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Habitat C (German Edition)

Habitat C (German Edition)

Titel: Habitat C (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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eigentlich keine Sorgen darüber machen, dass die Niib wirklich jemals zurückkehren. Tatsächlich könnte eine gezielte Untersuchung die Büchse der Pandora öffnen, wenn Sie verstehen, was ich damit meine.«
    Grant nickte. »Das verstehe ich gut. Vorausgesetzt natürlich, dass an Ihrer Theorie etwas dran ist. Was wir aber, folge ich Ihrer Argumentation, gar nicht ernsthaft herausfinden wollen, richtig?«
    »Richtig.«
    »Warum führen wir also dieses Gespräch?«
    Daxxel stellte die Tasse mit dem kalt gewordenen Kaffee ab. Das war schade, der war ausgezeichnet, viel besser als das übliche Automatenzeug.
    »Weil ich glaube, dass die Verantwortlichen die Sache – von fern, ganz passiv – im Auge behalten sollten. Können wir wissen, was eine plötzliche Selbsterkenntnis der Bodaren auslösen könnte? Wenn wir diese nicht aktivieren, können es vielleicht andere Umstände. Möglicherweise haben die Niib sogar einen Zeitzünder an sich selbst angelegt, der eines Tages losgeht und eine umfassende Erinnerung auslöst.«
    »Wenn Ihre Theorie stimmt.«
    Daxxel zuckte mit den Schultern. »Sie müssen es nicht ernst nehmen, Minister. Ich glaube nicht, dass ich eine solche Rückkehr der Niib zu meiner Lebenszeit noch erleben werde. Aber es soll ja die Aufgabe der Politiker sein, langfristig zu denken und mögliche Risiken im Auge zu behalten. Ich bin nur ein Rädchen im Getriebe. Ich habe meine Pflicht erfüllt, indem ich Sie von meiner Theorie in Kenntnis gesetzt habe. Damit ist für mich alles gesagt und ich mache weiter.«
    »Sie legen es einfach in meinen Schoß und erwarten, dass ich es ernst nehme?«
    Daxxel schüttelte den Kopf. Grant hatte fast etwas anklagend geklungen.
    »Ich lege es einfach in Ihren Schoß, weil es dort hingehört. Ob sie es irgendwie aufgreifen, das ist allein Ihre Entscheidung. Es ist Ihre Gehaltsklasse, Minister Grant, nicht meine.«
    Der Bioavatar starrte Daxxel regungslos an, als müsse sich der dahinterstehende steuernde Intellekt, viele Lichtjahre von hier entfernt, erst über seine Reaktion klar werden. Daxxel überbrückte die Pause mit einem Blick aus dem Panoramafenster, das die ganze verwirrende Herrlichkeit der Architektur von Habitat C zeigte. Er sah, wie zwei Bodaren in Technikermontur eine Abdeckplatte geöffnet hatten, um etwas zu reparieren. Hatte er mit seiner hartnäckigen Vermutung recht, arbeiteten sie folgsam und fleißig an ihrer eigenen Kreation, ihrer eigenen Heimat, einem Ort, von dem aus ihre Vorfahren einst die Galaxis beherrscht hatten. Er machte Grant keinen Vorwurf, wenn er diese Geschichte für zu abenteuerlich hielt. Daxxel war sich selbst nicht sicher, ob er seine wagemutigen Spekulationen nicht besser für sich behalten hätte.
    »Nun gut«, sagte Grant schließlich und in den Avatar kehrte wieder Leben zurück. »Ich werde Ihre Theorie nicht automatisch für absurd halten. Sie haben da eine interessante Idee. Und es schadet nicht, eine KI zu programmieren, die die Bodaren auf allen Stationen einfach nur über die allgemein zugänglichen Kanäle gezielt im Auge behält. Sollten sich ungewöhnliche Muster ergeben, dann kann sie Alarm schlagen und wir wären gewarnt. Stellt Sie das einigermaßen zufrieden?«
    Daxxel lächelte. »Es stellt mich zufrieden, dass Sie mich nicht automatisch für einen Volltrottel gehalten haben.«
    Grant machte eine Bewegung, die wohl Entrüstung ausdrücken sollte. »Das wäre mir niemals in den Sinn gekommen!«
    »Was wird nun mit mir geschehen?«
    Grant schaute Daxxel an, als treffe ihn diese Frage völlig unvorbereitet, doch er fasste sich schnell.
    »Sie werden wie bisher weiterarbeiten, wenngleich es wohl notwendig sein wird, dass Sie den Untersuchungen noch ein paar Wochen zur Verfügung stehen. Die Ermittler haben noch Fragen, da bin ich mir sicher.«
    Daxxel verkniff sich eine Antwort. Seinen bisherigen Erfahrungen nach hatten die Ermittler zwar in der Tat noch Fragen, es waren aber leider immer die gleichen, so als wolle man Zant und ihn einer Lüge, ja sogar der Komplizenschaft überführen. Er wusste, dass dies eine ganz normale Vorgehensweise war, aber deswegen musste sie ihm nicht besser gefallen. Seine Bitte, selbst an den Ermittlungen beteiligt zu werden – denn das war ja schließlich sein Job! –, war abschlägig beschieden worden. Er war jetzt ein Zeuge, und wenngleich er sicher einen besonderen Status hatte, wurde er im Grunde nicht anders behandelt. Und all die Beamten der diversen Sicherheitsbehörden, die

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