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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Verschwinden Ihres Bruders und Ihrer Schwägerin. Sie gingen nach Madrid, New Mexico, wo Sie ungefähr drei Monate blieben. Schließlich zogen Sie nach Arizona und benutzten den Namen Tomas Martinez. Sie schwirrten eine Weile im ganzen Staat herum und wohnten in Mesa, Yuma, Tucson, Phoenix.«
    »Auch das streite ich gar nicht ab. Ich habe auf dem Bau gearbeitet und meine Kenntnisse erweitert. Ich war immer noch das Latino-Indianer-Kind aus New Mexico, da fühlte ich mich in Arizona heimisch.«
    »In Arizona blieben Sie ungefähr fünf Jahre...«
    »Ich habe mich in meinem Beruf weitergebildet, was dagegen?«
    »Danach haben wir Ihre Spur verloren«, fuhr Decker fort. »Drei Jahre später legten Sie unter dem Namen Raymond Holmes die Bauunternehmerprüfung in San Jose ab.«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich meinen Namen in Raymond Holmes geändert habe, weil es weniger nach Latino klingt. Und der Vorgang war legal. Bis jetzt ist alles, was Sie mir vorwerfen können, das Stehlen des Namens von Tomas Martinez. Ich habe es nur getan, weil ich ganz von vorne anfangen wollte. Adios Belize, hallo Tomas, mehr nicht.«
    »Mag sein, Belize, aber wir haben da ganz widersprüchliche Informationen. Bevor Sie nämlich nach Arizona umgezogen sind, bleibt uns ein Zeitraum, in dem wir nichts über Ihren Aufenthaltsort in Erfahrung bringen konnten, und dieser Zeitraum stimmt zufälligerweise genau mit dem Verschwinden Ihres Bruders und Ihrer Schwägerin überein.«
    »Sie erwarten, dass ich mich an jede Minute der letzten zweiunddreißig Jahre erinnere?«, spöttelte Holmes. »Ich wette, dass Sie schon nicht mehr wissen, was Sie letzten Donnerstagabend gegessen haben.«
    »Richtig, ich weiß nicht mehr, was ich letzten Donnerstagabend gegessen habe. Aber ich würde mich hundertprozentig daran erinnern, wenn ich meine Schwägerin umgebracht hätte.«
    »Ich sagte Ihnen bereits, dass ich Sie nicht umgebracht habe!«
    »Na ja, andere Leute und dieser Haftbefehl hier behaupten das Gegenteil.«
    Holmes sprang vom Stuhl hoch und ging auf und ab. »Wer behauptet das?«
    »Setzen Sie sich, Ray«, beschwor Dudley seinen Klienten.
    »Wer behauptet, ich hätte Beth getötet? Wer?«
    »Ich kann dieses Gespräch nicht fortführen, solange Sie sich nicht setzen«, erklärte ihm Decker.
    Holmes ließ sich wütend auf den Stuhl fallen. »Sagen Sie mir, wer!«
    »Der Staatsanwalt wird Ihnen alle Fakten nennen, die wir gegen Sie in der Hand haben. Ich hingegen darf das nicht, bevor ich Sie nicht wegen Mordverdachts verhaftet habe...«
    »Ich habe sie nicht getötet. Was wollen Sie von mir?«
    »Ich will von Ihnen wissen, wo Sie sich in der Zeit nach Ihrem Wegzug aus Madrid bis zu Ihrem Auftauchen in Arizona aufgehalten haben.«
    »Das weiß ich nicht mehr.«
    »Wir drehen uns im Kreis«, sagte Dudley.
    »Möchten Sie lieber, dass ich den Haftbefehl ausführe?«
    »Das werden Sie sowieso tun«, entgegnete Dudley.
    »Taz, ich erledige das auf meine Weise!«, mischte sich Holmes ein. »Ich weiß nicht mehr, wo ich war, weil ich damit beschäftigt war zu überleben. Ich hab mich hierhin und dorthin treiben lassen.«
    »Hierhin und dorthin und zu Ihrem Bruder nach Los Angeles?«
    Holmes presste die Lippen zusammen, und seine Pupillen schossen von rechts nach links, hin und her.
    Dudley meldete sich zu Wort. »Antworten Sie nicht auf Fragen, die Sie nicht gerne beantworten wollen, Ray.«
    »Es spielt keine Rolle«, log Decker, »denn die Antwort auf diese Frage kennen wir bereits. Wir haben einen Zeugen.«
    »Wen?«, fragte Holmes.
    »Also wirklich, Mr. Holmes, glauben Sie, Sie können bei Manny und Beth wohnen, in ihre Kirche gehen, sie verschwinden lassen – und niemand würde sich an Sie erinnern?«
    »Ich war nie Mitglied dieser Kirche!«, widersprach Holmes.
    »Jeder wusste, dass Sie bei Beth und Manny wohnten.« Decker beugte sich zu ihm vor. »Hören Sie, Sir, ich kann das Dilemma, in dem Sie sich befanden, gut nachvollziehen. Sie sind ein Exhäftling. Niemand würde sie mit diesem Hintergrund anheuern. Sie konnten nicht zurück nach Santa Fe und Ihre alte Lady um Hilfe bitten, denn da waren etliche Leute stinksauer auf Sie, weil Sie ihre Autos kurzgeschlossen oder ihre Fernseher geklaut hatten. Und Ihr Vater hatte zwei unschuldigen Menschen das Leben ausgepustet. Also besuchten Sie Ihren Bruder und Ihre Schwägerin in Los Angeles und dachten sich, dass die beiden schon für irgendwas gut wären. Das streiten Sie nicht ab, oder?«
    »Ich muss

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