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Haben Sie das von Georgia gehoert

Haben Sie das von Georgia gehoert

Titel: Haben Sie das von Georgia gehoert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Childress
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Krystal. »Wenn es keine allzu große Zumutung ist, ruf mich doch an, wenn du diese Nachricht bekommen hast.«

    Ihre Stimme klang frostig, und Georgia bekam Gewissensbisse, als sie daran dachte, womit sie letzte Nacht beschäftigt gewesen war, als Krystal anrief. Eine Nacht für sich allein zu haben, das war eine Sache, aber Georgia war komplett abgetaucht, als ihre beste Freundin ihr diesen kleinen Ölzweig entgegenhielt. Und dann hatte Krystal wahrscheinlich die ganze Nacht auf einen Rückruf gewartet.
    Die nächste Nachricht stammte von Malone’s Reinigung: Sie hätten den Fleck aus der Leinenjacke herausbekommen, und Miss Georgia könne sie jederzeit abholen.
    Wieder drei Aufleger – Krystal, die noch mal checken wollte? –, und dann eine vertraute tiefe Stimme. »Ähm, hallo, Miz Bottoms, hier ist der Sheriff, Bill Allred«, sagte er mit Rücksicht auf jeden, der vielleicht zuhörte. »Wollte nur Bescheid sagen – wir haben dieses, äh, Missverständnis aufgeklärt … Sie können herkommen, die Papiere unterschreiben und Ihre Mutter und diesen jungen Mann abholen, wann Sie wollen. Es ist jetzt kurz nach zehn, und ich fahre nach Hause. Also okay dann, und bye.«
    Danach das wiederholte Summen und Klicken einer Person, die anrief und wieder auflegte. Das musste Krystal sein. Sie hatte die ganze Nacht angerufen. Sie weiß, dass ich nicht hier war, dachte Georgia. Na und? Ich bin eine erwachsene Frau. Ich kann tun, was ich will. Und wer ist denn überhaupt zuerst wütend geworden? Ich doch nicht. Warum soll ich mir ein Bein ausreißen, nur weil sie findet, jetzt ist der Augenblick der Versöhnung gekommen?
    Noch eine Nachricht von Alma, die jetzt weniger munter klang. »Georgia? Hier ist noch einmal Alma Pickett. Ich versuche dich zu finden. Hör zu, ich kriege Anrufe von ein paar Kundinnen, und ich muss sagen, ich bin ein bisschen verwirrt.
Wir haben alle dieselbe Sendung gesehen, aber sie sind zu einer anderen Schlussfolgerung gekommen … ich meine, ich möchte es ja nicht glauben, aber die Designs sind so … so ähnlich. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das zufällig zustande kommen sollte. Jedenfalls, ich halte mich mit meinem Urteil noch zurück, bis ich von dir gehört habe. Okay? Ruf mich an.« Klick.
    Georgia rutschte das Herz in die Hose. Die Erwähnung von »Designs« konnte nur eins bedeuten – und richtig, jetzt kam eine Nachricht von Myna Louise Myrick: »Georgia, hier ist Myna Louise, ich sehe im Moment Channel 13, und was mich angeht, kannst du dir diesen verdammten Quilt bei mir abholen und mir mein Geld zurückgeben. Wenn du eine Bande von schwarzen Abstauberinnen unterstützen willst, von mir aus. Aber bring nicht mich mit deinen Lügen und Tricks dazu, das auch zu tun!«
    Georgia drückte die Pausentaste. Sie lief zur Vorderveranda, fegte den Light-Pilot vom Morgen zur Seite und griff nach der Zeitung von gestern. Während sie die Treppe hinaufstieg, blätterte sie das Fernsehprogramm auf und fuhr mit den Fingern an den klein gedruckten Spalten entlang.
    19 Uhr (APT) »Die Quiltnäherinnen von Catfish Bend«  – Dokumentarfilm – Arme schwarze Frauen, Nachkommen von Sklavinnen, verzieren ihre Quilts mit afrikanischen Stammesmotiven, die über Generationen weitervererbt wurden. (CC)
    O Gott. Okay. Erwischt!
    Georgia wusste, dass es theoretisch möglich war. Sie hatte zwar nie eine andere Weiße gesehen, wenn sie sich in Catfish
Bend aufhielt, um Quilts zu kaufen, und deshalb hatte sie gehofft, dass ihr Geheimnis sicher sei. Rückblickend betrachtet, war das naiv gewesen. Die Quilts waren schließlich wunderschön, und sie hatte kein Exklusivrecht an ihnen. Die Näherinnen verkauften sie mit Vergnügen an jeden, der dort mit Geld auftauchte.
    Den ersten hatte sie vor Jahren in einem schicken Geschenkartikelgeschäft in Fairhope erstanden, und daraufhin beschlossen, Little Mama und Krystal einen solchen Quilt zu Weihnachten zu schenken. Sie hatte die Näherinnen ausfindig gemacht und war quer durch Alabama gegondelt, um welche zu besorgen. Sie fand die Quilts so hübsch, dass sie nicht zwei, sondern gleich vier kaufte. Auf der Heimfahrt musste sie daran denken, wie viel das Geschenkartikelgeschäft bei dem ersten Quilt aufgeschlagen hatte, und sie begriff, dass sie zwei Stück zum doppelten Einkaufspreis verkaufen und so den Preis für die beiden, die sie verschenken wollte, wieder hereinholen konnte. Ein Geschäft war geboren.
    Sie hatte sorgfältig darauf geachtet, niemals zu

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