Habiru
mehreren abgestuften quadratischen oder rechteckigen Plattformen, die zu einem kleinen Tempel oder Heiligtum führten.
Nein, so ein Gebäude gab es Eridu, das sie kannte, bestimmt nicht.
Auch wenn es interessant war, dass diese Bauwerke aus einem ähnlichen Material wie die Hütten in Eridu gebaut waren.
Es wurde immer mysteriöser. Aber jetzt wusste sie schon mal, welchen Zweck diese Gebäude vermutlich dienten. Aber ihre Neugier war noch nicht gestillt. Sie suchte weiter. Und hatte gleich wieder einen tollen Treffer. Das ZDF-Terra-X-Magazin hatte eine eigene Artikelserie zum alten Mesopotamien.
Unterhttp://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/17/0,1872,2006897,00.html stand das aufschlussreichste zum Thema Zikkurat:
Heiligtum oder Observatorium? : Terra X-Babylon Tower
Schon in der Antike verkörperten große Bauwerke die Macht des jeweiligen Stadt- oder Reichsgottes. Nutzten Priester die Türme auch als Observatorien? Die Zikkurat von Babylon war der größte und jüngste, aber nicht der einzige Tempelturm in Mesopotamien. Wie Perlen an der Schnur reihten sich die heiligen Bauten entlang der beiden großen Ströme Euphrat und Tigris.
Begonnen hatte diese Tradition im Süden des Landes - bei den Sumerern. Schon vor rund 7.000 Jahren legten sie in Eridu die erste, nur einen Meter hohe Terrasse an. Im Lauf der Zeit wurden die Türme immer höher.
...
Welche Funktion eine Zikkurat genau hatte, überliefern die Keilschrifttexte nicht. Aus einer späten babylonischen Quelle wissen wir, dass auf dem Dach den höchsten Göttern geopfert wurde. Nur noch der griechische Geschichtsschreiber Herodot berichtet im 5. Jahrhundert vor Christus über den Tempel auf der Spitze: »Darin steht ein breites Ruhebett mit schönen Decken. Aber kein Götterbild ist dort errichtet, und kein Mensch verbringt dort eine Nacht, außer einer Frau aus Babylon. Sie hat sich der Gott vor allen auserwählt.« Vermutlich spielt er damit auf die Sitte der Heiligen Hochzeit beim alljährlichen Neujahrsfest zu Ehren Marduks an - der Vereinigung des Königs mit einer Priesterin als Symbol für die Erneuerung der Natur.
Dass die Tempeltürme den Priestern auch als Observatorium dienten, daran glauben viele Forscher. Denn diese Bauten waren die höchsten Erhebungen in dem Land, das so eben wie eine Tischplatte ist.
Sie musste unbedingt Schena fragen, wie die Sternkundigen ihre Beobachtungen machten.
Bauten sie wirklich eckig und pyramidenförmig, um den Himmel besser beobachten zu können? Warum hatte sie noch kein solches Gebäude gesehen? Was war mit der »Alles ist rund« Vorstellung?
Irgendwie hatte sie mehrere Details gelesen, die für sich genommen wenig aussagekräftig waren, die in ihrem Kopf aber schon rumspukten und alle in eine Richtung deuteten. In Eridu kam das Königtum auf die Welt. Es war die erste und älteste Stadt. Egal ob 8000, 7000 oder 6000 Jahre alt. Diese Zikkurat war die Älteste und Niedrigste, ursprünglich nur einen Meter hoch. Die Funktion dieser Tempel war unbekannt, es gab kein Götterbild dort - aber große Bauwerke verkörpern die Macht des jeweiligen Stadt- oder Reichsgottes.
Als ob wirklich das Königtum in Eridu auf die Welt kam. Am Anfang brauchte
man noch keine hohen Tempel, um seine Macht zu demonstrieren. Man war ja
erster, der überhaupt so baute. Später konkurrierte man um die höchste Zikkurat - bis zum Zikkurat von Babylon, welches die Größte von allen war.
Irgendwie war ihr nun klar, dass sie ein ganz wichtiges Detail in dem Rätsel gelöst hatte. Sie war frohen Mutes, dass es ausreichen würde, wieder in Schenas Welt zu gelangen. Und es war tatsächlich so. Die Nacht brachte die altbekannte Welt Eridus zurück.
Kapitel 7: Schenas Welt
1. Auf dem Weg zum Steinkundigen
Sarah erwachte in der Hütte, die ihnen von Soraya nach ihrer Ankunft in Eridu zugewiesen wurde. Sie blickte auf das Lehm-Stroh-Dach. Es war wieder passiert. Wieder hatte sie einen Sprung durch Raum und Zeit gemacht.
Es war merkwürdig. Es beunruhigte sie überhaupt nicht mehr, mit dem wachsenden Verständnis, was hier passierte, waren ihre Zweifel ob dies Realität oder Traum war oder ob sie langsam verrückt wurde, vollständig beseitigt.
Es ist wie es ist. Ich sollte versuchen das Beste draus zu machen.
Sie blickte sich um. Sowohl Arnek als auch Schena schliefen noch, auch sie hatten dem Wein nicht abgelehnt, als er im Krug herumgereicht wurde.
So stand sie auf, lediglich mit einem kurzen Unterrock bekleidet und blickte sich im
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