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Habgier: Roman (German Edition)

Habgier: Roman (German Edition)

Titel: Habgier: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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haben, kriegen wir es sowieso spitz.«
    Marina sah ihn wütend an. »Er führt mich zum Essen aus, und ich hör mir seine Probleme an. Das ist alles.«
    »Sex?«
    »Sie stehen auf schmutzige Details, stimmt’s?«
    Oliver verdrehte die Augen. »Marina, mal rein theoretisch, angenommen, Sie hätten eine Affäre mit dem verheirateten Mr. Dresden. Und jetzt gilt seine Frau als vermisst, weil wir ihre Leiche nicht finden. Das führt unweigerlich dazu, dass jemand Sie befragt. Dieser Jemand könnte ich sein... oder meine knallharte Partnerin, die einen Scheiß auf Ihre Körbchengröße gibt.«
    »Im Gegensatz zu Ihnen, dem meine BH-Größe nicht scheißegal ist?« Sie beendete den Satz mit einem verheißungsvollen Lächeln.
    »Ich würde das jedenfalls nicht unter Eid aussagen«, entgegnete Oliver. »Mit was konnte Ivan die fünfzehntausend Mäuse seiner Stripperrechnung bar bezahlen?«
    »Er hat einen Job. Und er hat den ganzen Krempel.«
    »Welchen Krempel?«
    »Ihm gehört das Apartment, jetzt, wo Roseanne tot ist. Vielleicht hat er eine Hypothek aufgenommen.«
    »Vielleicht oder tatsächlich?«
    »Mann, alles, was ich weiß, ist, dass er Mr. Michelli bar bezahlt hat und alle wieder glücklich und zufrieden sind. Außerdem hat Ivan bei der Bank einen Kredit rausgehauen, weil das Versicherungsgeld bald kommt.«
    »Vielleicht kommt das Geld, vielleicht aber auch nicht.«
    Sie fing an, an ihren Nägeln zu kauen. »Bei ihm klingt es nach einer ziemlich sicheren Sache.«
    »Die Versicherung nimmt Ivans Lebensumstände gründlich auseinander, bevor auch nur ein Cent gezahlt wird. Wenn der clevere Mr. Dresden auf einen Goldregen hofft, wird er seine Meinung zu bestimmten Dingen sicherlich noch mal überdenken. Haben Sie nun eine Affäre mit ihm oder nicht?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Das geht Sie nichts an.«
    »Marina. Wir haben eine richterliche Verfügung zur Sichtung der persönlichen Papiere.« Die galt nur für Roseannes Papiere, nicht für Ivans. »Hotels, Motels, Geschenke, Essenseinladungen – alles taucht auf Kreditkartenabrechnungen auf. Ich werde den Kram persönlich überprüfen und Ihr Foto den Hotelangestellten und Küchenchefs zeigen. Irgendjemand wird Sie garantiert erkennen. Erzählen Sie mir lieber selbst, was Sache ist.«
    Sie sah ihn abschätzend an. Er würde nicht weggehen. »Was soll schon sein: Jungs und Mädchen, die das Böse tun, na und?«
    »Mich interessiert nur eins: Sind Sie vor oder nach Roseannes Tod mit ihm ins Bett gegangen?«
    Sie zuckte wieder mit den Achseln.
    »Also schon vorher.«
    »Sie fickte auch durch die Gegend.«
    Oliver tat so, als hörte er das zum ersten Mal. »Tatsächlich?«
    Marinas Augen wurden ganz groß vor Begeisterung – sie konnte die Schuld an ihrer schmutzigen Affäre auf Roseanne abschieben. »Ivan hat mir erzählt, dass sie eine Menge One-Night-Stands hatte. Sie war schließlich Stewardess, und jeder weiß, was das heißt.«
    Die Stewardessen, die Oliver kannte, waren allesamt hart arbeitende, verheiratete Frauen. »Ja, ja. Hat denn Ivan mal Namen genannt?«
    »Nein, nur dass sie was mit einem reichen alten Sack aus San Jose hatte.«
    »Name?«
    »Roy irgendwas, hat Ivan, glaube ich, gesagt.«
    »Könnte es auch Ray gewesen sein?«
    »Klar.«
    Das passte zu den Informationen, die Decker von Arielle Toombs erhalten hatte. »Wissen Sie noch etwas über ihn?«
    »Nur dass Roseanne und dieser Typ mehr am Laufen hatten als einen One-Night-Stand. Ivan sagte, er würde ihr Geschenke kaufen, denn er hatte bei ihr eine Diamantuhr gefunden. Als er Roseanne darauf angesprochen hat, behauptete sie, es sei ein Weihnachtsgeschenk von West Air, eine Kopie mit falschen Steinen.« Sie lachte hämisch. »Er meinte aber, die Uhr ist von Chopin und richtig teuer. Also wusste er, sie hatte ihn angelogen.«
    »Chopard?«
    »Ja, vielleicht. Jedenfalls verteilt West Air wohl kaum Diamantuhren als Weihnachtsgeschenke.«
    »Unwahrscheinlich. Wie lange schlafen Sie schon mit ihm?«
    »Geht Sie nichts an. Glauben Sie mir, ich kann verschwiegen sein. Ivan würde ja sonst aufhören hierherzukommen.« Sie lachte nervös. »Man muss immer dafür sorgen, dass sie mehr wollen. Bitte sagen Sie Mr. Michelli nichts davon. Es verstößt gegen die Regeln, und ich brauche diesen Job.«
    Endlich hatte Oliver das benötigte Druckmittel. »Ich bin immer für einen fairen Deal zu haben. Wenn Sie Ivan nichts verraten, wüsste ich nicht, warum ich Dante Michelli irgendetwas erzählen sollte. Und wir

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