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HABE MUTTER, BRAUCHE VATER - Mallery, S: HABE MUTTER, BRAUCHE VATER

HABE MUTTER, BRAUCHE VATER - Mallery, S: HABE MUTTER, BRAUCHE VATER

Titel: HABE MUTTER, BRAUCHE VATER - Mallery, S: HABE MUTTER, BRAUCHE VATER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Einmal wie bei „Ein Mal“ oder wie bei „Es war einmal und hat wochenlang gedauert“? Elissa wusste nicht, ob sie die ganze Wahrheit überhaupt verkraften würde. Sie atmete tief durch.
    „Schon in Ordnung“, log sie und hoffte inständig, er würde es nicht merken.
    „Es war wirklich nicht öfter“, sagte er und sah ihr in die Augen. „Ich hätte es abstreiten können, aber ich wollte dich nicht anlügen. Es ist ein Mal passiert. Wir waren beide allein – zwei einsame Seelen, die ein bisschen Trost gesucht haben. Das war alles.“
    Er machte die ganze Situation gleichzeitig besser und schlechter, dachte sie und wünschte, sie hätte darüber lachen können. Vielleicht würde es ihr später gelingen, wenn sie die Sache verdaut hatte. Vom Kopf her wusste sie, dass seine Erklärungsversuche etwas Positives waren, weil er mit ihr im Reinen sein wollte. Es bedeutete, dass ihm die Beziehung mit ihr wichtig war. Aber warum hatte er ausgerechnet mit einer so unglaublich schönen Frau schlafen müssen? Warum nicht mit irgendeinem dummen blonden Mäuschen, das so viel Persönlichkeit wie eine Gurke oder eine Tomate hatte?
    „Wieder gut?“, fragte er.
    Sie nickte. Dann deutete sie auf das Zimmer, in dem die Säuglinge lagen. „Baby Buchanan“ wurde gerade in sein Bettchen gelegt.
    Sie betrachteten beide fasziniert das Kind. Walker erzählte irgendetwas von Reid, der gemeint hätte, die Kleine sei noch nicht besonders schön, dass er selbst sie jedoch gar nicht übel gelungen fände. Ob sie etwas darauf geantwortet hatte, wusste Elissa nicht genau. Denn ihre Gedanken standen für einen Moment völlig still – wie bei einem Computerabsturz. In ihrem Kopf war nur ein einziger Gedanke, der sich ständig wiederholte und in ihre Neuronen und Synapsen – oder wie auch immer die Teile in ihrem Gehirn heißen mochten – einbrannte.
    Dass sie nie so schön und faszinierend wie Naomi oder eine der anderen Frauen sein würde, die Walker gerettet hatte. Dass auch sie nur eine einsame Seele war … Himmel, dachte Elissa, was ist das nur für ein merkwürdiger Zeitpunkt, um mir einzugestehen, dass ich mich in ihn verliebt habe?

19. KAPITEL
    Elissa stand vor dem Haus, von dem sie gedacht hatte, dass sie es nie wieder zu Gesicht bekommen würde – ihrem Elternhaus. Sie hatte nicht vorgehabt, herzukommen. Irgendwie war sie plötzlich auf der Autobahn gelandet – und hier war sie nun.
    Ihr ganzer Körper schmerzte, und dafür gab es unzählige Gründe. Noch vor wenigen Wochen war sie richtig glücklich mit ihrem Leben gewesen, doch dann hatte sich alles verändert – und nicht gerade zum Besseren. Sie hatte gedacht, dass sie mit allem klarkommen würde. Mit den Problemen, die Neil ihr machte, mit ihrem Schmuckdesign als Nebenjob und damit, dass ihre kleine Tochter zusehends größer wurde und nun schon zur Schule ging. Aber der Anblick dieser rassigen Schönheit in Walkers Armen hatte den letzten Riss in ihrer ohnehin schon brüchigen Fassade verursacht.
    Doch ausgerechnet hierher zu flüchten? Die letzte Begegnung mit ihrer Mutter war alles andere als erfreulich gewesen. Sie war sich, ehrlich gesagt, nicht einmal sicher, ob sie überhaupt noch miteinander redeten. Es war verrückt, dass sie nun hier stand.
    Sie wollte schon kehrtmachen und wieder gehen, als sie hörte, wie die Tür geöffnet wurde. Ihre Mutter trat aus dem Haus.
    „Ich dachte, ich hätte ein Auto anhalten gehört“, sagte sie. „Elissa, ist alles in Ordnung?“
    Elissa wollte etwas sagen, doch dann hielt sie inne und brach plötzlich und unerwartet in Tränen aus.
    „Das ist wohl ein Nein“, sagte ihre Mutter, ging auf sie zu und legte einen Arm um sie. „Komm herein, Liebes. Was auch immer es ist, ich bin sicher, wir finden eine Lösung.“
    Elissa ließ sich ins Haus führen. Es war schön, die Verantwortung für das eigene Leben abzugeben, auch wenn es nur für ein paar Minuten sein sollte. Es war schön, sich zu fühlen wie früher als kleines Mädchen, als sie immer nach Hause gelaufen war, wenn es Schwierigkeiten gegeben hatte.
    Warum hatte sie es nicht gemacht, als sie gemerkt hatte, dass sie schwanger war? Warum hatte sie geglaubt, was ein Dreizehnjähriger ihr am Telefon erzählt hatte?
    „Ich hatte Angst, dass ihr mich nicht mehr lieb habt“, schluchzte sie. „Deshalb habe ich Bobby geglaubt. Ich wusste, dass ich euch wehgetan hatte und dass ihr böse auf mich sein würdet. Ich dachte, ihr würdet mich wieder

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