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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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geplant, hat er dauernd wiederholt.«
    »In Ihrer unterschriebenen Aussage geben Sie an, dass Belize Ihnen gesagt hätte, er habe sie gestoßen.«
    »Vielleicht habe ich mich geirrt. Er sagte, jemand hätte sie geschubst. Vielleicht er, vielleicht Manny.«
    »Vielleicht Manny...« Decker lehnte sich im Stuhl zurück. »Erinnern Sie sich, wann Sie Manny zum letzten Mal gesehen haben?«
    »Als Kind, wenn ihre Mutter die beiden hier reinbrachte.
    Nach der Hochzeit mit Beth kam er mich nicht mehr besuchen.«
    »Er ging nach Kalifornien.«
    »Hätt ja mal schreiben können.«
    »Und Belize hat nie erwähnt, was mit Manny passiert ist?«
    Der Alte schüttelte den Kopf.
    »Haben Sie sich je gefragt, ob Belize Ihren Sohn umgebracht hat?«
    »Nein, Sir.« Hernandez schüttelte noch mal den Kopf. »Hab ich mich nie gefragt. Ich dachte, wenn Manny mich schon vor Beths Unfall nicht besucht hat, warum sollte er es danach tun? Hab’s Ihnen doch gesagt, zu viel Neugier tut nicht gut.«
    »Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen beweise, dass Belize Manny umgebracht hat?«
    »Vielleicht würd’s mir was ausmachen, und dann vielleicht auch nicht. Manny war immer’n Muttersöhnchen. Belize war wie ich, im Guten wie im Schlechten. Ich hab ihn wahrscheinlich hart angepackt, aber nur, weil er’s vertragen konnte.« Hernandez lehnte sich über den Tisch. »Die Abmachung lautet nicht, dass ich lüge, bloß weil Sie’s von mir verlangen. Und wo ich herkomme, bleibt eine Abmachung eine Abmachung.«
    »Niemand will, dass Sie lügen.«
    »Abgemacht bleibt abgemacht.«
    »Ray hat zugegeben, Beth gestoßen zu haben. So steht es in Ihrer Aussage.«
    »Tja, vielleicht hat Belize sie geschubst, vielleicht war’s Manny. Sie können die Aussage vorlesen, und ich kann sagen, ich erinner mich nicht mehr. Ich bin ein alter Mann. Rays Eingeständnis ist lange her, und ich weiß nicht mehr, wer was getan hat. Ich erzähl Ihren Geschworenen, dass Ray da war, und Sie können mich fragen, was Sie wollen. Lügen werd ich nicht für Sie.« Hernandez verschränkte seine stämmigen Arme vor seiner prallen Brust. »Also, halten Sie sich an Ihren Teil der Abmachung?«
    Durch den Rückzieher des greisen Mannes stimmte seine Aussage nahezu perfekt mit der Darstellung überein, die Raymond Holmes in San Jose geliefert hatte. Der Staatsanwalt konnte zwar Holmes’ Anwesenheit am Tatort voraussetzen, aber es sah danach aus, als wäre es fast unmöglich zu beweisen, dass er Beth getötet hatte. Decker blieb nur die unterschriebene und beeidigte Aussage des Alten, dem zu jenem Zeitpunkt der Geschmack von Freiheit mehr bedeutet hatte als Blutsbande. »Wir arbeiten an der Vereinbarung, Martin, aber Sie müssen sich an Ihren Teil des Deals halten.«
    »Was können Sie für mich tun?«
    »Wenn Sie der Zusammenarbeit mit uns zustimmen, bekommen Sie Bewährung . Das bedeutet, Sie haben einen Bewährungshelfer und müssen sich dort einmal in der Woche melden. Bewährung bedeutet für Sie auch, den Bundesstaat nicht verlassen zu dürfen. Und das Wichtigste ist, diese Bewährung setzt voraus, dass Sie eine elektronische Fußfessel tragen. Sobald Sie vor den Geschworenen ausgesagt haben, sind Sie vom Haken. Die Fußfessel verschwindet, und Sie sind frei wie ein Vogel. Wenn Sie nicht aussagen, kommen Sie zurück ins Gefängnis nach Santa Fe und müssen die Zeit nachsitzen, die Sie draußen waren.«
    »Ich dachte, ich werd einfach früher entlassen?«
    »Ich hab’s versucht, Martin, aber ich konnte es nicht ändern: erst Bewährung, dann vorzeitige Entlassung.«
    »Wann findet der Prozess statt?«
    »In etwa sechs Monaten.«
    »Wenn ich zustimme, komme ich wann raus?«
    »Sobald die Abmachung von der Staatsanwaltschaft hier und in Los Angeles unterzeichnet ist.«
    »Und wann wird das sein?«
    »Hoffentlich in ein paar Wochen. Haben wir einen Deal?«
    Hernandez seufzte. »Ich bin dabei, aber warten Sie nicht zu lange, Lieutenant. Ich könnte meine Meinung ändern. Oder tot umfallen.«
    Nach zwei Wochen des Aufspürens und Abgrasens von BMW-Händlern, Waschcentern und Werkstätten gelang Marge der Durchbruch. Jim’s Hot Rods, Dragsters & Funny Cars hatte seinen Sitz in einer Seitenstraße des Roscoe Boulevards im Industriegebiet des San Fernando Valley. An die Geschäftsräume, hinter Maschendrahtzäunen mit Stacheldraht, schlossen sich eine Lagerhalle, deren Türen und Fenster mit Eisenstangen gesichert waren, und ein betonierter Hof an, dessen Boden bedeckt war mit Teilen von

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