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Gwydion 01 - Der Weg nach Camelot

Titel: Gwydion 01 - Der Weg nach Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Schwindt
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sagte Gwyn. „Ich kann nur auf Pegasus reiten.“
    Aileen schüttelte den Kopf. „Ein schöner Ritter bist du.“ Sie nahm drei Schritte Anlauf und schwang sich mit einer Leichtigkeit auf den Rücken des Monstrums, die Gwyn die Sprache verschlug. „Los, jetzt du!“
    „Aber da komm ich nie hoch!“, rief Gwyn. Aus dem Zelt drangen aufgeregte Stimmen. Die Wachen mussten den bewusstlosen Mordred gefunden haben.
    „Dann nimm meine Hand“, rief Aileen und zog Gwyn zu sich hinauf. „Halte dich gut an mir fest, denn das wird wahrlich ein Höllenritt!“
    Mit einem Mal schien das Pferd unter ihm zu explodieren. Gwyn umklammerte verzweifelt Aileen, um nicht in hohem Bogen abgeworfen zu werden. Da Mordreds Pferd abgesattelt war, gab es auch keine Steigbügel, in denen er Halt finden konnte.
    Ohne Rücksicht auf Verluste preschte Aileen durch das Lager. Die meisten Krieger sprangen zur Seite und die wenigen, die sich ihr in den Weg stellten, flogen wie Spielzeug durch die Luft.
    „Gott sei Dank ist es nicht weit bis Camelot. Dieses Pferd ist zwar kräftig wie kein zweites, aber wegen seines Gewichts nur langsam wie ein Pony.“ Sie warf einen Blick über die Schulter. „Ich hoffe nur, dass wir bis dahin nicht eingeholt werden.“
    Nun drehte sich auch Gwyn um und sah, dass mindestens zehn Krieger die Verfolgung aufgenommen hatten.
    „Wenn die Sachsen etwas können, dann ist es reiten“, schrie Aileen gegen das Donnern der Hufe an. Sie hatten die Hälfte der Strecke geschafft, als die Reiter aufgeschlossen hatten und versuchten, sie in die Zange zu nehmen. Aileen riss die Zügel hin und her, sodass das Schlachtross nach links und rechts pendelte und die Pferde im vollen Galopp einfach umrempelte. Gwyn wunderte sich, warum sie nicht einfach ihre Schwerter zogen, doch wahrscheinlich wollte Mordred seine Tochter lebend wiederhaben.
    Nun waren es nur noch acht Reiter, die sie verfolgten. Einer kam von hinten und versuchte aus dem Sattel heraus, Aileen in die Zügel zu greifen, wobei er sich aber gefährlich weit vorlehnte. Gwyn packte mit einer Hand seinen Arm und zog mit aller Kraft. Mit einem überraschten Schrei fiel der Mann vom Pferd.
    „Wir haben es bald geschafft!“ rief Aileen. „Da vorne ist bereits der erste Wall.“
    Die anderen waren nun gewarnt und versuchten sie in ihre Mitte zu zwingen, um so das Tempo zu verringern. Mordreds Pferd wurde nun sichtlich müde. Es mochte zwar Kraft und Ausdauer haben, doch für solche schnellen Läufe war es in der Tat nicht geschaffen.
    Das erkannte auch einer der Krieger, der nun ein besonders waghalsiges Manöver wagte. Er nahm die Zügel zwischen seine Zähne und stellte sich auf seinen Sattel. In dem Moment, als er zum Sprung ansetzen wollte, traf ihn ein Pfeil in die Brust und er stürzte.
    Gwyn riss den Kopf hoch und sah im Mondlicht auf dem Wehrgang des Tores einen einzelnen Mann stehen, der mit seinem Bogen das nächste tödliche Geschoss abfeuerte. Das war Sir Tristan! Als der dritte Mann mit einem Pfeil in der Brust gefallen war, zügelten die anderen Sachsen ihre Pferde und drehten um.
    Aileen und Gwyn preschten den schmalen Burgweg hoch und ritten durch das weit geöffnete Tor.

 
    Kriegsrat
     
     
     
    Der Jubel, der sie empfing, war ohrenbetäubend. Aileen sprang hinunter und lief ihrem Großvater in die Arme. Als sie Rowan sah, schrie sie vor Freude auf und fiel ihm um den Hals.
    Niemand schien Gwyn zu bemerken.
    „Willkommen daheim, Gwydion“, sagte Merlin lächelnd und klopfte Gwyn anerkennend auf die Schulter. Doch Gwyn nahm den alten Mann kaum wahr. Er sah nur Aileen. Und Rowan.
    Merlin nickte. „Ja, sie sind ein perfektes Paar. Wie füreinander geschaffen.“
    Gwyn wandte den Blick ab und sagte kein Wort. Er wollte sich gerade davonstehlen, als er merkte, dass jemand hinter ihm stand.
    „Gwyn Griflet“, sagte Artur. „Es war eine weise Entscheidung, dich zum Knappen zu machen.“ Der König streckte ihm seine Hand entgegen. „Ich bin dir zu großem Dank verpflichtet. Du ahnst nicht, wie viel es mir bedeutet, Aileen wieder bei mir zu haben.“
    Gwyn musste sich zu einem Lächeln zwingen, als er die Hand ergriff. „Ich freue mich, dass ich Euch auf diese Weise dienen konnte.“
    „Nun verrate mir eines: Wie ist es dir gelungen, ungesehen Camelot zu verlassen?“
    „Ich habe denselben Weg benutzt, den auch Aileen genommen hat.“
    Plötzlich war Arturs Lächeln wie weggezaubert und er zog seine Hand zurück. „Wer hat ihn dir gezeigt?“,

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