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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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waren.«
    »Ja«, antwortete Holmes.
    »Ich denke, es wäre in Ihrem eigenen Interesse, wenn Sie Ihre Frau herbitten, damit Sie eine Aussage unterschreibt, die diese Behauptung stützt.«
    »Sie wissen, dass das ein Einschüchterungsversuch ist, Lieutenant«, sagte Dudley. »Mr. Holmes hat bereits zugegeben, mit Roseanne Dresden eine Affäre gehabt zu haben. Er sagte Ihnen auch, dass er die Frau sechs Monate vor ihrem Verschwinden nicht mehr gesehen hat.«
    »Das haben wir doch alles schon durchgekaut«, mischte sich Holmes ein. »Ich schwöre bei Gott, ich weiß nicht, was Roseanne zugestoßen ist. Ich weiß nicht, ob sie bei dem Absturz ums Leben kam, ich weiß nicht, ob der Arsch von Ehemann sie erledigt hat, oder ob sie sich auf sonst einen miesen Typen eingelassen hat. Ich weiß es nicht, okay? «
    »Okay«, antwortete Decker.
    Holmes wischte sich wieder über sein feuchtes Gesicht. »Okay.« Als er spürte, dass der Druck nachließ, lehnte er sich wieder zurück und nahm sein Wasserglas. »Kann ich jetzt gehen?«
    »Noch nicht«, erwiderte Decker. »Ich habe einen guten Grund, Ihre Frau um eine Aussage zu bitten, Sir. Es wäre nur eine Anschuldigung weniger auf Ihrem Konto.«
    Holmes setzte sich kerzengerade hin. »Was meinen Sie damit?«
    »Lassen Sie mich das machen«, sagte Dudley. »Klären Sie uns jetzt auf, oder wollen Sie uns für nichts und wieder nichts hier einsperren?«
    »Mr. Dudley, Ihr Klient hat ein Identitätsproblem.« Er blickte Holmes an und holte dann aus seiner Aktentasche ein offizielles Dokument hervor, das vor dreiundzwanzig Jahren ausgestellt worden war. »Sie waren nicht immer Raymond Holmes, stimmt’s?«
    Dudley griff nach dem Dokument, aber Holmes riss es ihm aus der Hand. Beim Lesen des Papiers hatte er einen weiteren Schweißausbruch. »Deshalb befragen Sie mich?« Er wedelte mit dem Papier vor Deckers Gesicht herum. »Deshalb dieser Affentanz hier? Und warum? Weil ich meinen Namen geändert habe? Ich war der Meinung, Tomas Martinez passt nicht so gut ins Silicon Valley. Sie halten mich für einen Emporkömmling, ist das Ihr Problem? Ein Problem mit Latinos?«
    Angriff war schon immer die beste...
    Dudley nahm Holmes das Papier aus der Hand. »Hierbei handelt es sich um einen legalen Namenswechsel.« Er sah erst Decker und dann seinen Klienten an. »Worin liegt das Prob...« Er unterbrach sich selbst.
    »Worin das Problem liegt?« Decker beendete den Satz. »Ja, Mr. Dudley, wir haben ein Problem. Tomas Martinez wurde in Madrid, New Mexico, geboren und starb mit acht Jahren an einer Lungenentzündung.«
    »Du lieber Himmel!«, kreischte Holmes los. »Wissen Sie eigentlich, wie viele Tomas Martinez es in New Mexico gibt? Das ist ein gängiger Name!«
    »Sicherlich, aber es gibt nur einen Tomas Martinez, der mit Ihrer Sozialversicherungsnummer und Ihrem Geburtsdatum übereinstimmt.«
    Holmes verstummte augenblicklich, genauso wie sein Anwalt.
    »Wollen Sie uns verraten, wieso Sie Tomas Martinez’ Identität angenommen haben?«
    Dudley ging dazwischen. »Ich wäre gerne ein paar Minuten mit meinem Klienten allein.«
    »Natürlich«, erwiderte Decker, »blicken Sie einfach direkt in eine der Kameras da oben, wenn Sie bereit sind, mit mir zu reden.«
    »Also gut«, begann Holmes, als Decker zurückkam, »hier ist meine Geschichte, und es ist, bei Gott, die reine Wahrheit. Sind Sie bereit?«
    »Ich bin bereit.«
    »Also gut. Ich werde Ihnen erzählen, was es damit auf sich hat, und dann können wir alle wieder nach Hause.« Der Riese ließ einen riesigen Seufzer ab. »Als Junge war ich in Schwierigkeiten. Ich hatte ein hartes Leben, mein Alter schlug mich windelweich, und meine Alte hing an der Flasche. Ich war der Älteste, also kriegte ich alles ab. Ich will kein Mitleid. Ich erzähle Ihnen nur, wie’s war, damit Sie sehen, warum ich getan habe, was ich getan habe, okay?«
    »Klar«, sagte Decker.
    »Ich wuchs in New Mexico auf, und falls Sie schon mal da waren, wissen Sie, es ist ein dünn besiedelter Staat mit vielen verlassenen Landstrichen. Wie schon gesagt, mein Alter war ein Betrüger und meine Alte Alkoholikerin. Ich wurde ein wildes Kind, und ich hatte niemanden, der mich hätte stoppen können. Nur ich, ein paar Kumpels und ewig lange Straßen.«
    »Fahren Sie fort.« »Keine Disziplin, nichts. Ich hab ein paar Sachen angestellt, die ich lieber vergessen würde.«
    »Zum Beispiel?«
    »Herrje, muss ich es buchstabieren?«
    »Wäre nett.«
    »Jesus Maria! Autodiebstahl,

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