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Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Hackenholt 06 - Reichskleinodien

Titel: Hackenholt 06 - Reichskleinodien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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richtig, trotzdem steht es so in ihrem Zeiterfassungsbogen.«
    »Dafür kann es hundert Gründe geben – ob wir die allerdings jemals erfahren werden, wage ich zu bezweifeln. Zumindest solange Frau Veccio sich nicht besinnt und anfängt, die Wahrheit zu sagen. Wir haben die Fingerabdrücke an tatrelevanten Stellen im Fahrzeug von Felix Kurz gefunden, für die sie uns noch keine plausible Erklärung gegeben hat. Außerdem muss sie erklären, woher sie das Geld hat, das wir in ihrer Kaffeedose gefunden haben. Und Christine wird sich die sichergestellten Klamotten vornehmen – auch wenn ich im Augenblick nicht daran glaube, dass wir da fündig werden. Ich gehe vielmehr davon aus, dass die Sachen entsorgt wurden. Spätestens nachdem der Geldautomat in Amberg Felix Kurz’ Scheckkarte eingezogen hat.«
    »Frangg?«, rief Baumann aus dem Nachbarzimmer. »Die Einsadzzendråln mäicherd mid dir blaudern.« 55
    Hackenholt ging zu ihr und nahm ihr den Hörer aus der Hand.
    »Ich hoffe, du sitzt, denn das ist kein Scherz!«, sagte der Dienstgruppenleiter.
    »Was ist passiert?« Hackenholt war auf alles gefasst.
    »Zwei Kollegen der Fahndungskontrollgruppe von der Verkehrspolizeiinspektion Feucht haben gerade einen blauen Fiat Punto angehalten und kontrolliert. Es gab Verdachtsmoment, dass der Fahrer unter Drogeneinfluss stehen könnte. Ein zweiundzwanzigjähriger Sizilianer namens Luigi Di Natale. Drogen haben sie bei der Durchsuchung des Wagens zwar nicht gefunden, dafür aber eine geladene SIG P 210 mit acht Patronen und Schalldämpfer unter dem Beifahrersitz. Auf der Rückbank stand außerdem eine Reisetasche. Und jetzt rate mal, was da drin ist!«
    »Keine Ahnung.« Irritiert fragte sich Hackenholt, was der Beamte von ihm wollte.
    »Wir haben ihn!«
    »Wen?«
    »Den Reichsapfel! Er lag in einen Pullover eingewickelt in der Reisetasche.«
    »Was?«, fragte Hackenholt ungläubig. »Wo sind die Kollegen?«
    »Auf der A9, circa vier Kilometer hinter dem Dreieck Nürnberg/Feucht.«
    »Schick sofort Verstärkung hin. Ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass der Täter allein unterwegs ist. Möglicherweise gibt es weitere Fahrzeuge.«
    »Verstärkung ist schon unterwegs und wird gleich am Einsatzort sein. Das war auch mein erster Gedanke: Nicht dass einer der Mittäter anhält und die Jungs niederschießt, um seinen Komplizen zu befreien und den Reichsapfel wieder an sich zu nehmen. Die Frage ist jetzt: Was sollen wir tun? Fährst du ebenfalls auf die A9 raus? Oder sollen wir den Fiat einstweilen auf dem Pannenstreifen stehen lassen und nur den Täter und die Reichskleinodie reinbringen? Wenn ja: wohin? Direkt zu euch? Wie transportiert man denn den Reichsapfel vorschriftsmäßig, damit ihm nichts passiert?«
    »Lasst ihn in den Pullover eingewickelt und schafft ihn mitsamt der Reisetasche zu uns. So ist er gut gepolstert. Wenn er es bis jetzt darin überstanden hat, wird er es auch noch bis hierher ohne Blessuren hinbekommen – über den weiteren Verbleib muss ich mich erst mit dem LKA verständigen. Den Täter sollen die Kollegen in einem zweiten Fahrzeug ebenfalls direkt zu uns bringen. Seinen Wagen lasst ihr, wo er ist. Ich schicke sofort Einsatzkräfte von der Spurensicherung und einen Abschlepper raus. Vielleicht kann jemand bei dem Fiat bleiben, bis sie dort sind. Aber die Sicherheit geht auf alle Fälle vor. Keiner darf allein arbeiten.«
    Als Hackenholt aufblickte, standen sämtliche Ermittler mucksmäuschenstill im Halbkreis um ihn herum. Sie lauschten und versuchten aus Hackenholts Antworten herauszuhören, was passiert war.
    »Zwei Kollegen haben bei einer Fahrzeugkontrolle den Reichsapfel gefunden. Der Fahrer wurde festgenommen und wird direkt hierhergebracht. Christine, kannst du dich um sein Auto kümmern? Es steht einige Kilometer hinter dem Dreieck Feucht auf dem Standstreifen. Lass es ins Präsidium schleppen und untersuche es auf Spuren.«
    Mur nickte und war im Nu aus dem Zimmer verschwunden.
    »Manfred und Saskia, so leid es mir tut, aber ihr müsst Giulietta Veccios Vorführung beim Ermittlungsrichter übernehmen. Und sagt auch Dr. Holm, was sich hier gerade tut.«
    Baumann schnitt eine Grimasse. »Iech will den Epfl fei aa seeng!« 56
    »Keine Sorge, wir werden ihn wie einen Schatz hüten, bis wir wissen, was damit geschehen soll.« Dann wandte sich der Hauptkommissar an Wünnenberg. »Wir beide befragen den Fahrer, Luigi Di Natale. Mal sehen, ob er lediglich der Kurier ist oder etwas mit

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