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Hackschnitzel

Hackschnitzel

Titel: Hackschnitzel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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Südstadt, gar nicht weit vom Stadtgarten.«
    Kurz vor dem gläsernen Eingangsportal blieb er stehen und rieb sich die Schläfen, wie wenn er der Erinnerung durch leichte Massage etwas nachhelfen wollte.
    »Sie müssen wissen, damals arbeiteten wir noch nicht so eng zusammen ... aber, ich meine, Conny hätte zu der Zeit ... doch, so war es ... sie hieß Marie.«
    »Seine Freundin?«
    »Ja, die beiden haben auch zusammengelebt, aber warum das auseinander ging, weiß ich nicht.«
    Langenbach schloss sogar die Augen, um noch intensiver nachdenken zu können, kam aber zu keinem Ergebnis.
    »Vielleicht fällt es mir ja noch ein, aber jetzt, kommen Sie bitte, Herr Kommissar, Sie wollten doch seinen Arbeitsplatz sehen.«
    Eine automatische Tür aus dickem Glas ging auf und der große Bauunternehmer trat, gefolgt von dem eher untersetzt wirkenden Kommissar, in eine eindrucksvolle Empfangshalle.
    Sie gingen auf grünlichem, spiegelblank poliertem Granit – aus China, wie Langenbach beiläufig erwähnte – und steuerten die Türen der beiden Aufzüge an.
    Zwei stark geschminkte Empfangsdamen standen hinter einem halbrunden Tresen und grüßten ihren Chef und seinen Begleiter mit professioneller Herzlichkeit. Langenbach winkte freundlich zurück, erkundigte sich im Aufzug bei einem mit Planrollen bepackten Techniker nach den Fortschritten eines Straßenprojektes bei Pforzheim und bei einer sichtbar gestressten Mitarbeiterin der Lohnbuchhaltung, wie es ihrem kleinen Sohn nach seinem Fahrradsturz denn ginge.
    Das Büro von Konrad Fink lag selbstverständlich in der obersten Etage und war nur durch das Chefsekretariat von Langenbachs Räumen getrennt.
    »Bitte, schauen Sie sich doch um. Für den Computer lasse ich Ihnen noch schnell einen EDV-Operator kommen.« Er griff nach dem Telefon, aber Lindt wehrte ab. »Das ist bestimmt nicht nötig. Einer meiner Mitarbeiter dürfte auch gleich hier sein, der ist unser Spezialist für diese Kisten.«
    Langenbachs Gesichtsausdruck verriet, dass er nicht sehr glücklich darüber war, die Polizei selbständig in seinem Computer-Netzwerk recherchieren zu lassen, aber Lindt beruhigte ihn: »Sie können sicher sein, Ihre Betriebsgeheimnisse sind bei uns in den besten Händen und außerdem kommen wir nicht vom Wirtschaftsdezernat.«
    Ein leichtes Zucken im Mundwinkel des Unternehmers verriet, dass der Kommissar wohl die Ursache seines Zögerns erraten hatte.
    ›In allen Firmen das Gleiche‹, dachte Lindt. ›Ein paar kleine Schweinereien, hier ein wenig Schmiergeld, da ein kleines Geschenk und schon wird die Abrechnung nicht mehr so genau kontrolliert oder die Bauabnahme findet in der nächstgelegenen Kneipe statt. Dreck am Stecken haben sie doch alle.‹
    Absichtlich hatte sich der Ermittler zu Langenbach ins Auto gesetzt, um ihm keine Möglichkeit zum ungestörten Telefonieren zu geben.
    In dem aufgeräumten Büro von Conny Fink schien allerdings nicht die kleinste Unregelmäßigkeit Platz zu haben. Das Mobiliar wirkte wie die Fortsetzung seiner Wohnungseinrichtung, nur in einer anderen Designlinie.
    »Eigentlich bräuchten Sie ja einen ...«
    »Ach, Sie meinen einen Durchsuchungsbefehl? Kein Problem! Dann dauert das eben noch eine Weile länger. Meine Mitarbeiter müssten erst noch zum zuständigen Richter.«
    Mit dem leichten Anflug eines Grinsens setzte er noch nach: »Ich bleibe aber trotzdem so lange schon mal hier.« Lindt angelte sein Handy aus der Hemdtasche.
    »Nein, warten Sie, nicht doch.«
    Langenbach nahm einen kleinen Schlüssel aus seiner Tasche und begann, die Rolltüren der Aktenschränke und die Schreibtischfächer aufzuschließen.
    »Meiner passt für alle Möbelschlösser in der ganzen Zentrale«, hielt er das kleine silbrig glänzende Teil Lindt unter die Nase.
    »Prima, dann gibt es vor dem Chef wohl keine Geheimnisse hier im Haus.«
    »Nein, nur bei den Mitarbeitern untereinander. Da soll auch ruhig ein wenig Konkurrenz herrschen. Gute Ideen werden bei uns jeden Monat prämiert.«
    Der Kommissar verstand. Brain-Power als Firmenkapital – eigentlich sehr sympathisch, fand er und von seiner eigenen Methode, die Fälle durch intensive Gehirnarbeit zu lösen, gar nicht so weit entfernt. Leider hatte der Polizeipräsident höchstens mal einen Buchpreis zu vergeben – meistens blieb es beim Schulterklopfen.
    »Mit meinem Passwort komme ich auch in jeden PC.«
    »Sehr sinnvoll. Aber machen Sie denn auch von Ihren Möglichkeiten Gebrauch?«
    Langenbach schien ihm nicht

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