dem es mit Grace liegt, wird in die Erde gelassen von …“, sie schüttelte sich vor Grauen, „… von den Männern dieses C . Den Männern, die ich getötet habe. Mal sind es auch B und der andere, den Venus getötet hat. Dieser Traum kommt immer wieder. Nacht für Nacht. Als ständige Ermahnung meines Unterbewusstseins, dem endlich ein Ende zu setzen.“
Sanft zog er sie in seine Arme, denen allerdings ihre sonstige Kraft feh lte. Nur locker lagen sie auf Gwens Rücken. „Lass mich auf meine Art mit A abrechnen, Gwennie!“
„Deine Art löst das Problem aber nicht. Du willst A töten, um seine Position zu übernehmen. Und dann?“ Sie richtete sich auf, woraufhin seine Arme wie lose Heuseile von ihr abfielen.
„Und dann“, erwiderte er, „kann ich tun, was ich will, und keiner wird mir mehr in die Suppe sp ucken.“
„Das glaube ich nicht. A ist nur ein Teil des Problems. Denn zufällig hat die Götterdämmerung einen derartigen Marktwert, dass A’s Drogendealer-Kundschaft keinesfalls darauf verzichten wird. Wenn nicht A, werden die dich unter Druck setzten, es ihnen zu liefern.“
„Woher willst du denn das wissen?“
Unwillkürlich tauchte das Bild von Kiss vor Gwens
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