Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln
vom Mobilen Einsatzkommando ein? Sie könnten versuchen, unauffällig in einer Kneipe ein Glas mit Hettenbachs Fingerabdrücken mitgehen zu lassen. Vielleicht schaffen sie es sogar, einen DNA-Träger zu ergattern. Damit könnten wir wenigstens feststellen, ob er wirklich am Tatort war.«
»Vorausgesetzt der Ermittlungsrichter stimmt einer verdeckten Erhebung zu«, warf Stellfeldt ein.
»Gut«, entschied Hackenholt. »Ich kläre das mit dem Staatsanwalt ab, und dann bitten wir die Kollegen um Unterstützung. Wenn wir bis Montag weder Fingerabdrücke noch eine DNA-Spur haben, müssen wir überlegen, wie wir weitermachen.«
»Was haben denn eigentlich die Taucher zutage gefördert?«, wechselte Stellfeldt das Thema.
Mur sah von ihrem halb zerlegten Kugelschreiber auf und seufzte resigniert. »Viel, aber nichts, was uns interessiert. Dennoch, es ist einfach unglaublich, was die Leute so alles ins Hafenbecken werfen!«
»Gibt es auch ohne Tatwaffe eine Möglichkeit nachzuweisen, dass die beiden Morde von ein und demselben Täter begangen wurden?« Stellfeld sah seine Kollegin aufmerksam an.
»Dafür ist es noch zu früh. Wir haben Unmengen an Spuren gefunden, die erst in den nächsten Tagen ausgewertet werden können. Bislang haben wir vom LKA lediglich die Rückmeldung, dass an dem auseinandergebauten Messer, mit dem Annika Dorn getötet wurde, tatsächlich Hautabrieb gesichert werden konnte. Der daraus gefertigte genetische Abdruck ist identisch mit einem der Haare, die wir auf der Kleidung der Leiche sichergestellt haben. Damit können wir nachweisen, dass der Benutzer des Messers auch wirklich der Täter ist.«
»Dann sind wir ja schon einen ganzen Schritt weiter«, brummte Wünnenberg, wobei nicht zu erkennen war, ob er das ernst meinte.
»Wurden bei dem Brand in der Schweppermannstraße eigentlich irgendwelche DNA-Träger gefunden, die wir mit unseren bisherigen Spuren vergleichen können?« Hackenholt sah Mur fragend an.
»Von was für einem Brand redest du?«, fragte sie ihn plötzlich wieder gereizt.
»Donnerstagnacht«, versuchte Hackenholt ihr auf die Sprünge zu helfen. »Die prima-Filiale in der Schweppermannstraße.«
Mur schüttelte verärgert den Kopf. »Davon höre ich gerade zum ersten Mal. Wer bearbeitet das?«
»Matthias Heerweger vom Branddezernat.«
»Dann brauchst du dich nicht zu wundern, wenn ich nichts davon weiß. So ein Eigenbrötler, wie der einer ist!« Mur legte ihre ganze Abneigung gegen den Kollegen in die Worte.
»Ich frage am Montag selbst mal bei ihm nach«, versuchte Hackenholt einzulenken. »Saskia, hast du schon herausbekommen, welche Firmen auf dem Hafengelände von der Wach- und Schließgesellschaft überprüft werden und welche Firmen eigene Überwachungskameras haben?«
»Allmächd! Vo fuchzich Firma hob i fünfadreißichmol bloß a Orufbändla derreichd, zehnmol is kanna hieganga, drei Anschlüss exisdiern nimma, und bloß bei zwaa hob i an Midarbeida dawischd. Dej ham obba gsachd, des weeda an Sicherheidsdiensd nu a Überwachungskamera ham. Vor Mondooch wer me vo dej andern wohl ned vill derfoan.«
Hackenholt seufzte. »Es wird uns also voraussichtlich nichts anderes übrig bleiben, als uns kommende Woche nachts selbst auf die Straßen im Hafen zu stellen und alle Passanten und Lastwagenfahrer zu befragen. Konnte Dr. Puellen wenigstens die Tatzeit genauer eingrenzen, Manfred?«
»Der Todeszeitpunkt von Kork liegt zwischen dreiundzwanzig Uhr Donnerstagnacht und ein Uhr am Freitagmorgen«, ergriff Stellfeldt das Wort. »Ansonsten ist bei der Obduktion nichts Überraschendes rausgekommen.«
»Könntest du dich darum kümmern, dass wir für ein paar Nächte vier Kollegen von der Bereitschaftspolizei zur Unterstützung erhalten?«
»Ich nehme an, mit ein paar Nächten meinst du von heute Abend bis einschließlich kommenden Freitag?«
Hackenholt nickte nachdenklich. »Die Nacht von Donnerstag auf Freitag ist besonders wichtig, da müssen wir unbedingt selbst mit raus. Und auch sonst sollte immer mindestens einer von uns vor Ort sein.«
»Ich kann die erste Nacht übernehmen. Hab heute sowieso nichts Besonderes vor«, bot Stellfeldt an.
»Danke, Manfred.« Hackenholt klang erleichtert. »Wie ist es dir eigentlich bei den Eheleuten Wehner ergangen?«, wandte er sich Saskia zu.
Sie zuckte ergeben mit den Schultern. »Baasd scho! Dej beidn san echd odli gween. Obba dej ham kanns vo dej Modelle dekennd. I färchd, i hobs mid dej ganzn Bildla bloß nu mea
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