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Haben Sie das von Georgia gehoert

Haben Sie das von Georgia gehoert

Titel: Haben Sie das von Georgia gehoert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Childress
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you …« Georgia drückte die STOP Taste und gab ihr für den Rest des Tages frei.
    Auch im großen Ameisenverband kommt es manchmal vor, dass eine Ameise eine andere findet. Sie ist genauso wie die Millionen Ameisen, die da herumwimmeln – aber irgendwie auch anders. Da gibt es einen Funken, eine Verbindung. Und ehe man sich’s versieht …
    Der Vergleich zerschellte an den Klippen der Realität. Wir sind anders als die Ameisen, dachte Georgia. Die Königin legt ihre Eier, und die Drohnen kommen später, um sie zu befruchten. Wir Menschen tun es immer noch gern zusammen, auch um den Fortbestand der Art zu erhalten. So hat der Big Joker es geplant, und so wird es immer sein, ganz gleich, wie viele Reagenzgläser und Ersatzmütter es gibt und wie viele Embryonen man verpflanzt. Die altmodische Art, ein Baby zu machen, ist immer noch die beliebteste.
    Natürlich würde es mit Brent kein Baby geben. Georgia hatte die Pille gestern genommen, wie sie es jeden Tag tat.
    Vielleicht würde sie sie heute nicht nehmen. Verdammt, vielleicht würde sie sie überhaupt nicht mehr nehmen.
    Sie war verrückt nach diesem Mann. In ihrem Bett – Herr im Himmel, da wuchs er über sich hinaus. O ja. Es fühlte sich an, als machten sie ein Baby, und ihr einziger Gedanke
war, Na los, mach mich schwanger. Noch NIE hatte sie so etwas empfunden.
    Es brachte sie ein bisschen durcheinander.
    Sie zwang sich, nicht daran zu denken. Natürlich war da Brents hübsches Gesicht, das sie ablenkte, und sie wollte nichts anderes, als seinen Mund küssen.
    Ihr Schlafzimmer sah aus wie ein Schlachtfeld. Sie würde sich später darum kümmern. Jetzt musste sie für zwei Stunden in die reale Welt zurück.
    Sie trat beschwingt unter die heiße Dusche, sang Ellas Lied und betete mit ihr um Schnee, der den Klee verdeckt …
    Summend frottierte sie sich ab, und lächelnd rasierte sie sich die Beine, putzte sich die Zähne, gurgelte, spuckte … Sie fühlte sich wie ein albernes, bis über beide Ohren verliebtes Mädchen – verliebt in Brent Colgate, in sich selbst, in das Leben mit all seinen Möglichkeiten.
    Ihre Stimmung sank, als sie in ihr Zimmer kam und das Blinken des Anrufbeantworters sah. In der NACHRICHTEN-Anzeige stand eine erstaunliche 23.
    Dreiundzwanzig Nachrichten? Sie hatte gar nicht gewusst, dass dieses Display über zweistellige Zahlen verfügte. Was konnte passiert sein? Stand die Welt wieder in Flammen, hatten Terroristen alles in die Luft gesprengt und Freundinnen versuchten, es ihr zu sagen?
    Als sie Brent mit in dieses Zimmer genommen hatte, hatte sie als Erstes den Anrufbeantworter auf stumm geschaltet.
    Sie wickelte das Badetuch fester um sich und ließ sich auf die Bettkante sinken. Dann zwang sie ihre Hand dazu, sich auszustrecken, und befahl ihrem Finger, auf die PLAY-Taste zu drücken.
    Die ersten beiden hatten aufgelegt. Die Dritte zögerte
kurz, bevor sie sprach. »Georgia? Hey, Alma Pickett hier … Hör mal, ich weiß nicht, ob du im Moment fernsiehst? Na, jedenfalls wird es dich sehr interessieren, was da auf Channel 13 kommt. Schalt ein, und ruf mich dann an, okay? Ich bin zu Hause.«
    Komisch. Wieso wollte Alma über eine Sendung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen reden? Sie und Georgia verstanden sich gut, aber Freundinnen waren sie nicht. Alma rief nur an, wenn ihr die Quilts ausgingen.
    Der Apparat piepste. »Hey, Georgia, hier ist noch mal Alma. Du würdest bestimmt abnehmen, wenn du da wärst, aber – meine Güte, manche Leute sind wirklich unverschämt! Ich bin keine Anwältin, aber ich glaube, du hättest allerbeste Chancen vor Gericht. Und ich werde mit Vergnügen für dich aussagen. Das ist unerhört! Ruf mich an.«
    In ihrer ersten Verwirrung überlegte Georgia, ob vielleicht irgendein Fernsehreporter ihr geheimes Leben entdeckt und einen Enthüllungsbericht daraus gemacht hatte – aber das war unmöglich. Nur sechs Männer auf der ganzen Welt kannten einen Teil dieses Geheimnisses, und Georgia war die Einzige, die alles darüber wusste.
    Anruf fünf bis acht waren wieder ohne Nachricht – wahrscheinlich dieselbe Person, die immer wieder anrief und auflegte. Vielleicht Krystal. Anruferin neun sagte: »Hey, hier ist Krystal«, und sofort war klar, dass noch nichts wieder in Ordnung war. Georgia und Krystal nannten nie ihren Namen. Das brauchten sie nicht. Sie erkannten einander an der Stimme. »Ich versuche dich seit, äh, seit Freitag zu erreichen, und das ist ziemlich frustrierend«, sagte

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