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Habiru

Titel: Habiru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Gerhardt
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Schwangerwerden.«
    »Na klar. Inannas Kräutertrank wirkt Wunder. Ich will noch keine Kinder.« Sarah war am überlegen. »Ich würde ihn schon gerne näher kennen lernen, und ihn spüren. Aber ich traue mich nicht, mich gleich mit ihm zu vereinigen.« »Kein Problem. Das habe ich doch auch nicht. Und das musst du nicht. Es gibt viele, die es lieber langsam angehen lassen wollen. Katal ist sehr lieb und wird dich zu nichts zwingen. Schließlich weiß auch er um den Hochgenuss einer gemeinsamen, liebevollen Vereinigung, die noch intensiver ist, je länger man sie herauszögert. Vertrau einfach deinem Körper. Er wird schon wissen, wann du zur großen Vereinigung bereit bist.«
    »Und du wärst nicht eifersüchtig?« Sarah konnte kaum glauben, wie Schena ihr ihren Freund, oder war es nur ihr Ex-Freund, so andienen konnte.
    Aber Schena verstand sie mal wieder nicht. »Was ist das schon wieder?«
    »Na, bist du nicht sauer und wütend, wenn Katal statt mit dir mit mir etwas hat?«
    »Nein, warum? Unsere Zuneigung ist davon doch nicht abhängig, und nur wer sich seinen Mitmenschen gegenüber liebevoll öffnen kann, kann damit seine Verbundenheit und Liebe zur Umwelt zeigen.«
    Irgendwie leuchtet das Sarah ein. Und wenn sie es gar nicht bis zum Äußersten kommen lassen musste, sondern selbst kontrollieren konnte, wann es so weit sein sollte, und ob es überhaupt passierte, wäre wirklich nichts dabei. Ihr Körper sehnte sich nach Liebe - und nach Katal, und dass, obwohl sie ihn erst ein paar Mal gesehen hatte. Sie war fast so weit, Schena wirklich zu bitten, ein Treffen mit Katal in der Liebeshütte zu vereinbaren, als ihr noch etwas einfiel. »Ist es angesichts der Lage überhaupt angemessen, an so etwas zu denken?« Immerhin waren Nestas und Arnek erst ein paar Wochen tot, und die Bilder kamen noch oft einfach so wieder in ihr Bewusstsein.
    »Es ist schon in Ordnung. Etwas Ablenkung täte uns allen gut. Soll ich nun ein Treffen vereinbaren? Wie wäre es mit morgen Abend?«
    Sarah nickte, die Sehnsucht und die Neugier hatten sich in ihr durchgesetzt. Sie wurde rot, aber dieses Mal war es kein erröten vor Scham, sondern vor Erregung. Es zeigte sich bei dem Gedanken an eine Berührung ihrer Haut durch Katals starke Hände sogar eine Gänsehaut. Sarah freute sich.
    »Schön, ich werde ihn gleich suchen. Es freut mich für dich!«
    Sarah war Schena dankbar, sie war wirklich eine tolle Freundin, eine bessere Freundin hatte sie noch nie gehabt. Wenn bloß Jessica so wäre. Aber solche Gedanken nützten nichts. Das hier war schließlich nicht real, sondern nur ein Traum. Oder?
    Am nächsten Abend war es so weit. Sie war ganz angespannt, daran hatte auch das Bad vorhin im Fluss nichts dran ändern können. Ihr Kopf war voller Gedanken, ob sie auch alles richtig machen würde, wie weit sie ihn gehen lassen sollte und und und.
    Sie war als erstes in der Hütte, so wie Sarah es verstanden hatte, würde sie mit Katal alleine sein, und das war keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Maßnahme von Schena, die sie von den anderen aus Rücksicht wegen ihrer fremdartigen Kultur erbat. Denn die Hütte würde sonst wahrscheinlich von mehreren jungen Paaren benutzt werden. War das eigentlich verwerflich? Kannten die Menschen hier gar keine Moral, kein Gefühl von vertrauter zurückgezogener Zweisamkeit? Es schien nicht so, es schien aber auch
    niemanden außer ihr problematisch vorzukommen. Um so netter fand sie es von Schena, dass sie ohne ein weiteres Wort ihrerseits schon so umsorgend an ihr Wohl dachte.
    Katal trat ein.
    Er begrüßte sie nett, in dem er einfach nur »Hallo« sagte, und ihr eine wohlriechende Blume gabt. Ansonsten machte er keine weiteren Anstalten, sich ihr zu nähern. Sarah war das sichtlich unangenehm, sie wusste nicht, was sie sagen oder machen sollte, aber so rumstehen lassen wollte sie Katal auch nicht. Also forderte sie ihn mit einer Geste auf, sich neben sie auf das Lager zu setzen. Er freute sich und lächelte sie an, und setzte sich in gehörigem Abstand neben sie.
    »Du bist also Katal, der mit Schena schon das Lager hier geteilt hat.« Es klang vielleicht ein wenig zu bissig, doch Katal schien das gar nicht bemerkt zu haben.
    »Und du bist Sarah, die Fremde mit der faszinierenden weißen Haut und den schönen hellen Haaren.«
    Sarah war verlegen. Sie fühlte sich ungern an ihr Aussehen erinnert, wie oft hatte sie schon damit gehadert und sich gefragt, warum sie nicht so gut aussehen würde wie Carolin

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