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Habiru

Titel: Habiru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Gerhardt
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Umgebung gewöhnen, schließlich war es vorher in warmen Bauch der Mutter. Die Nabelschnur muss nicht durchschnitten werden. Wenn sie aufhört zu pulsieren, fällt sie von alleine ab.« Das konnte Sarah kaum glauben. Aber der Junge war tatsächlich ruhig, wie ein Lamm.
    Schließlich hörte die Nabelschnur wirklich auf zu pulsieren und das Kind atmete sichtbar. Inanna beglückwünschte Nerestide. »Ein wunderbares Kind, welches du uns geschenkt hast. Möge es lange leben und unserer Sippe Glück bringen.«
    Auch in Inannas Augen waren Tränen zu sehen. Jede Geburt war immer wieder etwas besonderes. Die Entstehung neuen Lebens war ein wirkliches Wunder der Natur. Sie ging zur Tür hinaus und verkündete von der Ankunft des Jungen.
    »Mutter und Sohn sind wohlauf! Die Sippe der Inanna begrüßt ihr neustes Mitglied mit einem Fest, welches noch heute Abend statt finden soll!«
    Die Menschen jubelten.
    Sarah hörte das, und konnte es kaum glauben. Wie konnte sie ein Fest versprechen, die Vorbreitungszeit war doch etwas arg kurz, immerhin stand die Sonne schon tief? Sie fragte Schena.
    »Das ist zu schaffen. Wir haben viele Hände, die helfen können. Außerdem, man braucht für ein gelungenes Fest vor allem gute Laune, und weniger Essen und Trinken.«
    Das stimmte, und es wurde zwar nicht ganz so groß wie das Solevu-Fest, aber mindestens ebenso schön. Glückliche, ausgelassene Menschen tanzten und sangen, sie hatten es noch geschafft, ordentlich Essen und Trinken aufzufahren. Und der Höhepunkt des Abends war, wie Nerestide mit ihrem Jungen kam und diesen stolz präsentierte. Jeder einzelner Bewohner hieß den Nachwuchs willkommen und beglückwünschte Nerestide. Auch Sarah war an der Reihe. Es war ein wunderbarer Akt.
    Bevor sich Mutter und Kind wieder zurückzogen, gab sie den Namen des Jungen bekannt. Er sollte Arnek heißen.
    Zwar folgte ein Moment der Stille, doch dann jubelten wieder alle und riefen laut: »Lang lebe Arnek, der jüngste Spross der Inanna!«
    Sarah lachte und tanzte und sang so gut sie konnte mit, und sie vergas völlig, dass ihre Sorgen immer größer wurden. Nun war sie beinahe vier Wochen nicht mehr zu Hause aufgewacht.

7. Die Liebes-Hütte
    Sarah fand Katal attraktiv, und es war ihr nicht gelungen, dass vor Schena zu verbergen. Sie hatte es schon bei ihrem Aufbruch nach Eridu bemerkt.
    Sarah war erstaunt, dass Katal und Schena schon etwas miteinander hatten. Sie waren ja beide in ihrem Alter, wenngleich Katal auch ein oder zwei Jahre älter als sie sein konnte. Sie hatten sich auf dem Weg nach Eridu schon kurz darüber unterhalten, allerdings hatten sich die Ereignisse so sehr überschlagen, dass Sarah das schon völlig vergessen hatte.
    Nun war er ihr wieder über den Weg gelaufen, auf dem Fest, und hatte, wie schon bei ihrer ersten Begegnung, schüchtern gelächelt. Sie konnte es nicht beschreiben, aber sie fühlte sich zu ihm hingezogen. Schena war es nicht entgangen, sie hatte die ebenfalls verstohlenen Blicke von Sarah wohl bemerkt. Nachdem Katal außer Sicht war, zwinkerte sie ihr zu und sagte: »Er gefällt dir, nicht wahr?«
    »Ja. Er ist süß. Seine Locken, sein Gesicht. Seine langen Beine, sein braungebrannter Körper.«
    »Soll ich für dich ein Treffen mit ihm in der Liebes-Hütte vereinbaren?«
    Sarah war wie geschockt und sagte empört: »Nein, wie kommst du auf so etwas?«
    Sie hatte ja schon gehört, dass Katal sogar schon Sex mit Schena hatte, was sie sich immer noch nicht so richtig vorstellen konnte.
    »Du hattest ja schon, wie sagt ihr noch, die Vereinigung des kleinen Todes mit ihm, oder?«
    »Richtig. Es war sehr schön. Wir haben uns schon immer gut verstanden und uns einige Male in der Hütte getroffen, und nur mit unserer Haut gespielt. Bis ich es eines Tages nicht mehr ausgehalten habe und ihm ins Zentrum der Lust gelassen habe mit seinem Speer.«
    Sarah wurde rot, immer noch, aber gleichzeitig war sie neugierig, was es nun mit dem Thema Sex auf sich hatte. »Und, wie ist es so?«
    »Es ist ganz fantastisch, wenn sich zwei Menschen mögen und sich dann vereinigen. Es hat uns beiden große Lust bereitet.«
    »Und wie ist es nun genau, wie würdest du es beschreiben?«
    Schena lachte. »Das solltest du am besten selbst ausprobieren. So wie ihr beide euch anschaut, scheinen doch schon gemeinsame Wellen der Zuneigung vorhanden zu sein. Ehrlich, es ist nichts dabei.«
    »Und ihr habt aufgepasst?«
    Schena verzog das Gesicht. »Weswegen?«
    »Na wegen dem

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